Der Rheingau fokussiert sich zwar auf wenige Rebsorten, aber diese haben es wirklich in sich. Hier findet jeder Wein-Liebhaber das, was er sich erhofft!
weiterlesenKaiser Karl der Große blickte einstmals von seiner Pfalz in Ingelheim auf den Rhein und die angrenzenden Landschaften. Er bemerkte, dass hier der Schnee im Frühling viel schneller schmolz als in anderen Gegenden. Perfekt für den Anbau von Reben, meinte er zu wissen. Einige Jahrhunderte später war es soweit. Im Kloster Eberbach und im heute noch bekannten Schloss Johannisberg begannen die Mönche Reben zu pflanzen. Sie legten den Grundstock für die kleine, aber überaus berühmte Weinregion, den Rheingau. Heute bauen die Rheingau Winzer vor allem Riesling und Spätburgunder zu internationalen Spitzenweinen aus. Die Mischung aus Tradition und Moderne sowie das hohe Qualitätsbewusstsein der Weingüter sind es, die Weinliebhaber aus der ganzen Welt am Rheingau Wein so schätzen.
Das Anbaugebiet Rheingau ist zwar nicht besonders groß, besticht aber durch die Qualität seiner Weine. Die Winzer bauen hier vor allem Riesling an. Auf fast achtzig Prozent der Anbaufläche wachsen die herrlichen Riesling-Trauben. Der Rheingau Riesling kennen und lieben Weinliebhaber aus der ganzen Welt, weit über die Grenzen Deutschlands hinaus. Weitere weiße Rebsorten sind Chardonnay und Müller-Thurgau. Noch seltener bauen die Winzer Grauburgunder aus. Insgesamt beläuft sich der Anteil sonstiger Weißwein Rebsorten im Rheingau auf ungefähr achtzig Hektar von insgesamt 3.200 Hektar.
Der Rheingau Riesling setzt in Sachen Harmonie von Frucht und Säure besondere Maßstäbe in der Qualität eines Rieslings. Die geografischen Bedingungen und das ganz eigene Mikroklima der Region am Rheinfluss lassen Spitzenweine entstehen. Kräftig-rassiger Rheingau Riesling aus den mittleren Lagen oder vielschichtiger und zarter Riesling aus dem äußerem Westen – ein Riesling aus dem Rheingau ist für jeden Weinliebhaber ein besonderer Genuss!
Der Riesling bietet je nach Terroir, Ausbau und der Philosophie des Winzers eine vielfältige Bandbreite an Aromen. Riesling aus dem Rheingau gibt es in allen Qualitätsstufen und Geschmacksrichtungen. Neben den fantastischen fruchtigen Noten wie Apfel, Pfirsich, Aprikose und Birne ist es vor allem das Säurespiel, welches typisch für einen Riesling ist. Weinsäure, Apfelsäure oder Citronensäure beeinflussen den Geschmackseindruck. Knackig und frisch geben sie nicht nur dem Rheingau Riesling die perfekte Struktur. Dieses Zusammenspiel ist bei der Rheingauer Herkunft schmeckbar. Das liegt unter anderem an der Beschaffenheit der Böden. Sie bringen mit Hunsrückschiefer, Tonmergel, Löss, Taunusquarzit und Muschelkalk die regional erkennbare Mineralität in den Riesling.
Dadurch, dass der Riesling so vielfältig ist, findet sich auch fast zu jedem Riesling das passende Gericht, oder andersherum. Junge frische Rheingau Riesling Weine von trocken bis fruchtig-süß sind ideale Sommerweine zum Genuss auch ganz ohne Speisenbegleitung. Gereifter Riesling aus dem Rheingau hingegen begleitet vielfältige Speisen. Ist ein Riesling trocken oder halbtrocken, so passt er hervorragend zu leichten Gerichten. Gedünsteter Fisch, gekochtes Fleisch, helle Soßen und weißes Fleisch sind ideale Speisen zu einem Riesling.
Fruchtige edelsüße und restsüße Rieslinge harmonieren nicht nur perfekt zu Desserts und Süßspeisen, sondern entpuppen sich auch zu scharfen asiatischen Speisen als starker Partner. Zu festlichen Menüs darf es als Aperitif auch gern eine edelsüße Auslese Beerenauslese oder ein Eiswein sein.
