Als parfümiert gilt ein Wein dann, wenn er in seinem Bouquet
sehr deutliche Nuancen zeigt, die teilweise sogar als aufdringlich oder „laut“
beschrieben werden. Klassische Noten, die sich hier zeigen, sind floraler
Natur, können jedoch auch an Holz oder Würz-Töne erinnern. Sie resultieren
entweder aus der verwendeten Rebsorte (vor allem bei Muskateller-Arten) oder
auch dem Ausbau des Weins im Barrique.
Unter Perlage versteht die Weinwelt die Bildung von Perlen
in kohlensäurehaltigen Weinen. Hier ist es wichtig, zwischen Schaumwein und
Perlwein zu unterscheiden, denn beide Varianten weisen unterschiedlichen
Flaschendruck auf. Direkt nach dem Öffnen der Weinflasche wandelt sich das
gelöste Kohlendioxid in Gas um und es entstehen feine Bläschen, die konstant
nach oben steigen.
Als Grundlage für die Entstehung einer Perlage kann
Kohlendioxid sowohl zugesetzt werden als auch im Rahmen der Gärung natürlich
entstehen. Vor allem Weine, die mittels Flaschengärung entstehen, überzeugen in
vielen Fällen durch eine feingliedrige Perlage.
Das Wort Persistenz kommt vor allem bei der Beschreibung des
Abgangs von Weinen zum Einsatz. Die Übersetzung aus dem Lateinischen lautet
„Dauer“ – Persistenz steht in Bezug auf den Abgang also für Länge. Ein Wein mit
persistentem Abgang wird im Allgemeinen als qualitativ hochwertiger erachtet
als Tropfen, die sehr flüchtige Eindrücke hinterlassen.
Bei Pestiziden
handelt es sich um einen Überbegriff für chemische Pflanzenschutzmittel. Sie
werden individuell erzeugt und können im Weinbau gegen diverse Schädlinge und
typische Rebkrankheiten schützen. Synthetische Pestizide sind jedoch vielerorts
nicht gerne gesehen und bei Weinbaubetrieben mit ökologischer Ausrichtung
streng verboten.
Die Pfahlerziehung (auch Pfahlkultur oder Stockkultur) ist
eine spezielle Form der Reberziehung, bei welcher der Rebstock an einem Pfahl
steht. Die trichter- oder herzförmige Biegung der Fruchtruten wird durch das Binden
an den Pfahl gefestigt. Varianten der Pfahlerziehung in Deutschland sind auch die
Moselpfahlerziehung und
die dreischenklige Pfahlerziehung.
Diese Form der Reberziehung
kommt häufig in Steillagen zum Einsatz, bei denen das Platzangebot gering und
die maschinelle Bewirtschaftung nicht möglich ist. Winzer müssen hier besonders
darauf achten, dass sich zwischen den festgebundenen Fruchtruten kein feuchtes
und somit pilzfreundliches Mikroklima bildet.
Die Pfahlwurzel ist der zentrale Bestandteil des
Wurzelstocks bei Rebstöcken. Sie führt senkrecht in die Tiefe und verleiht der
Pflanze dadurch Stabilität. Darüber hinaus ist die Pfahlwurzel beteiligt an der
Wasserversorgung des Rebstocks. Sie kann bis zu fünfzehn Meter weit in die
Tiefe reichen und wird im oberen Bereich von den feineren Wurzeln des
Wurzelkranzes umrahmt.
Unter Pflanzabstand ist der Abstand zu verstehen, der
zwischen Rebstöcken in einem Weinberg liegt. Hiermit gemeint ist nicht nur die
Distanz innerhalb einer Reihe, sondern auch der Abstand, der die einzelnen
Rebzeilen voneinander trennt. Abgesehen hiervon dient der Pflanzabstand auch
als Grundlage für die Berechnung des Pflanzraums sowie der Stockdichte.
Die Pflanzdichte (auch Stockdichte) beschreibt die Anzahl
der Weinstöcke in einem Weinberg. In Abhängigkeit von dieser Anzahl verändert
sich unter Umständen auch der Abstand einzelner Gewächse zueinander. Allgemein
beeinflusst die Pflanzdichte wichtige Parameter wie die Qualität des Lesegutes
und den letztendlichen Ertrag.
Pflanzenstärkungsmittel sollen die Widerstandsfähigkeit
eines Rebstocks effektiv fördern. Zum Einsatz kommen hier sowohl mineralische
(z.B. Pottasche), pflanzliche (z.B. Extrakte) als auch antagonistische (z.B.
