Die feinen Burgunder-Tropfen aus Deutschland stehen ihren französischen Pendants in nichts nach. Oft ziehen sie sogar an ihnen vorbei.

Deutscher Burgunder: Mal weiß, mal Rot und stets ein Genuss

Wein aus Deutschland ist schon seit Jahrtausenden ein bedeutender Teil der hiesigen Kultur. Legten die Kelten einst den Grundstein, sorgten Mönche, Fürsten und Weinbauern für stetig steigende Qualität und Beliebtheit. Heute genießt der deutsche Wein auch international hohes Ansehen, denn in allen 13 Anbauregionen verstehen sich Winzer auf die Herstellung herausragender Tropfen. Ein Glanzlicht der besonderen Art – vielfältig und zeitgleich beständig – ist auch der Deutsche Burgunder. So mancher Freund französischen Pinots verschenkte sein Herz in den letzten Jahren an die Tropfen aus deutschen Kellern.

Der Burgunder aus Deutschland ist kein Franzose

Rund um den Deutschen Burgunder kann es durchaus zu Verwechslungen kommen. So unterscheidet die Bezeichnung „Burgunderwein“ zunächst nicht klar zwischen den Weinen aus Burgunder Rebsorten und denen, die aus der französischen Anbauregion Burgund stammen. Wer einen Burgunder im Glas hat, sollte daher mehr als nur einen kurzen Blick auf das Etikett werfen, um dessen tatsächliche Herkunft zu erfahren.

Gänzlich unbeteiligt ist das Burgund jedoch nicht an den deutschen Qualitätstropfen. So führt die Reise zum Ursprung der verwendeten Pinot-Rebsorten den Genießer aus Deutschland nach Frankreich. Dass es die Sorten der Pinot-Familie über die französische Landesgrenze in deutsche Weinberge schafften, lässt sich auf vielfältige Weise erklären.

Gute Freundschaften zwischen französischen und deutschen Winzern bildeten das Fundament für den Austausch wertvoller Erkenntnisse rund um den Weinbau und bedeutende Rebsorten. Dass die Pinot-Reben jedoch vor allem im Burgund gediehen und sich anderenorts weniger wohlfühlten, war ein Problem. Alleine die Geduld sollte einen Ausweg bieten, denn mit dem Klimawandel stiegen auch in Deutschland die Durchschnittstemperaturen und schon bald gediehen auch die Burgundersorten hierzulande prächtig.

Auch zeigen sich die Deutschen Burgunder in Bezug auf die verwendeten Rebsorten teilweise vielfältiger als ihr französisches Pendant. So entstehen im Burgund vornehmlich rote Burgunder aus Pinot Noir und weiße Tropfen aus Chardonnay – und seltener Aligoté. In Deutschland wiederum prägt eine deutlich größere Anzahl an Rebsorten das Gesamtbild der Burgunder-Kultur.

Deutsche Burgunderweine bis 10 Euro

Produktbild zu Manz Secco 2023 von

Land: Deutschland
Anbauregion: Rheinhessen
Geschmack: lieblich
Produktbild zu Manz Spätburgunder Blanc de Noir trocken 2023 von

Land: Deutschland
Anbauregion: Rheinhessen
Geschmack: trocken
Produktbild zu Karl Pfaffmann Grauburgunder Edition L.P. 2023 von

Land: Deutschland
Anbauregion: Pfalz
Geschmack: trocken
Produktbild zu Markus Schneider Grey 2023 von

Land: Deutschland
Anbauregion: Pfalz
Geschmack: trocken

Welche Burgunderweine den deutschen Markt prägen

Deutsche Winzer haben in Bezug auf den Burgunderwein ihre Hausaufgaben gemacht. Sie wissen, was jede einzelne Rebsorte braucht und wie sich das Potenzial individueller Tropfen auf kunstvolle Weise extrahieren lässt. Auch das Barriquefass ist beim Deutschen Burgunder ein gerne gesehener Gast und kommt hierzulande häufiger als in Frankreich zum Einsatz. Die Lagerung im Holz verschafft den deutschen Tropfen nicht nur hochwertiges Reifungspotenzial, sondern auch lange Abgänge und facettenreichen Tiefgang. So wundert es wenig, dass Deutscher Burgunder inzwischen auch bei internationalen Jurys hochgeschätzt wird. Nicht selten kommt es inzwischen vor, dass französische Burgunderweine im Vergleich mit ihren deutschen Verwandten das Nachsehen haben.