Welchen Rheingau Riesling soll man kaufen? Eine Vielzahl renommierter Rheingau Weingüter bieten Riesling in unterschiedlichen Geschmacksausprägungen an. Von fruchtigen leichten Weißweinen über ausgezeichnete Kabinettweine bis hin zu erlesenen Spätlesen reicht das Angebot. Vor allem die Weine des Weinguts Schloss Johannisberg und vom Weingut Robert Weil überzeugen den Gaumen.
Auf dem Schloss Johannisberg bauen die Winzer seit 1720 ausschließlich Riesling an. Diese jahrhundertelange Tradition und Erfahrung zeigt sich im Geschmack der vielfältigen Qualitätsstufen vom Schloss Johannisberg Wein. Das Weingut deklariert diese einprägsam mit Farbstufen. Ob Gelblack, Bronzelack, Silberlack oder Goldlack als trockener Riesling oder die Stufungen vom Rotlack und Grünlack bis hin zu Blaulack in den feinherben bis hin zu edelsüßen Weinen – mit einem Riesling vom Johannisberg bleiben keine Wünsche offen. Üppige Frucht, ein Hauch frischer Kräuter und die feine Mineralität machen vor allem den Gelblack zu einem Spitzenwein, der in keinem gut sortierten Weinkeller fehlen sollte.
Das Weingut Robert Weil aus Kiedrich begeistert seit Jahren mit seinem Riesling. Auf achtzig Hektar Anbaufläche entstehen hier trockene bis fruchtsüße Riesling-Weine. Selbstbewusste Säure und eine natürliche Restsüße machen das Geschmacksprofil des Robert Weil Weinguts aus. Ob das große Gewächs von Gräfenberg, die Erste Lage Turmberg oder auch die Spätlese von Gräfenberg – Riesling von Wilhelm Weil und seinem Team garantieren höchsten Genuss im Glas.
Auch wenn Rheingau Wein vor allem für herausragenden Riesling steht, bauen die Winzer hier auch rote Reben an. Der Spätburgunder (auch Pinot Noir) ist hier zuhause. Die Rebsorte fühlt sich genau da am wohlsten, wo es auch der Riesling so mag – im Rheingau! Auf den Steillagen der Sub-Zone Assmannshausen gedeihen prächtige Spätburgunder. In jedem Jahr verdienen sie sich den höchsten Respekt der Weingenießer aus aller Welt. Im Kloster Eberbach (Hessische Staatsweingüter Domäne Assmannshausen) bauen die Winzer auch Frühburgunder, eine natürliche Mutation des Spätburgunders, an. Der Anteil weiterer roter Rebsorten ist schwindend gering.
Spätburgunder oder Pinot Noir haben ein besonders samtiges Aroma. Sie sind sehr vollmundig und haben eine feine Fruchtnote. Rote Früchte wie die Erdbeere oder Kirsche, aber auch dunklere Vertreter wie die Brombeere oder die Schwarze Johannisbeere machen den Spätburgunder zu einem Genuss der Extraklasse. Zeitweise zeigt sich eine Spur von Mandel, in den Barrique-Weinen kommen würzige Anklänge von Zimt und Vanille hinzu.
Die kräftigen Spätburgunder aus dem Rheingau schmecken vor allem in der kalten Jahreszeit herausragend gut. Die Wärme und Kraft der Aromen begleiten typische winterliche Gerichte wie einen Braten und Wildgerichte. Aber auch zum Käse macht ein Pinot Noir eine sehr gute Figur. In Auslesequalität ist ein Spätburgunder ein feiner Aperitif.
Neben sensationellem Riesling und herrausragendem Spätburgunder bietet das Rheingau Weingebiet aber auch herrlich prickelnde Schaumweine. Schon seit 1868 nehmen die fleißigen Mitarbeiter auf dem Schloss Vaux jede Flasche des Sekts, die hier entsteht, bis zu neunmal in die Hand. In traditioneller Flaschengärung entsteht hier heute noch feinster Winzersekt aus Riesling-Trauben, aber auch weiß gekelterten Spätburgunder-Trauben. Im Mund entfalten sich zarte fruchtige Aromen wie von Birne und Apfel, sanft moussiert und mit facettenreichem Ausdruck.
