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Weinglossar Buchstabe U

Das Weinglossar ist ein klassisches Lexikon. Es erklärt in kurzen Texten die Begriffe der Weinwelt.

Übermenge

Als Übermenge bezeichnet wird die Menge an Lesegut, die den festgelegten Maximalertrag eines Weinbergs übersteigt. Vorgaben hinsichtlich des Maximalertrags einzuhalten ist für Winzer von größter Bedeutung, da die Klassifizierung von Qualitätsweinen in direkter Verbindung dazu steht. Zeigt sich hier eine Übermenge, kann das in vielen Fällen zu einer Deklassierung führen.

Überreife

Als Überreife bezeichnet wird der Zustand der Weinbeeren, bei denen die Vollreife bereits überschritten ist. Um überreife Beeren zu erhalten, lassen Winzer sie auch nach dem vollständigen Ausreifen noch am Rebstock hängen.

Interessant hierbei ist, dass sich der Zuckergehalt bei Überreife nicht direkt steigert, sondern sogar senkt. Dies allerdings ist nur relativ der Fall – denn durch den Verlust von Feuchtigkeit in der Beere liegt in überreifem Lesegut letztlich eine höhere Zuckerkonzentration vor als in vollreifem. Somit steigt das Mostgewicht bei überreifen Trauben, was vor allem bei der Süßweinproduktion hilfreich sein kann. Hier liegt der Anteil an Fruktose im Most auf höherem Niveau als der Glukoseanteil, was darauf zurückzuführen ist, dass der Pilz Botrytis cinerea bevorzugt Glukose abbaut.

Umgärung

Als Umgärung wird ein Vorgang zur Beeinflussung der Qualität eines mangel- oder fehlerhaften Weines bezeichnet. Hierfür wird der Wein einem bereits gärenden Most zugefügt. Die enthaltenen Hefen fungieren bei diesem Schritt als Schönungsmittel und wirken sowohl leichten Abweichungen vom gewünschten Aroma als auch oxidativen Noten entgegen.

Umschlagen

Umschlagen bezeichnet einen unerwünschten Vorgang bei der Erzeugung von Schaumwein. Hier trübt sich der bereits klare Tropfen nach einiger Zeit erneut. Der Grund für das Umschlagen ist hier oft eine nicht vollständig erfolgte Degorgierung – aber auch ein mangelhafter Filtrationsvorgang kann hierzu führen.

Darüber hinaus wird auch das gelegentliche Durchschütteln von Schaumweinflaschen im Zuge der Flaschengärung als Umschlagen bezeichnet. Dieser Handgriff wird vorgenommen, um Hefen erneut zu verwirbeln und ihre Wirkung so zu unterstützen.

Umwälzen

Umwälzen (auch Überpumpen, Remontage oder Umpumpen) bezeichnet einen Arbeitsschritt bei der Herstellung von Rotwein. Hierbei wird der Most während der Gärung auf der Maische durchmischt. Dies soll die aufsteigenden Traubenbestandteile wieder in Kontakt mit dem Most bringen und so die Anreicherung des Weins mit Farbstoffen, Gerbstoffen und Aromen fördern. 

Das Umwälzen des Mostes kann auf zwei Weisen geschehen: Entweder der Most wird abgepumpt und anschließend wieder über die festen Bestandteile gegossen – oder es erfolgt das maschinelle oder manuelle Herunterdrücken des Tresterhutes.

Unfiltriert

Als unfiltriert bezeichnet wird ein Wein, der vor seiner Abfüllung nicht filtriert wurde. Auch auf eine Schönung verzichten viele Winzer bei der Erzeugung unfiltrierter Weine. Ein unfiltrierter Wein reift häufig über einen vergleichsweise langen Zeitraum, um eine natürliche Ablagerung enthaltener Trübstoffe zu fördern. Häufig erfolgt die Reifung unfiltrierter Weine in Holzfässern. Der abgefüllte Wein enthält dennoch mehr Feststoffe als filtrierte Varianten, weswegen sich am Boden der Flasche meist mehr Depot absetzt.

Ungarn

Als Weinland gehört Ungarn mit einer Rebfläche von rund 80.000 Hektar zu den bedeutendsten Nationen Osteuropas. Unterteilt wird das Land in die drei Zonen Transdanubien, südliches Tiefland und nördliches Bergland. Etwa drei Viertel der Rebfläche sind hier mit Weißweinreben bepflanzt, den Rest nehmen rote Reben ein. Als Multiplikator für den Erfolg Ungarns auf internationalem Parkett gilt der Tokajer, dessen edler Ruf vor allem im 18. Jahrhundert für Prestige sorgte. Die Geschichte des Weinbaus in Ungarn ist jedoch deutlich älter und reicht bis in die Zeit der Antike zurück.

