Falscher Mehltau (auch downy mildew, Dürring, Blattfallkrankheit, Peronospora oder Lederbeerenkrankheit) bezeichnet eine Pilzerkrankung, die sich gerade bei feuchtem Wetter ausbreiten kann.
Bei der Erkrankung befällt der Pilz Plasmopara viticola den Rebstock und bildet auf der Unterseite der Blätter einen weißlichen Belag aus. Zu erkennen ist der Pilz außerdem an gelben Flecken auf den Blättern und allmählicher Vertrocknung. Entdeckt wurde die Krankheit im Jahre 1887 von Jules Émile Planchon, der die Ausbreitung auf weitere Länder Europas dennoch nicht aufhalten konnte.
Der Falsche Mehltau ernährt sich vom Saft seines Wirts und durchdringt das Gewebe mit seinen Sporen in oft umfangreichem Maße. Unbehandelt kommt es zu Blattverlusten und schließlich zum Untergang der Pflanze. Auch der Befall von Früchten und Blüten ist möglich, was sich später im Jahr an schrumpeligen, festen Beeren zeigt.
Gegen den Falschen Mehltau setzen Winzer die sogenannte Bordeaux-Brühe ein, die Kupfer und Kalk enthält. Wie beim Falschen Mehltau sind europäische, unveredelte Reben anfälliger als amerikanische Gattungen.
Bei Falstaff handelt es sich um ein Magazin aus Österreich, welches sich mit Genussthemen beschäftigt. Die Zeitschrift wird sechsmal jährlich herausgebracht und trägt ihren Namen in Erinnerung an Shakespeares Figur „John Falstaff“. Im Magazin wird viel über Wein berichtet, aber auch weitere Genussmittel wie Zigarren, Speisen und zusätzliche Bereiche rund um Reisen oder Autos finden Eingang. Darüber hinaus bringen die Verantwortlichen einmal jährlich den Falstaff Wineguide heraus. Er beschäftigt sich mit Bewertungen von Weinen aus Südtirol und österreichischen Anbauregionen.
Bei einer Färbertraube (auch Teinturier) handelt es sich um den Angehörigen einer Rebsorte, die über spezielle Eigenschaften verfügt. Alle Färbertrauben bieten nicht nur dunkelrote Schalen, sondern auch ein intensiv gefärbtes Fruchtfleisch. Zu verdanken ist dies den enthaltenen Anthozyanen. Dies macht sie in der farblichen Optimierung von Rotweinen schon seit vielen Jahren zu begehrten Mitteln.
Als Urahn aller heutigen Rebsorten dieser Gruppe gilt die französische Rebsorte Teinturier du Cher. Zu deutschen Färbertrauben gehören Dornfelder, Kolor, Deckrot und Dakapo. Reinsortig sind diese nur selten anzutreffen.
Der Farbumschlag wird beobachtet, wenn Weinbeeren am Rebstock ihrer Reife entgegenstreben. Im Rahmen der sogenannten Veraison kommt es zu einer Veränderung der Beerenfarbe. Die Ausgangsfarbe ist in aller Regel Grün – wobei die Beeren bei Rotweinrebsorten nach dem Farbumschlag rot oder violett werden und bei Weißweinreben gelb oder auch golden. Der Farbumschlag zeigt sich in Abhängigkeit von Klima und Rebsorte zu unterschiedlichen Zeitpunkten, findet jedoch in der Regel im August oder frühen September statt.
Beim Fassausbau (auch Fassreifung) handelt es sich um die Lagerung und Reifung eines Weines in einem Fass aus Holz. Hierbei entscheiden zahlreiche Faktoren darüber, wie sich der Wein entwickelt. Sowohl die Holzart, als die Größe des Fasses, dessen Alter und eventuell vorherige Nutzungen bestimmen die Abgabe von Aromen an den Wein.
Der Fassausbau kann in Barriques, kleinen oder größeren Fässern erfolgen. Das Weingesetz schreibt nicht vor, inwiefern die Art des Fassausbaus auf dem Etikett angegeben werden muss. Werden Barriques verwendet, geben Hersteller dies meist bereitwillig preis.
