Ein Primitivo spricht unsere Geschmacksknospen auf delikate Weise an. Er überzeugt mit einem kräftigen Rot, fruchtig-würzigen Duft und runden Geschmack.
weiterlesenPrimitivo, der bekannte Rotwein aus Italien, hat nichts mit dem Wörtchen „primitiv“, welches für „einfach“ steht, zu tun. Primitivo leitet sich aus dem Italienischen „prima“ her. Prima bedeutet früh, und das ist es auch, was dem Rotwein aus Apulien seinen Namen gibt.
In sonnenverwöhntem Klima reifen seine Beeren früher als die der meisten Rebsorten. Somit bedeutet Primitivo „der Erste“ und nicht „der Einfache“. Das zeigt sich auch darin, dass die Diva unter den Rebsorten dem Winzer einiges abverlangt. Denn ihre Beeren reifen nur inkonsequent zu fertigem Lesegut heran. Daher legt der Primitivo-Winzer während der Erntezeit in mehreren Durchgängen Hand an. Vollzieht er sein Handwerk im Weinberg und rundet es im Keller ab, erfreuen sich Weinliebhaber beim Primitivo Kauf an einer rot funkelnden Farbe, einem reichen Bukett und explosiven Geschmack.
Die Rebsorte Primitivo mauserte sich in den letzten Jahren zu einer wahren Trend-Rebsorte. Nicht nur, weil italienische Weine wieder sehr beliebt sind, sondern auch, weil das kalifornische Gegenstück Zinfandel bereits vor zwei Dekaden seinen Siegeszug in Europa antrat. Zinfandel und Primitivo haben den gleichen Ursprung, wenn auch nicht vollständig die gleichen Gene. Wenngleich der Primitivo aus Apulien lange Zeit als autochthone (einheimische) Rebsorte galt, liegt der Ursprung nicht in Italien – aber auch nicht in den USA.
Ursprünglich ist die Rebsorte Primitivo in Kroatien, nahe der ungarischen Grenze zu Hause. Hier bauen kroatische Winzer sie seit vielen Jahrhunderten unter dem Namen „Crljenak kaštelanski“ an. Übersetzt heißt Crljenak kaštelanski „der Rötliche“. Eine weitere Bezeichnung für die Rebsorte ist „Tribidrag“.
Über Ungarn kam die Rebsorte dann auch nach Österreich, wo sie die Einheimischen Zierfandler nannten. Allerdings baute sie die Rebsorte meist zu Tafelwein aus. Mitte des 19. Jahrhunderts erreichte die Rebsorte Kalifornien. Sie kultivierten den Crljenak kaštelanski in ihren Weinbergen und verhalfen dem Wein unter dem Namen Zinfandel zu internationalem Ansehen.
In Italien bauen die Winzer den Primitivo seit 250 Jahren an. Die Rebsorte ist ein Klon vom kroatischen Tribidrag. Primitivo unterscheidet sich zum Zinfandel in Größe und Tempo. So reifen am italienischen Primitivo-Rebstock kleinere Beeren heran, welche früher zur Ernte bereits stehen als beim Übersee-Bruder. Die frühe Reife inspirierte Francesco bei der Wahl des Namens. Passend nannte er sie „Primativo“. Doch schnell änderte sich im Volksmund Primativo zu Primitivo. Das wichtigste Anbaugebiet ist Apulien. Dort erwähnte sie 1799 Francesco Filippo Indellicati, der in Gioia del Colle lebte. Daher begegnet Touristen und Weinliebhaber ab und zu der Name „Primitivo di Gioia“.
In Apulien gedeiht der Primitivo vor allem in Manduria und auf der Halbinsel Salento. Die geschützte Herkunft bei apulischem Primitivo gliedert sich absteigend in folgende Qualitätsstufen:
Primitivo die Manduria Naturale ist der erste DOCG-Wein aus Apulien. Einhundert Prozent Primitivo-Traube sind Pflicht. Zudem trocknen die Trauben vor der Vinifikation wie beim Amarone oder Valpolicella leicht an. Dieses Verfahren heißt Appassimento. Der Naturale reift etwas länger als der Primitivo di Manduria, und kommt meist im Juni des Jahres nach der Weinlese auf die Flaschen. Er weist mehr Restsüße als sein DOC-Verwandter auf und eine deutlich tiefrote Farbe.
Einen besonders guten Ruf erarbeitete sich der Primitivo di Manduria. Im Jahr 1974 bekam die nördlichste Anbauregion Apuliens, Manduria, offiziell den DOC-Status. Ein Wein dieser Qualitätsstufe besteht zu 85 Prozent aus Primitivo-Trauben. Die meisten Winzer vinifizieren ihn jedoch sortenrein. Im März nach der Ernte kommt er auf den Markt. Die Riserva-Qualität reift noch wenigstens zwei Jahre, davon mindestens neun Monate im Holzfass.
