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Weinglossar Buchstabe W

Das Weinglossar ist ein klassisches Lexikon. Es erklärt in kurzen Texten die Begriffe der Weinwelt.

Weinbau

Weinbau (auch Rebbau oder Weinanbau) ist ein Oberbegriff für alle Arbeitsschritte und Bereiche der Kultivierung von Weinreben, deren Beeren später zu Wein verarbeitet werden sollen. Der Winzer befasst sich beim Weinbau daher mit wichtigen Teilbereichen wie dem Pflanzen von Rebstöcken, dem Rebschnitt, der Reberziehung, der Pflege des Bodens, sowie dem Schutz des Ökosystems und der Rebstöcke.

Auch die Züchtung, die Kreuzung und Vermehrung von Rebstöcken fallen in den Bereich des Weinbaus. Der Weinbau wird beeinflusst von den verschiedenen Wein-Herstellungsverfahren.

Allgemein blickt der weltweite Weinbau auf eine lange Historie zurück. Schon 5.000 vor Christus kultivierten Menschen in Vorderasien Weinreben. Heute beläuft sich die Gesamtrebfläche aller Anbauländer auf rund 7,9 Millionen Hektar.

Weinberg

Der Begriff Weinberg (auch Wingert oder Rebberg genannt) bezeichnet ein fest umgrenztes Stück Land, auf dem Weinreben kultiviert werden. Sowohl steile als auch flache Bereiche können als Weinberg bezeichnet werden. Der Weinberg ist für den Winzer von größter Bedeutung, denn er liefert den Boden, auf dem die Weinreben gedeihen. Sowohl klimatische als auch geografische, geologische und klimatische Bedingungen bilden die Grundlage für das Potenzial eines Weinberges.

Weinbergschnecke

Bei der Weinbergschnecke (Helix pomatia) handelt es sich um eine Landschnecke mit Gehäuse, die bei einem Gewicht von rund dreißig Gramm eine Länge von bis zu zehn Zentimetern erreichen kann. In Deutschland gilt die Weinbergschnecke laut Bundesartenschutzverordnung als „besonders geschützt“, weswegen Winzer bei der Pflege ihrer Weinberge auf diese Schneckenart achten müssen.

Im Weinberg ist die Weinbergschnecke nicht immer gerne gesehen. Da sie vor allem im Frühjahr bei feuchter Witterung am jungen Laub der Rebstöcke nagt, kann sie je nach Vorkommen für massive Schäden sorgen. Während der Weinlese sind Verschmutzungen des Lesegutes durch Weinbergschnecken ebenfalls möglich.

Im Rahmen des Bio-Weinbaus gelten Weinbergschnecken als nützlich, da sie die Umwandlung pflanzlicher Abfälle zu Kompost beschleunigen und auf diese Weise das Ökosystem Weinberg unterstützen.

Weinetiketten

Weinetiketten werden nach der Abfüllung eines Weins in die Flasche auf deren Bauch geklebt. Sie enthalten einige wertvolle Informationen, die dem Verbraucher bei der Auswahl und Einordnung eines Tropfens helfen sollen. Jedes Weinbehältnis, das weniger als sechzig Liter fasst, muss in Deutschland mit einem Weinetikett versehen werden.

Was die Beschriftung des Weinetiketts betrifft, müssen sich Weingüter an zahlreiche Vorgaben halten, die durch freiwillige Angaben ergänzt werden können. Unbedingt zu sehen sein müssen auf einem Weinetikett Angaben zu der jeweiligen Qualitätsstufe (falls relevant), dem Anbaugebiet, dem Abfüller und dem Alkoholgehalt.

Darüber hinaus besteht auch zum Aufdruck der entsprechenden Prüfnummer Pflicht. Weitere Informationen, die der Kunde auf einem Etikett finden kann, beziehen sich auf einzelne Lagen und Rebsorten.

Weinflaschen

Flaschen sind die wohl häufigsten und üblichsten Behältnisse, in die Wein nach seiner Herstellung abgefüllt wird. Sie können entweder der Lagerung oder auch der zusätzlichen Reifung dienen und wirken sich durch Flaschengröße und Flaschenfarbe auf den enthaltenen Wein aus. Auch kann die Form einer Flasche die regionale Herkunft eines Weines unterstreichen, wie es beispielsweise beim Bocksbeutel der Fall ist. Grundsätzlich erweist sich Glas als vorteilhaft für die Lagerung von Wein, da es keinerlei Geschmacksstoffe an die enthaltene Flüssigkeit abgibt und sie ausreichend vor Umwelteinflüssen schützt.

