Rote Weintrauben

Wein selbst herstellen: So gelingt die Eigenkreation

Wer sich mit dem Thema Weingenuss beschäftigt, weiß um die weitverzweigte Geschichte, die hiermit verbunden ist. Wein als altes Kulturgut entstand bereits vor Jahrtausenden und genießt heute weltweit Renommee. Wein selbst herzustellen, ist indes eine anspruchsvolle Aufgabe. Ambitionierte Genießer, die sich ihr stellen, benötigen einige Dinge und etwas Zeit. Dieser Artikel zeigt, worauf es hier ankommt.

Wie macht man selber Wein? – Schnellanleitung:

1. Equipment bereitstellen und reinigen
2. Früchte waschen und trocknen
3. Maische oder Saft gewinnen
4. Den Gärbehälter füllen
5. Zucker hinzufügen
6. Hefe zugeben
7. Wein konservieren
8. In Flaschen füllen und verschließen
9. Den eigenen Wein verkosten

Vorab: Das passende Equipment

Im eigenen Haushalt Wein zu machen, erfordert einige Vorbereitungsarbeiten. Nicht nur braucht es hierfür eine ausreichende Menge Trauben, sondern auch das richtige Zubehör. Wer sich bislang noch nicht mit dem Weinmachen beschäftigt hat, findet im Internet praktische Komplettpakete mit den notwendigen Einzelprodukten.

Was braucht man, um Wein selber zu machen?

  • Ein ausreichend großes Gärgefäß (wir empfehlen einen Glasballon)
  • Eine Gärkappe für das Gärgefäß
  • Einen Pürierstab oder eine Saftpresse
  • Einen Schlauch zum Absaugen
  • Eine Feinwaage
  • Ein Vinometer
  • Zucker
  • Reine Flüssighefe
  • Hefenährsalz
  • Kaliumpyrosulfit

Welche Trauben sollte man für selbstgemachten Wein verwenden?

Für das Weinmachen braucht es Trauben, welche sich gut für das Vorhaben eignen. Entscheidend ist es hier, dass die Früchte gut ausgereift, jedoch nicht überreif sind. Am besten beraten sind Privat-Weinmacher mit frischen Weintrauben ohne Schadstellen, Fäulnis oder gar Schimmel.

Die Früchte vorzubereiten, ist indes unkompliziert. Zunächst entrappt der Weinmacher sie. Dies bedeutet, dass er alle Stiele und Blätter vollständig entfernt. Im Anschluss durchlaufen die Trauben einen gründlichen Waschgang und trocknen zum Schluss am besten gut ausgebreitet ab. Es ist wichtig, dass die Früchte nicht in Kontakt mit Metallutensilien kommen, um etwaige chemische Reaktionen zu verhindern und Weinfehler vorzubeugen.

Ein guter Platz für das Weinmachen

Wein gärt im heimischen Umfeld am besten bei einer Temperatur zwischen 18 und 20 Grad Celsius. Ob es sich um einen Kellerraum, eine Vorratskammer oder die Garage handelt, ist unerheblich. Empfehlenswert bleibt es zudem, den Wein vor Sonneneinstrahlung zu schützen, da diese oxidationsfördernd wirkt. Der Raum, in dem der Wein entsteht, sollte möglichst ruhig sein, sodass das Gärgefäß mindestens zwei Wochen lang ungestört ruhen kann.

Schritt 1: Den Gärprozess vorbereiten

Die gut gereinigten und abgetrockneten Trauben verarbeitet der Privat-Weinmacher im ersten Schritt abhängig davon, welche Gärmethode er anwenden möchte. Zur Wahl stehen hier die Saftgärung und die Maischegärung. Für die Saftgärung ist eine Saftpresse notwendig, die den Früchten lediglich ihren Saft entnimmt. Schalen und Kerne bleiben somit irrelevant für das spätere Ergebnis, weshalb sich die Saftgärung auch für nicht biologisch angebaute Früchte gut eignet.

Bei der Maischegärung bilden gründlich zerquetschte oder auch pürierte Trauben die Grundlage für den späteren Wein. Allgemein gilt die Maischegärung als unkomplizierter, da Kerne und Schalen im Gärbehälter ruhen, liegt das Risiko für etwaige Bittertöne aber ein wenig höher.

Der Weinmacher füllt Saft oder Maische in den vorbereitete Gärbehälter. Hierbei ist es wichtig, dass dieser nur etwa halbvoll ist. Im Laufe des Gärprozesses nämlich vergrößert sich das Volumen deutlich. Zum Schutz vor überlaufender Flüssigkeit dient gegebenenfalls eine Gärwanne.