Rebsorten, die in Deutschland für Burgunderwein verwendet werden, sind vielfältig. Der Star der dunklen Tropfen ist und bleibt jedoch der Spätburgunder, wie er auch im intensiv-strukturierten „Meyer Näkel Spätburgunder S 2015“ zu finden ist. An seiner Seite stehen weitere Sorten wie

  • Schwarzriesling
  • Frühburgunder,
  • Laurent
  • und Samtrot.

Im Hinblick auf weißen Burgunderwein aus Deutschland finden Genießer sowohl Chardonnays als auch Weißburgunder und Grauburgunder. Insbesondere die beiden letztgenannten Sorten sorgen schon seit geraumer Zeit für einen wahrhaftigen Burgunder-Boom, denn sie bringen eine reiche Vielfalt der Temperamente, Aromenprofile und Intensitäten mit sich. Ein gutes Beispiel für trockenen und weißen Burgunderwein aus Deutschland kommt mit dem „Manz Grauburgunder trocken 2016“ ins Glas. Mit Birnen, Ananas und florale Noten in der Nase, zeigt er am Gaumen charmante Würzigkeit gepaart mit knackiger Säure.

Deutsche Burgunderweine bis 30 Euro

Produktbild zu Manz Grauburgunder Rotes Mineral 2023 von

Land: Deutschland
Anbauregion: Rheinhessen
Geschmack: trocken
Produktbild zu Klein Grauburgunder vom Kalkmergel trocken 2023 von

Land: Deutschland
Anbauregion: Pfalz
Geschmack: trocken
Produktbild zu Klein Weißburgunder vom Kalkstein trocken 2023 von

Land: Deutschland
Anbauregion: Pfalz
Geschmack: trocken
Produktbild zu Manz Weissburgunder Himmelthal trocken 2023 von

Land: Deutschland
Anbauregion: Rheinhessen
Geschmack: trocken

Deutscher Burgunder zum Essen

Keine Frage: Der Deutsche Burgunder bildet eine ganz eigene und genussvolle Welt. Wer in diese Kultur eintaucht, genießt nicht nur Solomomente, sondern darf auch auf geschmackliche Offenbarungen bei der Kombination von Speisen und Wein hoffen. Ein Glücksfall ist es daher, dass sich Burgunderwein aus Deutschland bereitwillig zu Menüs servieren lässt. Wichtig ist lediglich das Fingerspitzengefühl bei der Auswahl.

So glänzt ein Spätburgunder oft als Wein für gemütliche Stunden vor dem Kamin und als Tropfen für die kühleren Monate zu würzigem Braten und Wildragout. Doch auch im Sommer, wenn frisches Grillfleisch und gegrilltes Gemüse serviert werden, überrascht so mancher Spätburgunder mit seinem Charme.

Weißburgunder und Chardonnay lieben es, wenn sie zu frischem Fisch wie Lachs und Forelle, aber auch zu Cremesüppchen und Meeresfrüchten serviert werden. Genießer, die sich nicht zwischen diesen beiden Sorten entscheiden möchten, wählen kurzerhand den Chardonnay & Weißburgunder 2016 aus dem Hause Manz. In diesem Tropfen finden sich beide Burgundersorten vereint und stellen eine cremig-fruchtige Lebendigkeit zur Schau.

Zu welchem Gericht ein Grauburgunder serviert wird, ist abhängig von seinem genussvollen Profil. So dürfen eine fruchtbetonte Spätlese oder auch ein edelsüßer Grauburgunder gerne zu Mandeltörtchen und Karamellcreme serviert werden. Trockene Spätlesen hingegen erweisen sich zu Nudelgerichten, Fisch, Meeresfrüchten und Ente als Offenbarung. Bleibt noch der Grauburgunder aus dem Barrique: Er harmoniert mit würzigen Speisen und darf gerne zu Gänsebraten, Rehkeule oder Lammcarrée serviert werden.

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