Weingesetz

Im Weingesetz (auch als Weinrecht bezeichnet) finden sich alle Vorgaben rund um den Anbau, die Herstellung und die Vermarktung von Weinen. Sowohl Rebsorten-Namen und -zulassungen als auch regionale Sortenbezeichnungen für Wein, unterschiedliche Qualitätsstufen oder auch Güteklassen und die geografischen Besonderheiten von Anbaugebieten sind hier unter anderem festgehalten. Winzer müssen sich bei ihrer Arbeit von der Anpflanzung ihrer Reben über die Pflege im Weinberg bis hin zu Lesezeitpunkt, Vinifikation und Abfüllung an alle entscheidenden Vorgaben halten, um ihren Wein letztlich auf den Markt bringen zu dürfen.

Auch für den fertigen Wein enthält das Weingesetz Reglementierungen bezüglich Alkohol- und Zuckergehalt, eine mögliche Anreicherung und die letztlich verwendeten Geschmacks-Bezeichnungen.

Es gibt kein international allgemeingültiges Weingesetz, da jedes Land seine eigenen Rahmenbedingungen hat.

Weinglas

Das für den Genuss verschiedener Weine verwendete Gefäß wird umgangssprachlich und auch offiziell als Weinglas bezeichnet. Je nach Weinart zeigen sich Weingläser in verschiedenen Größen und Formen – wobei der grundsätzliche Aufbau stets gleichbleibt. So besteht ein Weinglas typischerweise aus einem Sockel am unteren Ende, einem Stiel zum Halten des Glases und einem Kelch, in den der Wein eingefüllt werden kann.

Die Qualität und auch die Form eines Weinglases sind entscheidend für den Genuss. Insbesondere die Form des Kelchs erweist sich als förderlich – oder auch hinderlich – wenn es um die Entfaltung des individuellen Charakters geht. Daher sind Gläser für Rotwein meist bauchiger und größer, während Modelle für Weißwein und Schaumwein über kleinere Kelche verfügen.

Weingut

Als Weingut bezeichnet wird ein landwirtschaftlicher Betrieb, dessen Zweck der Anbau und die Verarbeitung von Weintrauben ist. Somit tragen Winzer in ihrem Weingut Sorge für die Pflege der Weinberge und der Rebstöcke, die Lese der reifen Trauben, die Vinifikation, die Reifung, die Abfüllung und die Vermarktung ihres Weins.

Viele Weingüter blicken auf lange Traditionen zurück und verstehen sich als Familienbetriebe. Sie erzeugen sowohl Weißwein als auch Rotwein, Rosé und Schaumweine.

Weinkeller

Ein Weinkeller ist ein bestimmter Bereich innerhalb eines Weinguts, in dem verschiedene Handgriffe erledigt und Aufgaben durchgeführt werden. So fungiert der Weinkeller in aller Regel als Lagerplatz für bereits produzierte Weine, die auf der Flasche, in Tanks oder auch im Fass reifen sollen. Aus diesem Grund herrscht in Weinkellern sowohl eine lichtarme als auch kühle Atmosphäre mit geringen Schwankungen von Temperatur oder Luftfeuchte – um eine harmonische Entwicklung zu fördern. Weinkeller, die nicht unterirdisch liegen, müssen mit technischen Hilfsmitteln entsprechend klimatisch beeinflusst werden.

Darüber hinaus werden im Weinkeller auch Kellerproben oder öffentliche Verkostungen durchgeführt. Meist stellen Weingüter hierfür ein speziell umgebautes Abteil zur Verfügung, dessen Ambiente sich vom Rest der Kellerräume unterscheidet.

Weinkönigin

Weinköniginnen werden in Deutschland in aller Regel zwischen Spätsommer und Herbst, zur Zeit der Wein- und Winzerfeste, gewählt. Die erste Wahl einer Weinkönigin in Deutschland fand 1931 in der Pfalz statt, wobei die Siegerin damals automatisch auch zur Deutschen Weinkönigin gekürt wurde. Im Jahre 1950 dann folgte der Wandel – seitdem entscheidet ein zusätzlicher Durchgang darüber, welche Weinkönigin sich „Deutsche Weinkönigin“ nennen darf. Zu diesem Wahldurchgang treten die bereits gewählten Weinköniginnen der verschiedenen Anbaugebiete an.