Durch die Reifung im Fass erhält der Wein eine optimierte Haltbarkeit, ein verbessertes Geschmacksprofil und die stabilere Farbgebung. In der Regel werden Weine im Anschluss an die alkoholische oder malolaktische Gärung in entsprechende Fässer umgefüllt. Die Zeit der Lagerung kann unterschiedlich lang ausfallen und steht oft in Verbindung mit rechtlichen Aspekten in Bezug auf Qualitätsstufen oder Namensgebung.
Bei Fassgeschmack (auch Fasston, Bitscherl oder Muffton) handelt es sich um einen Weinfehler. Hierbei schmeckt der Wein leicht muffig, schimmelähnlich und modrig. Dieser Fehler stammt von Mikroorganismen, die sich in mangelhaft gesäuberten Weinfässern anlagern.
Bei einem Fasston handelt es sich um einen Weinfehler, von
dem überwiegend Rotweine betroffen sein können. Hier zeigt der Wein sowohl im
Bouquet als auch im Geschmack muffige Töne, die an feuchte Erde, Schimmel und
Moder erinnern. Der Grund für einen Fasston ist in aller Regel fehlerhafte
Fasshygiene im Weingut.
Bei der Fassweinprobe wird ein junger Wein noch vor seiner
Abfüllung und Vermarktung verkostet. Dies ist für Weingüter wichtig, um klare
Aussagen hinsichtlich des Charakters und der Qualität eines betreffenden Weines
treffen zu können. So können noch vor der offiziellen Erscheinung eines Weines
am Markt Fachblätter und Verkaufspartner über den kommenden Tropfen informiert
werden – was auch bei Subskriptionen sehr sinnvoll ist. Da die Fassweinprobe
noch vor der Lagerung und gelegentlich auch Reifung eines Weines auf der
Flasche ansteht, hat sie noch keine volle finale Aussagekraft, da sich der Wein
in der kommenden Zeit durchaus noch verändern kann.
Unter Federweißer versteht die Weinwelt eine Form des „Neuen
Weins“, der in Deutschland aus weißen Rebsorten hergestellt wird. Die
alkoholische Gärung ist beim Federweißen zum Zeitpunkt der Abfüllung noch nicht
abgeschlossen und auch auf eine Filtration wird verzichtet.
Ein Federweißer gilt als gelungen, wenn eine harmonische
Balance von Süße, Säure und Alkohol entstanden ist. In der Regel ist dies dann
der Fall, wenn der Federweiße über einen Alkoholgehalt von circa fünf
Volumenprozent verfügt.
Federweißer muss stets aufrecht transportiert und gelagert
werden. Grund hierfür ist der luftdurchlässige Verschluss, der Kohlensäure
entweichen lässt. Diese bildet sich, da der Federweiße auch auf der Flasche
weiter reift. Typischerweise wird Federweißer in Deutschland zwischen
Spätsommer und Herbst zu Zwiebelkuchen serviert.
Fehltöne sind aromatische Entgleisungen in Weinen, die allgemein zu den Weinfehlern zählen. Hierbei kann der Wein im Bouquet Noten von Essig, Schimmel, Lösungsmitteln oder untypischer Alterung aufweisen. Auch das Mäuseln und der Böckser gehören zu den Fehltönen. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von mangelhafter Hygiene über Fehler bei der Vinifikation bis hin zu Mängeln während der Lagerung.
Mit Feinhefe gemeint ist jener Heferest, der im Anschluss an die alkoholische Gärung und den Abstich im Wein übrig bleibt. Die winzigen Hefepartikel sinken nach unten und bilden im Laufe der Zeit einen leichten Bodensatz. Die Feinhefe gilt gerade bei der Reifung und Lagerung von Weißweinen als vorteilhaft. Sie verhilft dem Wein zu einem runden Profil und fördert zeitgleich reduktive Prozesse.
Als feinnervig bezeichnet wird ein Wein, wenn er recht extrakt- und säurereich ist. Dies zeichnet den Tropfen als lagerfähig und haltbar aus. Alternativen für „feinnervig“ sind lediglich „nervig“ oder auch „rassig“ und „sehnig“.
Bei der Feinoxidation handelt es sich um einen erwünschten Oxidationsvorgang,
der sowohl auf der Flasche als auch im Weinfass erfolgen kann. Hierbei reagiert
der Wein entweder mit dem Sauerstoff, der durch feine Poren in das Fass gelangt
– oder bereits als Restsauerstoff in der Flasche enthalten ist. Auch kleine Mengen
Sauerstoff, die durch den Korken in die Flasche gelangen, können eine
Feinoxidation begünstigen.