Schritt 2: Zucker hinzufügen

Wenngleich Winzer dies nicht tun, ist das Zuckern des Privat-Weins im Regelfall notwendig. Etwa die Hälfte des enthaltenen Zuckers wandelt die Hefe in Alkohol um, wobei die andere Hälfte in Form von Kohlenhydraten vorliegt. Wie viel Zucker konkret benötigt wird, ergibt sich aus den Angaben auf der Hefepackung. Es ist möglich, den Zucker sofort vollständig, oder zu Beginn des Gärprozesses an einem Tag in vier kleineren Portionen hinzuzufügen. Die zweite Methode verleiht dem Wein einen etwas höheren Alkoholgehalt.

Wein bei er Fermentierung

Schritt 3: Die Hefe zugeben

Auf den Zucker folgt die Hefe. Hierbei muss es sich zwingend um spezielle Hefekulturen handeln, weshalb sich gewöhnliche Backhefe nicht eignet. Oft ist auch Hefenährsalz notwendig. Der Privat-Weinmacher fügt die Hefe und gegebenenfalls das Salz wie auf der Packung angegeben hinzu und setzt dann die Gärkappe auf das Gefäß auf. Nun gärt der Wein etwa zwei bis vier Wochen lang. Das Ende des Prozesses erkennen Beobachter daran, dass keine Bläschen mehr aufsteigen.

Schritt 4: Den Wein konservieren

Sobald der Gärprozess sein Ende erreicht, empfiehlt es sich, den Wein zu konservieren. Hierfür genügt es, je Liter Wein genau 0,1 Gramm Kaliumpyrosulfit hinzuzufügen. Es ist wichtig, die Menge genau abzumessen, weshalb sich eine Feinwaage deutlich besser als eine gewöhnliche Küchenwaage eignet.

Schritt 5: Der Weg auf die Flasche

Nach dem Konservieren erfolgt das behutsame Umfüllen des Weins in Flaschen. Hierfür verwenden Weinmacher den Absaugschlauch und vollständig gereinigte, gut getrocknete Flaschen und verschließen diese direkt. Am besten lagert der Wein dann in einer dunklen, nicht zu warmen Kammer, liegend. Vorab ist es möglich, den Alkoholgehalt per Vinometer zu bestimmen.

Fazit: Das Weinmachen ist eine Frage der Experimentierfreude

Im eigenen Zuhause Trauben zu Wein zu verarbeiten, führt Genießern anschaulich vor Augen, wie komplex diese Aufgabe ist. Es ist möglich, dass der erste eigene Wein noch nicht den persönlichen Geschmack trifft, weshalb auch im privaten Umfeld ein paar Jahrgänge nötig sind, bis der richtige „Dreh“ gefunden ist. Zweifellos aber handelt es sich um ein spannendes Vorhaben für alle, die gerne ihren Horizont erweitern und das Weinmachen aus einer völlig neuen Perspektive erleben möchten.

  1. Moin,

    ich braue seit Ende 2020 Bier und habe daher bereits Erfahrung was die Alkoholische Gärung und auch die wichtige Hygiene angeht. Bei der Weinherstellung fehlt es mir noch an Verständnis welche Hefen (Es gibt hunderte kultivierter Hefen) beim Wein zum Einsatz kommen und ob diese wie beim Bier viele unterschiedliche Geschmacksvarianten bieten. Ich würde mich hier gerne bei der Getränke Herstellung Weiterentwickeln.

    Außerdem ist das Schwefeln (Kaliumpyrosulfit) nach meinem Verständnis zum beendigen der Gärung notwendig, wenn ich noch fruchtige Restsüße im Wein erhalten möchte. Ich meine das nennt man „Ausbau“ wozu ggf. auch Holzchips für Fassreifung usw. gehören, gerne lasse ich mich hier belehren.

    Bei meinen Versuchen mit Apfelcider vergärt die Hefe den gesamten zur Verfügung stehenden Zucker und das Getränk wird furztrocken. Verwendung findet hier die Mangroves Cider M02 Hefe. Hier süße ich mit Birkenzucker (Xylit) auf ca. 80-100 Gr pro 5 Liter, da es unvergärbarer Zucker ist. Ein paar Gramm/Liter Traubenzucker bei der Abfüllung für eine Nachgärung in Keg oder Flasche zur Karbonisierung/Kohlensäurebildung (hierfür gibt es im Netz Rechner um gefährlich Flaschenbomben zu vermeiden – falls jemand das machen möchte).

    Also welche Hefestämme sind zu empfehlen und wann die Gärung stoppen?

    Besten Dank

    Michael S.