Durften bis zum Jahr 1999 nur ledige Frauen Weinkönigin werden, gelten heute weniger strikte Regeln. So muss eine Frau, die sich zur Weinkönigin wählen lassen möchte, ihre starke Verbundenheit mit dem deutschen Wein vorweisen können. Eine entsprechende Berufsausbildung oder Familiengeschichte gelten als ausreichend. Darüber hinaus sind nur volljährige Frauen wählbar.

Seit 2015 gibt es in Deutschland mittlerweile die sechste Krone für Weinköniginnen, die bei offiziellen Anlässen getragen wird. Sie zeigt ein stilisiertes Traubenlogo und besitzt dreizehn rote und grüne Granat- sowie Turmalin-Steine. Begleiterin der Deutschen Weinkönigin sind traditionell die Weinprinzessinnen.

Weinpresse

Die Weinpresse (auch Kelter) dient dem mechanischen Zusammendrücken der Maische. In diesem Behältnis wird Traubenmost gewonnen, der im weiteren Verlauf zu Wein vergoren werden kann. Da dieser Vorgang möglichst schonend erfolgen muss, verfügen moderne Weinpressen über einen leicht steuerbaren Mechanismus.

Weinprobe

Bei der Weinprobe handelt es sich um die Degustation von Weinen, die meist im Rahmen einer Gruppenveranstaltung durchgeführt wird. Weingüter richten sich mit dem Angebot von Weinproben meist an künftige Geschäftspartner sowie Endkunden und präsentieren in aller Regel mehrere Weine.

Weinstein

Setzen sich am Boden einer Weinflasche feine Kalium- und Kalziumsalze ab, wird der so entstehende Bodensatz als Weinstein bezeichnet. Er bildet sich durch die Verbindung von Weinsäure mit Kalium und Kalzium und sinkt dann nach unten. Besonders häufig zu sehen ist Weinstein bei Spätlesen – ist aber auch bei anderen Weintypen möglich. Bei Weinstein handelt es sich nicht um einen Qualitätsmangel oder Weinfehler. Auch sind die Kristalle vollkommen neutral im Geschmack und wirken sich nicht negativ auf die Gesundheit aus. Üblicherweise ist es ohne großen Aufwand möglich, einen Wein vom entstandenen Weinstein zu trennen.

Weißwein

Als Weißwein bezeichnet wird ein hell- bis goldgelber Wein, der im Rahmen der alkoholischen Gärung von Weintrauben gewonnen wird. Grundsätzlich ist es möglich, sowohl aus weißen als auch aus roten Rebsorten Weißwein zu erzeugen, da das Fruchtfleisch der Beeren farbstoffarm ist. Bei Weißwein aus roten Beeren werden Trester und Most daher früh getrennt, um eine Anreicherung mit Farbstoffen zu verhindern.

Am stärksten vertreten ist jedoch die Herstellung von Weißwein aus hellen Rebsorten. Sie findet in nahezu allen Weinregionen weltweit statt und stützt sich auf zahlreiche Rebsorten. Das Spektrum der Weißweine reicht dabei von trockenen und frischen Tropfen bis hin zu edelsüßen und süßen Weinen. Als besonders weit verbreitet gilt Weißwein in Anbauländern, die über ein vergleichsweise kühles Klima verfügen.

Zu den häufigsten Weißwein-Reben weltweit gehören die spanische Airén, Trebbiano, Chardonnay, Riesling, Chenin Blanc und Sauvignon Blanc. Dies sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass in manchen Regionen hochwertige Weißweine aus deutlich selteneren Reben entstehen.

Winterschnitt

Beim Winterschnitt handelt es sich um eine Form der Beschneidung von Rebstöcken. Hier werden die holzigen und abgeernteten Triebe der Weintrauben vollständig entfernt. Dieser Arbeitsschritt findet üblicherweise zwischen November und Februar statt, wobei der Winzer die Triebe so beschneidet, dass eine zuvor definierte Anzahl an Augen zurückbleibt. Gängige Schnittmethoden sind der Fruchtrutenschnitt und der Zapfenschnitt. 

Der Winterschnitt trägt nicht nur zur Gesundheit eines Rebstockes bei, sondern kann auch im Rahmen einer schonenden Ertragsbegrenzung und folglich der Qualitätssteigerung hilfreich sein. Auch fällt es Winzern nach dem Beschneiden leichter, ihre Rebstöcke an die gewünschte Reb-Erziehungsform anzupassen.