Ungarns Weine kommen in drei Qualitätsstufen – Tafelwein, Qualitätswein und Wein von besonderer Qualität – auf den Markt. Insbesondere letztere Tropfen sind dafür bekannt, das Terroir ihrer Heimat anschaulich zu spiegeln. Dabei sind die verwendeten Rebsorten in Ungarn besonders vielfältig. Von einheimischen Sorten wie Kadarka und Furmint bis hin zu internationalen Größen wie Chardonnay, Merlot und Lemberger nutzen Winzer vor Ort ein breites Portfolio.

Ungeheuer

Den Namen Forster Ungeheuer trägt eine Weinlage nahe Forst an der Weinstraße in Rheinland-Pfalz. Sie umfasst rund vierzig Hektar und ermöglicht es Winzern, ihre Weine als „Großes Gewächs“ zu vermarkten. Die Lage Forster Ungeheuer liegt knapp 120 bis 150 Meter über dem Meeresspiegel in Hanglage und schützt Reben vor Frostschäden im Frühjahr.

Besondere Bekanntheit erlangte die Lage, als Fürst Otto von Bismarck einen Riesling dieser Lage verkostete und dessen Qualität mit dem Satz: „Dieses Ungeheuer schmeckt mir ungeheuer,“ ehrte. Der damalige Wein stammte aus dem Haus Reichsrat von Buhl, das hier auch heute noch Reben kultiviert. Der Name „Forster Ungeheuer“ entstand, als Johann Adam Ungeheuer, Amtsschreiber aus Deidesheim, im 17. Jahrhundert seinen Namen bei der Bezeichnung verwendete.


Unterlagsrebe

Bei der Unterlagsrebe handelt es sich um den Teil des Rebstocks, der sich unter der Erde befindet. Auf diesen Teil werden bei der Veredelung neue Reise gepfropft. Die Unterlagsrebe leistet hierdurch einen entscheidenden Beitrag zur Widerstandsfähigkeit eines Rebstocks, vor allem in Hinblick auf Schädlinge und die Bodenbeschaffenheit. Die Wahl der Unterlagsrebe müssen Winzer mit größter Sorgfalt treffen, um der gewählten Rebsorte gerecht zu werden. 

Heutige Unterlagsreben sind für gewöhnlich verwandt mit ameri­ka­ni­schen Rebstöcken, da diese resistent gegen die Reblaus sind.

Unterschwefelt

Als unterschwefelt wird ein Wein bezeichnet, wenn sein Gehalt an schwefliger Säure sehr gering ist. Hieraus können sich unliebsame Folgen entwickeln, da ein unterschwefelter Wein stärker zu Oxidation neigt und schneller altert. Erkannt werden kann eine Unterschwefelung an einem säuerlichen Duft und einer erhöhten Adstringenz am Gaumen.

Untypischer Alterston

Als untypischer Alterston (auch UTA oder untypische Alterungsnote) bezeichnet wird ein Weinfehler, der seinen Ursprung bereits im Weinberg hat. Ein Wein mit untypischem Alterston zeigt sich im Bouquet fernab der Erwartungen, die an die jeweilige Rebsorte gestellt werden und präsentiert muffige und überreife Nuancen. Erkennbar ist der untypische Alterston auch an Noten, die an Waschpulver, Wachs oder Möbelpolitur erinnern.

Verantwortlich für den untypischen Alterston ist aller Vermutung nach die chemische Verbindung AAP (2-Aminoacetophenon). Sie entsteht aus Indolessigsäure – wobei dieser Prozess nur durch einen hohen Gehalt an Radikalfängern wie Anthocyanen verhindert werden kann. Da Rotweine für gewöhnlich über viele solcher Radikalfänger verfügen, kommt der untypische Alterston bislang nur bei Weinen aus hellen Trauben vor.

Unveredelt

Als unveredelt wird ein Rebstock bezeichnet, dessen obere Pflanzenteile nicht mit einer amerikanischen Unterlagsrebe verbunden wurden. Dies spielt vor allem wegen der Resistenz gegen die Reblaus eine wichtige Rolle, da der Schädling amerikanischen Unterlagsreben nichts anhaben kann. Unveredelte Rebstöcke sind in der heutigen Weinwelt selten geworden und werden auch als wurzelecht bezeichnet.

 

Üppig

Als üppig (oder auch opulent, mächtig, schwer, wuchtig und alkoholisch) gilt ein Wein dann, wenn sein gesamter Charakter als positiv und kraftvoll bezeichnet werden kann. Hier spielen zahlreiche Faktoren wie

eine Rolle. Sowohl Weißweine als auch Rotweine können als üppig bezeichnet werden, wenn ihr Charakter diesem Adjektiv gerecht wird.