Salento ist der Stiefelabsatz des Landes, den die Adria umgibt. Die Region Salento erstreckt sich sogar über die Ferse des italienischen Stiefels hinaus. Hier prägt ein mediterranes Klima aus warmen Sommern und moderaten Wintern die Rebsorte. Das Land der Küstenregion ist fruchtbar und reich an Kalksteinhängen. Neben der Trauben wachsen hier auch Tomaten, Oliven und Mandeln.
Der Doppio Passo Primitivo Salento besticht durch eine besondere Fülle von Aromen und Farbstoffen. Primitivo-Freunde lieben den tiefdunklen, dichten und nuancenreichen Doppio Passo. Durch eine zweifach gestufte Lese und die doppelte Gärung präsentiert er sich mit einem harmonisch runden Körper.
Im Valle d’Itria liegt Pendio Antico. Das Mikroklima im Weinberg ist perfekt für den Primitivo. Tagsüber ist es trocken und heiß, in der Nacht umweht eine sanfte Brise die Reben. Mit dem Pendio Antico Primitivo di Manduria und dem Riserva hat Winzer Benedetto Lorusso einen alten Weinberg wieder zum Leben erweckt und bringt den Zauber Apuliens in die Gläser von Rotweinliebhaber.
Das Weingut Montedidio ist noch recht jung. Der Star-Winzer Mario Ercolino hat sich hier in der Region Kampanien niedergelassen. Seine Weine stammen aber nicht nur aus dieser Region, sondern auch aus Sizilien und Apulien. So gehört neben Cabernet und Merlot auch der Primitivo zu den Weinen, die Ercolino vor allem für ein jüngeres Publikum kreiert.
Die kleine Ortschaft San Marzano di San Guiseppe gab der Cantine San Marzano ihren Namen. Die Winzer-Kooperative möchte das Potenzial Apuliens nutzen und das Weingut zu einem der führenden der Salento machen. Der San Marzano Primitivo di Manduria, der Riserva und Sessantanni Primitivo zeigen, dass die Winzer ihr Ziel bereits übertrafen. Sechzig Jahre alte Rebstöcke, die nur einen niedrigen Ertrag, aber geballte Frucht bringen, prägen den Spitzenwein „Sessantanni“.
Das Weingut Vigneti del Salento ist nach der Halbinsel Salento, dem Absatz des italienischen Stiefels benannt. Neben Negroamaro, Malavasia Nera und Verdeca keltern die Winzer hier vor allem hervorragende Primitivo Weine. Neben Oversettanta, kommen Primitivo Puglia und der bekannte Primitivo di Manduria Zolla in die Flaschen. Die Rotweine sind temperamentvoll und überzeugen mit starken Aromen.
Primitivo Wein ist charakterstark. Je nachdem, ob es sich um einen Salento, einen Primitivo Puglia IGT (vergleichbar mit einem deutschen Landwein oder einem französischen Vin de Pays), einen Manduria DOC, den Naturale DOCG oder einen Doppio Passo handelt, weichen Farbe und Geschmack ab oder intensivieren sich.
Ein Primitivo Rotwein aus Apulien ist mit seiner saftigen Beerenfrucht, dem weichen Tannin und der moderaten Säure ein perfekter Begleiter zum Essen. Während der Salento Primitivo hervorragend zu Pasta und Pizza passt, harmoniert ein Primitivo di Manduria zu gegrilltes Lammfleisch, deftiges Fleisch-Sugo oder Gerichten mit Kohl.
Ein süßer Primitivo di Manduria Dolce Naturale hingegen begleitet Käse, Mandeln und Gebäck. Oder versüßt den Abend als Digestif.
Ein Primitivo kommt zu jedem Anlass gelegen. Denn als italienische Trend-Rebsorte Nummer eins begeistert sie fast jeden Weinliebhaber. Somit ist sie ein idealer Rotwein für große und kleine Events – von der Gartenparty bis zur Hochzeit. Natürlich brilliert die Rebsorte auch als Solist.
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Natürlich bekommen Sie mit unserer ausführlichen Verkostungsnotiz auch einen genauen Eindruck, wie und wonach der Primitivo Wein duftet und schmeckt. Tipps zu Anlässen und Speisen runden die Primitivo-Vorstellung ab. So wissen Sie bereits, bevor Sie Primitvo online bestellen, was Sie im Glas erwartet.
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