Weinberg mit Feldern im Hintergrund
© AmBiTo

FAIR’N GREEN – Nachhaltig und umweltfreundlich genießen

Nachhaltigkeit und eine gesunde Umwelt spielen für Genießer immer bedeutendere Rollen. In Zeiten des Klimawandels und bedrohter biologischer Vielfalt soll auch im Glas so viel Naturschutz wie nur möglich herrschen. Das europäische System FAIR’N GREEN zielt genau hierauf ab. Die Initiatoren bieten einen umfassenden Ansatz, welcher Gesellschaft, Umwelt und Nachhaltigkeit in Einklang bringt.

Der Gedanke hinter dem FAIR’N GREEN-Siegel

Die Zertifizierung zum FAIR’N GREEN-Siegel entwickelten die Verantwortlichen gemeinsam mit Experten aus Wissenschaft und Praxis. Auf Basis deren umfangreicher Erkenntnisse stellten sie einen Katalog mit Kriterien zusammen, den teilnehmende Weingüter als Grundlage für ihre Arbeit verwenden. Die Zertifizierung erfolgt dabei stets durch einen externen Dienstleister, was das Vorgehen umso transparenter und vertrauenswürdiger gestaltet.

Verantwortlich für die Ausgestaltung des Zertifikats war die Athenga GmbH. Sie nutzte Erfahrungswerte aus zahlreichen Branchen, um eine sinnvolle Strategie für den Weinbau zu entwickeln. Ziel war es, Genießern nicht nur exzellenten Geschmack zu bieten, sondern auch

  • Umweltschutz,
  • gesellschaftliche Verantwortung,
  • hohe Standards in der Produktion
  • und Fairness

in den Genuss als Gesamterlebnis zu integrieren. Die komplette Wertschöpfungskette eines Weinguts ist mit dem FAIR’N GREEN-Siegel abgedeckt. Das Zertifikat bezieht sich folglich auch auf Beschaffungswege und den Vertrieb.

Logo mit grünem Kreis und schwarzem Schriftzug

Was das FAIR’N GREEN-Siegel auszeichnet

Heute steht hinter dem Namen ausschließlich der Verein Fair and Green e.V. mit seinen Mitgliedern. Nachhaltigkeit, Umweltschutz und gesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein bilden beim Verein ein äußerst komplexes Zusammenspiel. Um dies alles in der Philosophie und bei der regelmäßigen Kontrolle sicherzustellen, besitzt Fair and Green e.V. die Struktur eines Netzwerks.

Über siebzig Mitglieder arbeiten mit dem FAIR’N GREEN-Siegel

Inzwischen gehören mehr als siebzig Weingüter zur Gemeinschaft. Jahr für Jahr absolvieren sie mit der Zertifizierung verbundenen Kontrollen und haben Zugang zu kompetenter Beratung. Innerhalb des Netzwerks bietet Fair and Green e.V. darüber hinaus die Chance, dass sich alle Mitglieder und der Beirat gegenseitig beraten und ihre Ansätze, Lösungswege sowie neue Ideen austauschen.

FAIR’N GREEN-Weingüter befinden sich folglich stets in gutem Kontakt zu- und miteinander. Dies erlaubt es dem Netzwerk, die Rahmenbedingungen rund um das Zertifikat kontinuierlich weiterzuentwickeln und zu optimieren. FAIR’N GREEN wächst also gemeinsam mit den Herausforderungen und Erfordernissen der Welt, in der die Winzer ihre Weine produzieren.

Übrigens: FAIR’N GREEN-Weingüter gibt es in Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien, Frankreich und Israel!

Ausgezeichnet mit dem „Preis für Nachhaltigkeit“

Ein Zertifikat mit einer so facettenreichen Struktur, einem zugehörigen Netzwerk und einer flexiblen Entwicklung ist neu in der Genusswelt. Daher die FAIR’N GREEN-Zertifizierung 2018 mit dem Preis für Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Ausgehändigt wurde der Preis von Staatssekretär Andy Becht während der Agrartage in Nieder-Olm. Winzer Stefan Braunewell nahm die Auszeichnung als Stellvertreter für alle Mitglieder entgegen.

Was FAIR’N GREEN-Winzerinnen und Winzer leisten

Selbstverständlich ist es für Winzerinnen und Winzer notwendig, sich auf die Zertifizierung gut auf die FAIR’N GREEN-Zertifizierung vorzubereiten. Die detaillierte und sehr umfassende Gestaltung des Systems sichert Genießern einen vertrauenswürdigen Blick auf das, was ein Weingut tatsächlich zu bieten hat. Zum Prozess gehören nicht nur ein Rundgang durch das Weingut und eine umfangreiche Analyse des Ist-Status. Darüber hinaus erstellt ein Nachhaltigkeitsberater die sogenannte FAIR’N GREEN-Ökobilanz und die Winzer entwickeln Prozesse, welche die nachhaltige Entwicklung ihres Hauses dauerhaft fördern.