Mikroorganismen) Präparate, wobei diese nicht über die Wirkungsweise von Fungiziden
oder Insektiziden verfügen. Da es sich bei Pflanzenstärkungsmitteln also nicht um
Pflanzenschutzmittel im eigentlichen Sinne handelt, sind die entsprechenden
Regelungen des Pflanzenschutzgesetzes etwas weniger streng.
Als Pfropfen bezeichnet wird der Hauptarbeitsschritt im
Rahmen der sogenannten Veredelung. Hier wird ein Edelreis mit einem Teil der
Unterlagsrebe zusammengeführt. Durch natürliche Verwachsung entsteht dann im
weiteren Verlauf eine dauerhafte Verbindung.
Grundsätzlich ist der pH-Wert eine Maßeinheit, mit welcher
der Säuregrad einer Flüssigkeit bestimmt werden kann. Im Weinbau spielt der er
sowohl bei der Begutachtung von Weinberg-Böden als auch von Weinen selbst eine
Rolle.
So lässt sich im Weinberg mit Hilfe des pH-Wertes
definieren, wie gut oder schlecht bestimmte Nährstoffe bereitgestellt werden
können. Je nach Boden gelten ph-Werte zwischen 5,5 und 7,2 als vorteilhaft.
Weicht der Wert von diesem wünschenswerten Bereich ab, können Winzer gegebenenfalls
durch Kalken des Bodens eine Optimierung vornehmen.
Im Wein dient der pH-Wert der Bestimmung des Säuregehalts.
Säurereiche Weine liegen hier meist in einem Bereich zwischen 2,9 und 3,2 –
während eher säurearme Tropfen auf pH-Werte zwischen 3,6 und 4,0 kommen. Es ist
jedoch nicht möglich, den gesamten Charakter eines Weins ausschließlich über
den pH-Wert zu definieren, da auch das Vorkommen von basischen Inhaltsstoffen
bedeutenden Einfluss hat.
Das Piemont ist eine italienische Region, die im Nordwesten
des Landes liegt. Sie wird an ihrer nördlichen, westlichen und südlichen Grenze
von Bergen gesäumt, wobei die Schweiz, Genua, die Provence und die Lombardei
als direkte Nachbarn gelten. Insgesamt sind im Piemont rund 30.200 Hektar mit Weinreben
bestockt, wobei die jährliche Weinproduktion bei über zwei Millionen
Hektolitern liegt. Für Vielfalt sorgen zahlreiche Kleinklimata sowie die
Unterschiede zwischen dem Norden und der Po-Ebene.
Die Region unterteilt sich in insgesamt vier Unterzonen, die
wiederum 58 DOC- sowie DOCG-Gebiete umfassen. Die vier Hauptzonen sind: "Le
Langhe“,„Il
Monferrato“, „Il
Nord“sowie
„L'Astigiano“.
Insgesamt entstehen im Piemont rund 16 Weine mit DOCG- und
42 Tropfen mit DOC-Siegel. Berühmte Weine aus dem Piemont sind Barolo und
Barbaresco – aber auch Dolcetto erfreut sich großer Beliebtheit. Zu den
häufigsten Rebsorten des Piemont gehören Nebbiolo, Moscato Bianco und Barbera.
Abgesehen hiervon gilt das Piemont als wichtigste Vermouth-Region der Welt.
Bei pilzresistenten Rebsorten handelt es sich um Rebsorten, die von Natur aus widerstandsfähig gegen Pilzerkrankungen sind. Meist entstehen pilzresistente Rebsorten im Rahmen interspezifischer Kreuzung und sind daher in vielen Fällen sogenannte Hybride. Vor allem im ökologischen Weinbau sind pilzresistente Rebsorten sehr beliebt, da sie den Einsatz von Pestiziden (nahezu) obsolet machen.
Bei Pinot Noir handelt es sich um die französische
Bezeichnung für Spätburgunder. In Frankreich wird das hochwertige Lesegut
sowohl für stille Rotweine als auch bei der Herstellung von Champagner und
sogenanntem „Blanc de Noirs“-Wein verwendet. Knapp 30.000 Hektar Land sind in
Frankreich mit Pinot Noir Reben bestockt.