Der Rheingau reicht von Wicken/Flörsheim am Main bis nach Lorchhausen am Rhein. Zwischen diesen Orten im Osten und Westen liegen eine Vielzahl von Weinorten und kleinen Städtchen. Sie verkörpern mit ihren berühmten Weinbergen die besondere Tradition des Weinbaus im Rheingau. Die klimatischen und geografischen Bedingungen im Rheingau sind perfekt für Wein. Die Bergzüge des Taunus schützen die Weinberge vor den rauen Nordwinden. Die Rebhänge fallen nach Süden gen Rheinufer ab. Das bedeutet, dass die Sonne hier lang und ausgiebig ihre Arbeit leistet. Der imposante Rhein sorgt für genügend Wasser und Wärme, vor zu viel Regen bleibt die Weinregion Rheingau verschont. All die klimatischen Bedingungen zusammengenommen sorgen für eine durchschnittliche Temperatur von 10,6 Grad Celsius im Jahresmittel.
Doch nicht nur die gesunde Mischung aus nicht zu starker Kälte und wonniger Wärme sind für die Exzellenz des Rheingau Weins verantwortlich. Hinzu kommen einzigartige Bodenbeschaffenheiten der Region. Rassige und kernige Weine entstehen auf den Schieferböden, auf Quarz, Kiesel und Sandstein. Vollmundige und teils sehr kräftige Weine bringen die kalkhaltigen Böden aus Löß und Lehm hervor.
Die Geschichte des Weinbaus am linksseitigen Rheinufer geht bis in die Zeit der Römer zurück. Hier beschloss der Weinkaiser Probus schon im 2. Jahrhundert Wein anzupflanzen. Im Rheingau dauerte es etwas länger. Erst im 8. Jahrhundert saß Karl der Große auf seiner Pfalz und entdeckte das Rheingau als perfekten Ort für den Weinbau. Auf dem Johannisberg, noch heute bekannt für edle Spitzenweine, begannen die Mönche im Jahr 817 mit dem Anbau von Wein. In Walluf sogar schon einige Jahrzehnte davor. Zur Hochzeit des Weinbaus in Deutschland, in den Jahren zwischen 1100 und 1200 waren es die Mönche, die auch im Rheingau die Herstellung des feinen Rebensaftes vorantrieben. Noch heute finden sich die bekannten Namen wie Kloster Eberbach, Rüdesheim am Rhein oder Geisenheim in der Weinkultur des Rheingaus.
Im Rheingau entstanden aber nicht nur ausgezeichnete Weine, sondern die Region darf sich auch mit einigen Entdeckungen und Neuzüchtungen schmücken. Vor allem ein Ereignis ist dabei besonders hervorzuheben. Auch dabei spielt Johannisberg wieder eine große Rolle. Ehe der Kellermeister mit der Weinlese beginnen konnte, musste dieser die Erlaubnis beim Fürstbischof in Fulda einholen. Im Jahr 1775 kam diese außerordentlich spät. Inzwischen waren die Reben von Fäulnis befallen und fingen an zu schrumpfen. Die Trauben ernteten und kelterten die Bauern dennoch. Zum Erstaunen des Kellermeisters entstand daraus ein vorzüglicher Wein. Die Spätlese der edelfaulen Trauben entpuppte sich als mögliche besondere Güte. Exzellente Weine, welche die Prädikatsbezeichnungen Trockenbeerenauslese, Beerenauslese und Auslese tragen, waren nur durch diese Entdeckung möglich.
Die Vielfalt des Rheingau Weins ist riesig. Vom fruchtigen Riesling über voluminöse altgereifte Riesling Weine bis hin zu samtigen und beeindruckenden Spätburgundern reicht die Auswahl. Unsere Experten kennen alle Weingüter der Region Rheingau, besuchen diese regelmäßig und verkosten die neuesten Kreationen. Mit großer Sorgfalt und geschulter Zunge wählen Sie die besten Rheingau Weine aus. So finden Sie in unserem Sortiment nur Weine von allerbester Qualität.
Detaillierte Informationen in den jeweiligen Produktbeschreibungen beschreiben jeden Rheingau Wein ausführlich und kompetent. Jahrgang, Rebsorte, Weingut und konkrete Tipps für den Genuss des Weines zu besonderen Anlässen, Festen und Speisen geben ein rundes Bild von jedem Wein. Die Verkostungsnotizen in Silkes Weinkeller runden den Eindruck des Weines ab und machen Lust auf das Probieren der wunderbaren Rheingau Weine auch in der echten Welt.
Bei weiteren Fragen rund um den Rheingau Wein wenden Sie sich gerne an unser Service-Team unter service@silkes-weinkeller.de.