Ein Weinglas mit Buch auf einem Tisch

Weinwissen I: Hätten Sie es gewusst?

In wie vielen Ländern der Erde bauen Winzer und Bauern Trauben an? Vierzig, achtzig, einhundert oder mehr?

Von den insgesamt zweihundert Ländern der Welt bilden rund einhundert jene Gruppe, in der Winzer und Landwirte Trauben kultivieren. Wichtig zu wissen ist dabei: Nicht in jedem Land gelangen die Früchte auch in die Weinproduktion.

Anstelle von Wein produzieren Landwirte in einigen Ländern der Welt Rosinen, Tafeltrauben, Traubenmost-Konzentrat (RTK) und Traubensaft. Für diese Produkte gibt es einen weniger stark regulierten Rahmen und es ist möglich, sehr ertragreiche Sorten zu nutzen. Bei Wein ist dies oft anders. Hier nutzen Winzer nur, was ihnen laut Verordnung gestattet ist und reduzierte Erträge sind ein entscheidender Schritt zur Qualitätssteigerung.

Wieviel Wein beherbergt die größte Weinflasche der Welt? Zehn Liter? Mehr als fünfhundert? Oder sogar eine vierstellige Zahl?

Geht es um Weinflaschen, liegen in den meisten Kellern wohl hauptsächlich jene mit einem klassischen Volumen von 0,75 Litern. Dass es deutlich größer geht, beweisen Sonderformate wie Nebukadnezar mit stattlichen zwölf Litern Volumen.

Dass jedoch auch hier noch nicht das Ende erreicht ist, beweist die größte Weinflasche der Welt. Sie steht in der Gemeinde Lyssach in der Schweiz und beherbergt Rotwein aus Spanien. 4,20 Meter ragt diese Flasche in die Höhe. Mit einem Umfang von 3,77 Metern macht sie es auch großen Genießern unmöglich, den Bauch zu umschlingen und rund 3049 Liter Inhalt reichen wohl für mehr als einen Abend mit Freunden.

Verschiedene Weinflaschen in einer Reihe

Aus welchem Jahr stammt der älteste verkostete Wein der Welt? Ist es 1907? Vielleicht 1867? Oder 1540?

Eine Reise zum ältesten verkosteten Wein der Welt führt zwischen die Seiten des Buchs „Hugh Johnsons Weingeschichte – Von Dionysos bis Rothschild“. In diesem Buch beschreibt der Engländer, wie er im Jahre 1961 einen rund 421 Jahre alten Wein verkostete. Dieser Wein stammte folglich aus dem Jahr 1540, das als Jahrtausend-Juwel gilt.

Beim Wein, den Johnson verkostete, handelte sich um einen aus einer Steillage namens Stein bei Würzburg. Der Weinenthusiast beschreibt den Tropfen in seinem Buch als ähnlich zu einem Madeira mit brauner Farbe, der nach kurzem Kontakt mit der Luft an Geist verlor, zuvor aber zwei Schlucke lang beeindruckte.

Welche Breitengrade eignen sich für den Weinbau? Zehn, dreißig, vierzig oder sechzig?

Wo es Winzern auf dem Globus möglich ist, Wein zu kultivieren, hängt stark vom vorherrschenden Klima ab. Nicht in jedem Land herrschen gute Bedingungen im Hinblick auf Regen, Sonne, Temperatur, Wind und Boden.

Als ideale Orte für den Weinbau aber gelten die sogenannten Rebengürtel. Diese liegen zwischen dem dreißigsten und dem vierzigsten Breitengrad der Südhalbkugel und dem vierzigsten bis fünfzigsten Grad der Nordhalbkugel.

Experten merken an, dass sich die Rebengürtel im Zuge des Klimawandels verschieben, sodass die bisherigen Breitengrade in einigen Jahren möglicherweise ihre Gültigkeit verlieren. Zu erwarten ist dabei, dass sie sich gen Norden verschieben.

Wie viele Perlen moussieren in einer 0,75-Liter-Flasche Champagner? Eine, zehn oder fünfzig Millionen?

Der Champagner gilt als einer der wohl luxuriösesten und edelsten Schaumweine der Welt. Aus einem fest definierten Gebiet innerhalb Frankreichs stammend und nur mit bestimmten Rebsorten kreiert, begeistert er weltweit Millionen.

Rund um den Champagner ranken sich zahlreiche Mythen, Geschichten und Fragen. Eine taucht dabei immer wieder auf: Wie viele Perlen warten auf einer 0,75-Liter-Flasche Champagner im Stillen darauf, endlich ihr fröhliches Prickeln zu zeigen?

Die Antwort lautet: Es sind ungefähr 49 Millionen feinste Bläschen. Bei manchen Champagnern sind sie etwas größer und bei manchen besonders filigran. Daher ist es möglich, dass sich die genaue Zahl von Flasche zu Flasche unterscheidet.

Gefüllte Champagnergläser

Welche ist die meistgepflanzte Rebsorte Spaniens? Tempranillo? Garnacha? Oder Airén?

Geht es um Spanien und Wein, denken die meisten Menschen zunächst an Rotwein. Schließlich ist das Land bekannt für seine intensiven Tropfen aus Rioja, Priorat und Ribera del Duero. Auf der Suche nach der meistgepflanzten Rebsorte Spaniens tendieren viele Genießer daher dazu, eine berühmte Rotweinrebe zu nennen.

Tempranillo beispielsweise steht auf über 112.000 Hektar – eine beachtliche Fläche. Damit ist sie dennoch nicht jene Sorte, die die größte Fläche Spaniens für sich beansprucht. Diese nämlich ist weiß und trägt den Namen Airén. Mehr als 338.000 Hektar waren im Jahr 2000 mit ihr bestockt, wobei sich die Tendenz deutlich fallend darstellte.

Wie viele Flaschen Wein liefert ein Rebstock? Eine, zwei oder sieben?

Auf diese Frage gibt es keine pauschale Antwort, denn wie viele Trauben ein Rebstock trägt, hängt von einigen Faktoren ab. So beeinflusst schon das Klima eines Jahrgangs, wie reichhaltig die Lese ausfällt. Ergreifen Winzer darüber hinaus ertragsregulierende Maßnahmen, sinkt auch die Weinmenge je Stock deutlich.

Grundsätzlich liefert ein Rebstock nach der Ertragsregulierung zwischen eineinhalb und zwei 0,75-Liter-Flaschen Wein. Eine Ausnahme hiervon bilden edelsüße Spezialitäten, Auslesen und Eisweine. Hier verlieren die Beeren viel Wasser, was auch die Weinmenge enorm verringert. Diese Weine gelten daher als besonders exklusiv und rar. Viele Winzer bieten ihre edelsüßen Genussmomente in kleineren Flaschen an, um diesem Umstand gerecht zu werden.

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