Die Pinotage ist eine Rebsorte, die in direkter Verbindung
zum Weinbau in Südafrika steht. Sie wurde eigens für die klimatischen und
geologischen Bedingungen des Landes aus den Rebsorten Pinot Noir und Cinsault
gekreuzt. Verantwortlich für die Entstehung der Rebe war im Jahr 1924 die
Universität Stellenbosch. Heute sind in Südafrika rund 6.000 Hektar Rebfläche
mit Pinotage bestockt. Auch wenn die Rebsorte in anderen Ländern testweise
kultiviert wird, zeigten sich bisher noch keine vergleichbaren Erfolge wie in
Südafrika.
Pinotage-Wein zeichnet sich durch seine dunkelrote Färbung
und ein intensives Waldfruchtaroma aus. Hinzu kommen häufig Noten von
exotischem Obst sowie Pflaumen. Da die Pinotage-Rebe Beeren mit hohem
Mostgewicht liefert, verfügen die Weine meist über einen beträchtlichen
Alkoholgehalt.
Ein Plastikkorken (auch Silikonstopfen oder Kunststoffkorken) besteht nicht aus Naturmaterialien. Stattdessen wird bei der Herstellung dieser Korkenvariante Silikon verwendet, dessen Elastizität für einen sicheren Verschluss der Weinflaschen sorgen kann.
Ob ein Plastikkorken gut geeignet für den Verschluss einer Weinflasche ist, muss individuell entschieden werden. So entdeckten Fachleute, dass sich schweflige Säure im Wein schneller verflüchtigt, wenn dessen Flasche mit einem Kunststoffkorken verschlossen war. Auch enthaltene Weichmacher können sich bei längerer Lagerung negativ auf die Qualität eines Weins auswirken. Da im Laufe der Zeit jedoch immer neue Kunststoffe als Ausgangsmaterial entwickelt wurden und werden, sind die möglichen Nachteile nicht als allgemeingültig zu verstehen.
Bei Portwein handelt es sich um einen sehr süßen und
vollmundigen Weintyp, dessen Heimat im portugiesischen Douro-Tal liegt.
Namensgeber für weißen und auch roten Portwein ist die Stadt Porto. Ein Wein
darf sich nur dann Portwein nennen, wenn er aus den Unterregionen Cima Corgo,
Douro Superior oder Baixo Corgo stammt.
Eine weitere Vorgabe für die Vergabe dieses Namens ist die Verwendung
zugelassener Rebsorten wie Touriga Francesca, Malvasia Fina, Codega, Touriga
Nacional und Tinta Barroca. Der fertige Portwein muss einen Alkoholgehalt von
19 bis 22 Volumenprozent aufweisen, was Winzer durch das Aufspriten mit
Destillat erreichen. Das Destillat mit seinem Alkoholgehalt von rund achtzig
Volumenprozent stoppt den Gärungsprozess – was den hohen Gehalt an Restzucker
im Portwein erklärt.
Heute gibt es zahlreiche verschiedene Portwein-Formen wie Vintage Port,
Ruby oder auch Tawny. Für jede Gattung gelten unterschiedliche Vorgaben
hinsichtlich der Reifung und des Ausbaus, für die sich Winzer erst nach der
Begutachtung des aktuellen Jahrgangs entscheiden.
Der Prädikatswein bildet die Spitze des deutschen
Güteklassen-Systems. Für Weine dieser Art gelten maximale Anforderungen an Charakter
und Aromatik. Auch Winzer müssen im Vorfeld zahlreiche Voraussetzungen erfüllen
und sich bei der Auswahl von Rebsorten, der Vinifikation sowie der Lagerung an
strengen Vorgaben orientieren. Weitere wichtige Details sind das gültige
Mindestmostgewicht der Beeren und das strenge Verbot einer Anreicherung des
Weines.
Der Oberbegriff Prädikatswein umfasst die Stufen Kabinett, Spätlese, Auslese, Beerenauslese, Trockenbeerenauslese, sowie
Eiswein.
Beim Pressen (auch Keltern) handelt es sich um einen
Teilschritt der Weinherstellung. Hierbei wird das Lesegut entweder entrappt
oder mitsamt seinen Stielen in einer speziellen Vorrichtung zusammengedrückt.
Auf diese Weise tritt der Traubensaft aus den Beeren aus und kann je nach
Weinart und gewünschter Form weiterverarbeitet werden.