Im Rahmen dieses Vorgangs verändert sich das geschmackliche
Profil eines Weins und gewinnt an Harmonie.
Existiert im Weinberg eines Winzers eine Variation einer
vorhandenen Rebsorte und geht er davon aus, dass sich diese als vorteilhaft
erweisen kann, handelt es sich um eine sogenannte Feldselektion. Sie kann dann
im Zuge der massalen Selektion vermehrt werden. Feldselektionen dienen der
Erhaltung der gutseigenen Charakteristik und Qualität. Zeigen sich im Weinberg
abgestorbene Rebstöcke hochwertiger Natur, werden diese für gewöhnlich nur
durch Feldselektionen ersetzt.
Bei Fermentation handelt es sich um einen Vorgang, bei dem Stoffe mit Hilfe verschiedener Mikroorganismen umgewandelt werden. Im Rahmen der alkoholischen Gärung als Fermentationsprozess wandeln Hefen Zucker in Alkohol um. Die weitere Umwandlung in Essig stellt ebenfalls einen Fermentationsprozess dar.
Als Feuersteingeschmack wird ein charakteristisches Aroma bezeichnet, welches eine gewisse Strenge in den Wein bringt. Als Begünstiger für den erwünschten Feuersteingeschmack gilt Kieselsäure aus dem Boden. Ein klassisches Beispiel für Weine mit dieser Geschmacksnuance gilt Chablis.
Die Feuillette ist eine Fassart aus Frankreich. Sie verfügt über verschiedene Volumina zwischen 114 sowie 136 Litern. Feuilette wird nicht nur in Frankreich, sondern auch im Nachbarland Schweiz genutzt. Vor einigen Jahren war die Feuillette bei der Lagerung von Chablis beliebt, wurde jedoch vom 228 Liter fassenden Pièce abgelöst.
Die Filtration (auch Filtern, Filterung und Filtrierung) ist ein Verfahren, bei dem Stoffe mit Hilfe von Maschinen von unerwünschten Stoffen befreit werden. Auch in der Weinherstellung spielt die Filtration eine besondere Rolle. Most sowie Trübstoffe müssen bei der Klärung voneinander getrennt und im weiteren Verlauf filtriert werden.
Hierbei entnehmen die Maschinen der Flüssigkeit auch kleinste Mikroorganismen. Filter mit extrem geringer Porengröße von weniger als einem Mikrometer werden verwendet. Die Filtration muss mit größter Sorgfalt erfolgen. Ein Wein sollte weder zu wenig noch zu stark filtriert werden. In der Weinwelt kommen verschiedene Methoden wie Membran-, Cross-Flow-, Anschwemm-, Schichten- und Trommelvakuum-Filtration zur Anwendung.
Die Flachlage ist eine besondere Form des Weinberges, deren
Gesamtneigung einen Wert von fünf Prozent nicht übersteigt. Auch wenn
Flachlagen im Allgemeinen ein geringeres Potenzial als steileren Weinbergen nachgesagt
wird, können bei hochwertiger Bodenzusammensetzung und guten klimatischen
Verhältnissen auch hier Spitzenweine entstehen.
Da der Steinanteil im Boden einer Flachlage häufig geringer
ist als bei steileren Weinbergen, entstehen häufig fruchtbetontere Weine. Nicht
zu vergessen ist auch die Tatsache, dass Flachlagen gute Voraussetzungen für
die maschinelle Bewirtschaftung bieten.
Die Flaschenabfüllung bildet den Abschluss der
Weinherstellung in einem Gut. Um einen Wein in Flaschen füllen zu dürfen,
müssen Winzer vorab einige Voraussetzungen und Vorschriften berücksichtigen.
So kommt es in Deutschland und Österreich erst dann zur
Flaschenabfüllung, wenn der Wein seine offizielle Prüfnummer erhalten hat und
im Anschluss hieran nicht mehr behandelt oder modifiziert wird. So kommen nur
Weine zur Abfüllung, deren chemische und physikalische Eigenschaften als stabil
bezeichnet werden können. Inzwischen ist außerdem auch die Ausfällung von
Weinstein ein häufiger Handgriff vor der Flaschenabfüllung.