Wer bereits das FAIR’N GREEN-Zertifikat trägt, ist weiterhin aktiv mit den Voraussetzungen beschäftigt. So müssen die Winzerinnen und Winzer rund fünfzig Prozent des Kriterienkatalogs erfüllen, dabei in jedem Nachhaltigkeits-Bereich vierzig Prozent der Punkte abdecken und die eigene Nachhaltigkeitsleistung um jährlich drei Prozent steigern. Die stetige Verbesserung sorgt dafür, dass die FAIR’N GREEN-Mitglieder immer nachhaltiger wirtschaften. Schon heute berichtet der Verein von Winzerinnen und Winzern, deren Güter äußerst umfassend nach den Kriterien strukturiert sind und somit schon bald CO2-neutralen Wein anbieten.

Welche Maßnahmen umfasst das Konzept konkret?

In ihrem Alltag auf dem Weingut begegnen Winzerinnen und Winzer, welche das FAIR’N GREEN-Zertifikat tragen, den zahlreichen Aspekten des Systems nahezu überall. Sie beziehen nicht nur Ökostrom, sondern setzen auch auf Biokraftstoff und fördern Elektromobilität. Darüber hinaus erhalten sie detaillierte Analysen ihrer derzeitigen Emissionen, sodass sie diese noch effektiver reduzieren.

Recycling von Abfällen und auch eine deutliche Verringerung von Müll im Weingut gehören ebenfalls zu den täglichen Aspekten der Arbeit mit dem FAIR’N GREEN-Zertifikat. Im Weinberg gibt es keine mineralischen Stickstoffdünger, leichte Glasflaschen verringern Transport-Emissionen und die Winzer fliegen so selten, wie es nur geht. Im Bereich der Energieeffizienz fördern die Weingüter alternative Energie und setzen auf Gerätschaften sowie Prozesse, die den Verbrauch senken.

Reben an Stäben gestützt
© Fotos: AmBiTo

Das FAIR’N GREEN-Siegel im Vergleich mit Bio-Weinbau

Der multifaktorielle Ansatz des FAIR’N GREEN-Siegels ist in vielerlei Hinsicht vergleichbar mit jenen Zielen, die auch der Ökolandbau verfolgt. Dennoch unterscheiden sich beide in einigen Punkten voneinander. So sind sich Bio-Weinbau und FAIR’N GREEN darin einig, keine synthetischen Stickstoffdünger, bestimmte Herbizide und Insektizide zu verwenden. Auch die Förderung einer vielfältigen Landschaft im Weinberg mit Nützlingen ist bei beiden Prinzipien gegeben.

Teilweise jedoch geht der FAIR’N GREEN-Ansatz einen anderen Weg als der Bio-Landbau. So verbietet das System mitunter Pestizide, welche bei Bio-Landwirtschaft zulassen und die dennoch potenziell schädlich sind. Erlaubt sind nicht nur natürliche, sondern auch synthetische Fungizide. Somit eröffnet FAIR’N GREEN-Prinzip auch nicht biologisch zertifizierten Winzern Zugang zu einer besonders umweltschonenden Wirtschaftsweise. Natürlich ist es dennoch möglich, sowohl ein Bio- als auch ein FAIR’N GREEN-Weingut zur gleichen Zeit zu führen bzw. durch zwei Siegel zertifizieren zu lassen.

Im Vergleich zu Bio fällt beim FAIR’N GREEN-Ansatz vor allem das zusätzliche Streben nach

  • Klimaschutz-Maßnahmen,
  • besserem Energiemanagement,
  • Nachhaltigkeit entlang der Wertschöpfungskette
  • und sozialer Verantwortung

auf. Es lohnt sich für Winzerinnen und Winzer also unter Umständen, beide Zertifikate miteinander zu verbinden und somit ein äußerst umfangreiches Konzept zu erhalten, das auch aus ethischer Sicht hervorsticht.

Fazit: Das FAIR’N GREEN-Siegel hilft, Maßstäbe zu setzen und Verantwortung zu übernehmen

Für den Genießer stellt das FAIR’N GREEN-Siegel als Zertifikat einen besonders guten Indikator für Weingüter dar, deren Engagement sowohl den Menschen als auch die Umwelt umfasst. Dies bedeutet natürlich nicht, dass andere Winzer dies prinzipiell nicht tun.

In der Welt des Weins finden sich zahlreiche Winzer mit großem Sinn für soziale Verantwortung und den Schutz der Umwelt. Wer mit dem eigenen Weingut einen Schritt weitergeht und sich nach FAIR’N GREEN zertifizieren lässt, trägt diesen Sinn auch nach außen und erklärt sich dazu bereit, für kontinuierliche Entwicklung zu stehen.

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•• Unter den Händen von Tim Fröhlich vom Weingut Schäfer-Fröhlich entstehen an der Nahe Weine aus Top-Lagen.

Karl Pfaffmann ist eines der bekanntesten Weingüter in Deutschland. Zu Recht, bei diesen Qualitäten.

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