Während das Pressen bei Weißwein meist am Beginn der
Bereitung erfolgt, findet dieser Arbeitsschritt bei Rotwein erst im Anschluss
an die Maischegärung statt. Hier wird dann jedoch nicht das unversehrte Lesegut
ausgepresst, sondern gemahlene Trauben, auf denen der Wein bereits vergären
konnte.
Bei Presswein handelt es sich um einen Wein, der allgemein
als qualitativ weniger wertig gilt. Presswein wird gewonnen, indem eine bereits
vergorene Rotweinmaische ausgepresst wird. Daher finden sich in einem solchen Wein
meist deutlich schmeckbare Gerbstoffe. Manche Weingüter verkaufen ihren
Presswein je nach Jahrgangsqualität und Gerbstoffgehalt als einzelnes Produkt,
während andere Presswein und Ablaufwein miteinander kombinieren.
Als Primäraromatik bezeichnet werden die aromatischen
Eindrücke, die sich noch vor anderen Nuancen ausbilden, sobald ein Wein in ein
Glas gegossen wurde. Zum Erkennen der Primäraromatik verzichten Weinkenner auf
das Schwenken des Glases.
Die Noten der Primäraromatik basieren sowohl auf den
Eigenschaften der verwendeten Rebsorten als auch auf der Bodenbeschaffenheit im
Weinberg, dem Zeitpunkt der Lese und dem vorherrschenden Klima im jeweiligen
Anbaugebiet.
Allgemein werden mit dem Begriff Prosecco Schaum- sowie
Perlweine aus Venetien verbunden, die aus der einstigen Rebsorte „Prosecco“
(heute Glera) entstehen.
Zeitgleich jedoch handelt es sich bei Prosecco auch um eine
Herkunftsbezeichnung, die gleichermaßen für Stillwein (dann als Prosecco spento
oder Prosecco tranquillo bezeichnet) als auch für Perlwein verwendet werden
kann. Verschiedene Gebiete innerhalb der Region Treviso gehören nach dem
aktuellen Weingesetz zur DOC Prosecco, wobei Conegliano, Valdobbiadene sowie
Asolo die gleichnamige DOCG-Region bilden. Ein Weißwein darf hier nur dann die
Bezeichnungen DOC oder auch DOCG tragen, wenn er aus Glera entsteht und von der
Traube bis zum fertigen Tropfen innerhalb der vorgegebenen Gebiete hergestellt
wurde.
Das Anbaugebiet Provence liegt im Südosten Frankreichs und
wird von den Alpen, dem Mittelmeer, Nizza und Avignon begrenzt. Auf einer
Rebfläche von rund 27.000 Hektar kultivieren die Winzer der Provence vorrangig
Rebsorten für die Herstellung von Roséwein. Er macht etwa die Hälfte der hier
produzierten Weine aus. Doch auch Rotwein nimmt eine immer bedeutendere
Stellung ein. Zu den häufigsten Rebsorten in der Provence gehören Syrah,
Mourvèdre, Cabernet Sauvignon, Grenache, Cinsault, Carignan und Barbaroux.
Allgemein herrscht in der Provence ein mediterranes Klima
mit vergleichsweise wenigen Niederschlägen. Hier weht mit dem Mistral ein
kühler Nordwind. Die Provence blickt auf eine etwa 2.500 Jahre alte
Weintradition zurück und unterteilt sich in die vier regionalen Gebiete:Coteaux
d'Aix en Provence, Coteaux
de Pierrevert, Coteaux
Varois en Provence sowie
Côtes de Provence.
Darüber hinaus spielen auch lokale Appellationen wie Bandol,
Cassis, Bellet, Les Baux-de-Provence sowie Palette eine wichtige Rolle.
Mit einem Pyknometer (auch Aräopyknometer) kann die relative Dichte eines Weins oder auch Mosts ermittelt werden. Hierbei handelt es sich um ein Messgerät, dessen frühe Form vermutlich schon im Arabien des ersten und zweiten Jahrhunderts von Abu Raihan Muhammad al-Biruni entwickelt wurde.
Zu den Bestandteilen des stets geeichten Pyknometers gehören ein gläserner Kolben sowie ein Stopfen aus Glas mit feiner Bohrung. Befüllt wird ein Pyknometer mit der zu prüfenden Flüssigkeit und Wasser. Anschließend wird das Gewicht der Flüssigkeit durch das Gewicht des Wassers geteilt. Nicht nur die relative Dichte, sondern auch der Alkoholgehalt lassen sich so ermitteln.