Die Flaschenfarbe ist das erste Qualitätsmerkmal, das ein
Weinkenner noch vor der Degustation in Augenschein nimmt. Üblicherweise werden
Weine heute in dunkel eingefärbte Flaschen gefüllt, um sie vor zu viel Licht zu
schützen. Häufige Flaschenfarben sind daher Schwarz, Braun sowie Grün. Der in
dunkle Flaschen abgefüllte Wein ist länger haltbar und vor Weinfehlern, die im
Laufe der Lagerung entstehen können, besser geschützt.
Eine Ausnahme von diesem Grundsatz bilden Roséweine,
Schaumweine und Weißweine, für die längere Lagerungszeiten nicht vorgesehen
sind. Da sie recht schnell verbraucht werden sollten, werden sie häufig in
klares Glas gefüllt.
Unter Flaschengärung versteht die Weinwelt ein besonderes
Verfahren bei der Schaumweinproduktion. Im Rahmen der Méthode champenoise
erfolgt die zweite Gärung des Schaumweins in der liegenden Flasche. Fest
vorgeschrieben ist die Flaschengärung bei der Herstellung von Cava, Crémant und
Champagner. Eine etwas einfachere Variante dieses Vorgehens ist das sogenannte
Transvasierverfahren.
Findet bei Stillweinen Flaschengärung statt, so handelt es
sich um einen unerwünschten Vorgang, der als Weinfehler bezeichnet wird.
In der Weinwelt gibt es zahlreiche Flaschengrößen. Am
häufigsten zu finden ist die Standard-Flasche mit einem Volumen von rund 0,75
Litern. Es gibt jedoch auch kleinere sowie deutlich größere Flaschen, wobei die
Auswahl der Flaschengröße vom Verwendungszweck des Weines und dem individuellen
Potenzial abhängt. Da Weine in kleinen Flaschen schneller reifen, werden vor
allem hochwertige und lange lagerfähige Weine gerne in größere Gebinde gefüllt.
Die kleinste bekannte Flaschengröße für Wein ist mit einem
Volumen von 0,187 Litern der Dinky oder auch Split. Auf ihn folgen 0,2 und 0,25
Liter-Flaschen, die je nach Land beispielsweise als Piccolo, Viertel-Flasche
oder Stifterl bezeichnet werden. Es folgen schrittweise Vergrößerungen, die
jeweils mit verschiedenen Bezeichnungen verbunden sind. Ausgewählte und
häufigere Größen in aufsteigender Reihenfolge sind: Die halbe Flasche oder auch Dreiachtel oder auch Demi (0,375
Liter), die Magnum (1,5
Liter), die Doppelmagnum (3
Liter), die Jeroboam (5
Liter), die Salmanazar (9 Liter), die Balthazar (12 Liter) und die Goliath (18 Liter). Die größte bekannte Flaschengröße ist mit einem Volumen von
ganzen 98,5 Litern die „Adelaide“.
Die Weinbauregion Franken verfügt über rund 6.237 Hektar
Rebfläche und zählt somit zu den mittelgroßen Anbaugebieten der Bundesrepublik
Deutschland. Sie liegt zwischen der Rhön im Norden sowie dem Taubertal im Süden
und wird westlich vom Spessart sowie östlich vom Steigerwald begrenzt. Schon im
8. Jahrhundert nach Christus wurde in Franken Weinbau betrieben.
Etwa achtzig Prozent der fränkischen Weine kommen als
Weißwein auf den Markt, wobei Müller-Thurgau, Bacchus, Riesling, Kerner und
Silvaner zu den vorherrschenden Rebsorten zählen. Bei fränkischem Rotwein
kommen hauptsächlich Domina, Spätburgunder sowie Dornfelder zum Einsatz.
Typisch für Franken ist der Bocksbeutel als spezielle
Flaschenform.
Frankreich zählt zu den wohl bedeutendsten Weinländern
weltweit. Aller Vermutung nach gelangte der Weinbau bereits 600 vor Christus
nach Südfrankreich und wurde durch Römer und Mönche weiter vorangetrieben. Heute
verfügt das Land über rund 870.000 Hektar Rebfläche, die von etwa 144.000
Weinbaubetrieben bewirtschaftet werden. Die jährliche Produktionsmenge lag 2007
bei 45,6 Millionen Hektolitern Wein. Rote und roséfarbene Weine machen in
Frankreich etwa 73 Prozent der Gesamtproduktion aus – der Rest entfällt auf
Weißwein.
