Wachsende Kosten im Weinregal

Wachsende Kosten, steigende Preise: Der Weinmarkt verändert sich

Nicht nur im Zuge der Coronapandemie, sondern auch durch den Klimawandel und steigende Kosten in vielen Bereichen stehen Winzer bereits seit Jahren unter Druck. Um gewohnte Qualität bieten und ihren eigenen Lebensunterhalt bestreiten zu können, verlangen viele nun höhere Weinpreise. Für Verbraucher bedeutet dies bald etwas kostspieligeren Genuss.

Ernteeinbußen und der Klimawandel als Ursache

Mit dem Klimawandel verändert sich die Welt des Weins. Vor allem in südlicheren Anbaugebieten Europas verlangt das Klima Winzern schon jetzt viel ab. Geringere Erntemengen aufgrund von Extremwetterereignissen und großer Hitze sind nicht selten.

So verzeichneten die Winzer Italiens aufgrund von Hagel, spätem Frost und einem besonders heißen Sommer im Jahr 2021 deutliche gesunkene Erntemengen. Die Toskana gilt als besonders betroffenes Anbaugebiet. In Frankreich rechnen Winzer ebenfalls mit einer geringeren Weißweinmenge. Hier zeichnen sich auffällig geringe Erntemengen bei den Rebsorten Sauvignon Blanc und Chardonnay ab.

Auch der deutsche Weinmarkt kennt Beispiele hierfür. So war etwa das Hochwasser an der Ahr für erhebliche Schäden sowie Einbußen bei vielen Weingütern verantwortlich. Schäden, die nicht nur durch Körperkraft, sondern vor allem auch mit finanziellen Mitteln ausgeglichen werden müssen.

Auch Winzer stehen vor wachsenden Kosten

Wie auch im Privatleben die Preise für Strom und Gas ansteigen, erleben auch Weingüter seit geraumer Zeit einen immer höheren Kostendruck. Verantwortliche aus Frankreich, Österreich und Deutschland weisen darauf hin, dass sowohl die Energiekosten als auch Ausgaben für Kraftstoff und weitere Materialien wie Etiketten, Glas, Verpackungsmaterialien und Papier steigen. Zusätzlich zahlen Weingüter heute höhere Löhne als noch vor einigen Jahren.

Plötzlich kommen die Mehrkosten dabei offenbar nicht. Wie der Vorsitzende des Weinhandels der österreichischen Wirtschaftskammer in einem Schreiben zu bedenken gab, reichten Winzer die Mehrkosten lange nicht an den Verbraucher weiter. Nun jedoch scheint ein Punkt erreicht, an dem das nicht mehr geht. Experten verlangen daher nicht nur steigende Weinpreise, sondern auch eine Handelsreserve, die eventuelle Schwankungen am Markt auszugleichen hilft.

Welche Preise kommen, bleibt noch unklar

Die Frage ist vermutlich nicht, ob die Weinpreise steigen, sondern vielmehr wann und in welchem Ausmaß dies geschieht. Noch steht nicht fest, um wie viel teurer es für Verbraucher am Weinregal künftig wird. So schlecht diese Nachrichten im ersten Moment wirken, so bedeutsam ist es auch, an den Wert des Kulturguts Wein zu erinnern.

Winzer arbeiten heute in einer sehr herausfordernden Umgebung. Steigende Anforderungen im Bereich des Umweltschutzes setzen die Weingüter gerne um, sind dabei jedoch erneut mit einem wachsenden Aufwand konfrontiert. Und da sowohl eine gesunde Natur als auch Klimaschutz für viele Verbraucher mindestens genauso wichtig sind wie großer Genuss, dürften Preissteigerungen mit diesem Hintergrundwissen weniger schmerzen.

  1. Allenthalben liest und spürt man im eigenen Portemonnaie, dass Produzenten und Händler ihre Preise anheben. Meine Einkommensentwicklung macht das leider nicht in demselben Maße mit. Die gehobene Gastronomie erhöht ihre Preise in exorbitanter, für uns schmerzhafter Weise. Das führt dazu, dass wir unsere Besuchsfrequenz senken, seltener und wirklich nur noch ausgewählte Spitzenrestaurants (sofern deren Preisgestaltung bei den Weinen tolerabel ist) besuchen, uns bei den Weinen mit einer Kategorie kleiner begnügen, mehr auf noch bezahlbare spanische, statt italienische Weine setzen, auf Rabattaktionen, Gutscheine und Sonderangebote im Weinfachhandel achten, nach weniger bekannten Namen greifen und uns zuhause selber spitzenmässig bekochen und Weine dazu trinken, die im Restaurant mittlerweile unbezahlbar, weil 4 bis 5fach bepreist sind. Irgendwann ist “Schluß mit lustig” außer Haus, weil man seine Kosten und Aufwand an niemanden Dritten mehr weiterreichen kann. Schade, dass es nun soweit ist und gut, dass wir unsere vielfältigen Erinnerungen an wesentlich kundenfreundlicheren Zeiten in uns tragen…und dass der eigene Weinvorrat vorauss. für die nächsten 3-4 Jahre reicht.

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