Winzergenossenschaft

Bei einer Winzergenossenschaft handelt es sich um den Zusammenschluss mehrerer Winzer einer Gemeinde oder einer Region. Hier wird das Lesegut aller beteiligten Winzer gesammelt und an einer zentralen Stelle verarbeitet. Das Ergebnis sind Weine, die nicht unter dem Namen der einzelnen Winzer auf den Markt gelangen, sondern unter dem der Genossenschaft. In Deutschland erzeugten 179 Winzergenossenschaften im Jahr 2015 knapp drei Millionen Hektoliter Wein.

Die Entscheidung für den Beitritt in eine Winzergenossenschaft bietet Winzern mehrere Vorteile. Durch die kumulierte Rebfläche aller Mitglieder lassen sich Weine erzeugen, die ausschließlich aus hochwertigem und fehlerfreiem Lesegut bestehen. Auch im Hinblick auf den Ausbau und die Vermarktung der Weine verfügen Winzergenossenschaften meist über ausreichende Mittel, um fachkundiges Personal zu beschäftigen. Somit sinken für den einzelnen Winzer die Kosten rund um Vinifikation, Lagerung und Vermarktung.

Voraussetzung für die Aufnahme ist jedoch, dass sich jeder Winzer entsprechend der Vorgaben seiner Genossenschaft verhält und deren Qualitätsstandards nicht unterschreitet.

Wittmann Riesling

Das Weingut Wittmann im rheinhessischen Westhofen stellt Rieslinge verschiedener Qualitätsstufen und Charakteristiken her. Im seit 1990 biologisch bewirtschafteten Haus werden die Trauben selektiv von Hand gelesen und nach der Lese erneut sortiert.

So entstehen ein Gutswein, drei Ortsweine (Niersteiner, Gundersheimer, Westhofener), vier Weine aus VDP Großen Lagen (Aulerde, Morstein, Brunnenhäuschen, Kirchspiel) und eine edelsüße Auslese aus den Rieslingtrauben des Weinguts.

Wurzelstock

Der Teil des Rebstocks, der sich unter der Erde befindet, wird als Wurzelstock bezeichnet. Er verleiht der Pflanze nicht nur einen festen Stand, sondern trägt auch für die Aufnahme wichtiger Nährstoffe und Flüssigkeit Sorge. Im Zentrum des Wurzelstocks steht ein senkrechter Wurzelstamm, der bis weit in die Tiefe reichen kann. Je älter die Pflanze ist, desto tiefer reicht auch der Wurzelstamm.

An den Seiten des Wurzelstamms zeigen sich feinere Wurzeln, die als Lang- und Seitenwurzeln bezeichnet werden. Sie werden darüber hinaus durch Faser- und Fußwurzeln ergänzt, die durch ihre besondere Feinheit dafür sorgen, dass das Wurzelwerk auch in die Zwischenräume steiniger Schichten dringen kann.

Eine weitere Funktion des Wurzelstocks ist die Speicherung von Nährstoffen, die den Rebstock während der kälteren Jahreszeiten gesund und vital halten. Im Boden enthaltenen Stickstoff nimmt der Wurzelstock auf und stellt aus ihm Wachstumshormone her, welche die weitere Entwicklung des Rebstocks begünstigen.

Würzig

Das Adjektiv würzig (oder auch pikant) wird bei der Beschreibung von Weinen mit einer bestimmten Aromatik verwendet. Hier verfügt der Wein über Noten, die an Gewürze erinnern und zeigt diese je nach Art sowohl im Bouquet als auch am Gaumen.

Klassische Noten, die in einem würzigen Wein vertreten sein können, sind Nelke, Zimt, Pfeffer, Lakritze oder auch Muskat. Das Spektrum würziger Anklänge lässt sich jedoch auch auf weitere Nuancen wie Basilikum, Ingwer, Minze oder Anis erweitern.

Für die Entstehung würziger Noten in einem Wein ist selbstverständlich nicht der tatsächliche Zusatz von Gewürzen verantwortlich. Vielmehr tragen sowohl die ausgewählten Rebsorten als auch ein möglicher Ausbau des Weins im Barrique dazu bei.

Würzsorten

Als Würzsorten (auch aromatische Sorten) werden Rebsorten bezeichnet, die durch ihre intensive Eigen-Aromatik auffallen. Sie werden nicht nur für reinsortige Weine verwendet, sondern auch in Cuvées, wo sie dem Aromenprofil mehr Facettenreichtum angedeihen lassen. Zu den Würzsorten zählen unter anderem Gewürztraminer, Scheurebe und auch Muskateller-Varianten.