Unter den insgesamt 17 verschiedenen Weinbauregionen stechen
Languedoc-Roussillon, Loiretal, Bordeaux sowie Rhônetal und Champagne durch
ihre Größe hervor.
Zu den häufigsten roten
Rebsorten in Frankreich gehören Merlot, Grenache, Syrah, Cabernet Sauvignon und
Carignan. Weiße Rebsorten, die in Frankreich vorherrschen, sind Ugni Blanc,
Chardonnay sowie Sémillon.
Das Französische Paradoxon (auch Französisches Paradox) ist
eine Bezeichnung für das Phänomen, dass Franzosen im Vergleich zu Menschen
anderer Nationen länger leben und seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen
leiden. Erstmals entdeckt wurde das Paradoxon im Jahre 1819 von Samuel Black,
einem irischen Arzt. 1992 dann führte der französische Forscher Serge Renaud
den Begriff offiziell ein.
Zurückzuführen sein soll das Französische Paradoxon auf den
regelmäßigen Konsum von Rotwein, der in Frankreich fester Bestandteil des
Alltagslebens ist. Nachdem der Begriff zum Ende des zwanzigsten Jahrhunderts
auch internationale Beachtung fand, stieg der Rotweinkonsum in vielen Ländern
binnen kürzester Zeit sprunghaft an.
Der Begriff Frappieren stammt vom französischen Wort „frappé“ für „eisgekühlt“ ab. Hier nimmt die verantwortliche Person die zügige Kühlung einer Schaumweinflasche vor. Selten können auch Stillweine frappiert werden.
Beim Frappieren wird die Flasche in einem mit Eis, Salz und Wasser befüllten Sektkühler gestellt und für zehn Minuten um die eigene Achse gedreht. Die sogenannte Verdunstungskälte, die durch das Salz entsteht, kühlt die Flasche schnell herunter. Der darin befindliche Tropfen kann anschließend mit einer Trinktemperatur von weniger als zehn Grad Celsius genossen werden.
Wird einem Wein Schwefel hinzugegeben, soll dies vor
Oxidation schützen. Im Wein findet sich dann nicht nur gebundener, sondern auch
freier Schwefel. Der freie Schwefel liegt in gelöster Form vor und kann
weiterhin mit Sauerstoff reagieren. Er hilft unter anderem dabei, Wein in der
Phase der Flaschenreifung vor Oxidation zu schützen. Je länger ein Wein reift,
desto geringer fällt auch die Menge an freiem Schwefel aus. Zu viel freier
Schwefel in einem Wein kann zum sogenannten Schwefelböckser, einem Weinfehler,
führen und das Wohlbefinden des Genießers beeinträchtigen.
Die Frosthärte einer Rebsorte beschreibt, wie gut oder auch schlecht sie mit winterlicher Kälte zurechtkommt. Je nach Anbaugebiet ist eine gute Frosthärte von größter Bedeutung, da Rebstöcke sonst während der Wintermonate großen Schaden nehmen würden. Um weniger frostharte Rebsorten zu unterstützen, bieten sich verschiedene Frostschutz-Maßnahmen an.
Frostschutz ist ein wichtiges Thema für Winzer, die ihre
Rebstöcke während des Winters vor Frost und Kälte bewahren müssen. Es gibt
verschiedene Maßnahmen, um einen ausreichenden Frostschutz zu gewährleisten. So
kann das Aufstellen künstlicher Heizquellen mit Gas oder Petroleum zwischen den
Rebzeilen sinnvoll sein. Aber auch Ventilatoren, welche die Luft am Weinberg in
Bewegung versetzen, oder eine Beregnung können vor Beschädigungen durch Frost
schützen. Bei der Beregnung werden die empfindlichen Teile des Rebstocks mit
einer feinen Eisschicht überzogen, die ebenfalls schützenden Charakter hat.
Beim Fruchtrutenschnitt handelt es sich um eine Variante des Rebschnitts. Hier entfernt der Winzer im ersten Schritt einen beträchtlichen Teil des Fruchtholzes und dessen Triebe. Der stammnächste Trieb, der aus dem Zapfen entsteht, verbleibt nach dem Schnitt und erhält eine zusätzliche Kürzung. Meist bleiben an diesem Trieb zwischen sechs und 15 Augen stehen. Der Fruchtrutenschnitt bildet die Basis für Maßnahmen der Reberziehung. Er kann nicht maschinell durchgeführt werden.
Fruchtsüße ist ein Begriff, der in der Weinbeschreibung zum Einsatz kommt. Genießer geben hier an, wie viel Restzucker in einem Wein enthalten ist und wie sich dieser präsentiert. So verfügen Weine mit hohem Restzuckergehalt über mehr Fruchtsüße. Das gilt beispielsweise für Beerenauslesen oder auch edelsüße Prädikatsweine. Darüber hinaus kann sich eine spürbare Fruchtsüße jedoch auch in Weinen mit trockenem oder halbtrockenem Charakter zeigen. Bei der Bestimmung sind oftmals subjektive Empfindungen ausschlaggebend.
Bei Fructose handelt es sich um einen Einfachzucker (Monosaccharid). Gemeinsam mit Glucose bildet Fructose den handelsüblichen Haushaltszucker Saccharose. Fructose verfügt über deutlich stärkere Süßkraft als andere Zuckerarten und kommt in der Weintraube vor. Im Traubenmost finden sich Glucose und Fructose vor der Gärung jeweils etwa zur Hälfte. Da Fructose weniger intensiv abgebaut und zu Alkohol umgewandelt wird, besteht der Restzucker eines Weines vorrangig aus Fructose.
Der Begriff frühreif kann zweifach verwendet werden.
Bei Reborten beschreibt er jene Sorten, die kürzer als der Durchschnitt reifen.
Bei Weinen bedeutet „frühreif“, dass es sich um einen Wein handelt, der sich schneller entwickelt als andere. Dies bedeutet nicht, dass es sich um minderwertigen Wein handelt, gelegentlich mangelt es frühreifen Tropfen an Komplexität.
Bei der Fülldosage (auch Liqueur de tirage) handelt es sich um ein Gemisch aus Saccharose und Traubenmost. Es gibt verschiedene Formen. Von konzentriert und rektifiziert, über unvergoren bis hin zu vergoren. Sie wird einem Schaumwein vor der zweiten Gärung hinzugefügt und stößt diese an. Die benötigte Zuckermenge definierte der französische Apotheker Jean-Baptiste François im 19. Jahrhundert erstmals.
Fülle (auch Substanz oder Körper) beschreibt den Geschmack
eines Weins in Bezug auf den Gehalt von Extrakt-Stoffen und Alkohol. Je höher
beide Punkte liegen, über desto mehr Fülle verfügt der Wein. Dieser Begriff ist
jedoch nicht geeignet, um die Qualität eines Weines näher zu beschreiben,
sondern bringt lediglich faktische Eckdaten zum Ausdruck.
Der Füllkorken findet während der zweiten Gärung bei Schaumweinen auf der Flasche Anwendung. Er sorgt für einen angemessenen Verschluss und wird später nach dem Degorgieren ersetzt.
Als füllkrank bezeichnet wird ein Wein, der im Zuge der Abfüllung vermehrten Sauerstoffkontakt hatte. Er erleidet einen Abfüllschock. Ein solcher Tropfen offenbart kurz nach der Abfüllung ein unharmonisches Gesamtbild. Zugesetztes Schwefeldioxid kann als unangenehme Note zu spüren sein. Schwefeldioxid wird zugesetzt, um mögliche Oxidation vorzubeugen. Wenige Wochen nach der Lagerung auf der Flasche haben sich die meisten füllkranken Weine aromatisch normalisiert.
Reift Wein über längere Zeiträume in Fässern, findet ein
naturgegebener Verdunstungsprozess statt. Hierbei jedoch vergrößert sich das
Risiko oxidativer Prozesse im Fass, da der Wein je nach verdunsteter Menge mit
Sauerstoff in Kontakt kommt. Um diesen Kontakt weitestgehend zu vermeiden,
füllen Winzer regelmäßig Wein nach, der die entstandene Lücke schließt. Dieser
Wein wird in der Fachsprache als Füllwein bezeichnet.