    1. Hallo Michael,

      vielen Dank für deine sehr differenzierte und spannende Nachricht – man merkt sofort, dass du dich mit der Gärung und Getränketechnologie bereits intensiv auseinandergesetzt hast!

      Tatsächlich gibt es – wie beim Bier – auch beim Wein eine Vielzahl von Reinzuchthefen, die gezielt für bestimmte Rebsorten, Aromenprofile und Gärverläufe eingesetzt werden. Die Auswahl kann je nach gewünschtem Ergebnis eine Rolle spielen: Manche Hefen fördern fruchtige Ester, andere sorgen für neutrale Vergärung oder bringen sogar leichte Spontangär-Noten mit. Auch die Gärtemperatur und Nährstoffzugabe beeinflussen das Ergebnis.

      Was das Stoppen der Gärung betrifft: Du hast Recht – das Schwefeln mit Kaliumpyrosulfit ist eine der gängigen Methoden, um die Hefen zu deaktivieren, insbesondere wenn man fruchtige Restsüße erhalten will. Alternativ (oder ergänzend) kann auch gekühlt, filtriert oder pasteurisiert werden – je nach angestrebtem Weinstil und Stabilität. Wichtig ist dabei die richtige Dosierung und das Timing.

      Beim Thema „Ausbau“ ist der Begriff genau richtig verwendet: Dazu gehören unter anderem das Schwefeln, der Einsatz von Holz, das Lagern auf der Feinhefe („Sur Lie“) oder gezielte Malolaktische Gärung bei Rotweinen – alles Methoden, die Geschmack, Struktur und Reifepotenzial beeinflussen.

      Du siehst: Die Weinbereitung bietet ein ähnlich breites Spektrum wie das Bierbrauen – und es lohnt sich, in die jeweiligen Spezialgebiete tiefer einzusteigen. Als Weinhändler können wir dir hier keine konkrete Produktempfehlung für Hefestämme oder Rezepturen geben, aber es gibt eine Vielzahl guter Fachbücher und Foren, die sich genau auf diese Fragen konzentrieren – vor allem für ambitionierte Selbstmacher wie dich.

      Viel Erfolg bei deiner Weiterentwicklung in Richtung Wein – und wer weiß, vielleicht findet sich ja bald dein erster eigener Jahrgang im Glas!

      Mit freundlichen Grüßen
      Alexander Gollan
      im Namen des Teams von Silkes Weinkeller

  2. Hallo zusammen,

    wie verhält sich das mit der Säure im Wein. Welchen prozentualen Säureanteil sollte er haben und wie kann ich ggf. den Anteil erhöhen bzw. verringern?

    Vielen Dank für die Unterstützung vorab.

    Liebe Grüße Thomas

    1. Hallo Thomas,

      eine spannende Frage – denn die Säure spielt für die Frische und Balance des Weins eine große Rolle. Je nach Rebsorte und Weinstil liegt der Säuregehalt typischerweise zwischen 4 und 8 g/l.

      Wenn die Säure zu niedrig ist, kann sie durch kontrollierte Zugabe (z. B. Weinsäure oder Milchsäure) ausgeglichen werden. Ist sie zu hoch, helfen Entsäuerungsverfahren. Diese Eingriffe erfordern jedoch Fingerspitzengefühl und am besten Erfahrung oder genaue Anleitung. In der einschlägigen Fachliteratur findest du hierzu detaillierte Empfehlungen und Rechenhilfen.

      Mit freundlichen Grüßen
      Alexander Gollan
      im Namen des Teams von Silkes Weinkeller

  3. Hallo,
    wir haben weiße, kernlose Trauben und da es dieses Jahr zu viele zum Essen sind, wollen wir gerne Wein daraus machen. Ich finde allerdings kein Rezept, nur eine Anleitung ohne Mengenangaben. Könnt ihr mir helfen?
    Eine Gärflasche 5l mit Gärröhrchen ist vorhanden.
    Wieviele Trauben brauche ich und was noch dazu? Was für Hefe hnd wo bekomme ich die?
    Viele Grüße Janine

    1. Hallo Janine,

      wie schön, dass ihr eure Trauben verwerten möchtet! Für eine 5-Liter-Gärflasche brauchst du etwa 6–7 kg Trauben, je nachdem wie viel Saft sie liefern. Neben den Trauben brauchst du Hefe (idealerweise Reinzuchthefe), evtl. ein Gärstarter und einen Gäraufsatz – was ihr ja bereits habt.

      Die genaue Vorgehensweise hängt stark vom gewünschten Stil ab. Besonders bei Tafeltrauben empfiehlt es sich, auf Hygiene und Gärführung zu achten. Es gibt viele gute Bücher und Online-Quellen mit Rezepten und Tipps – das lohnt sich für den ersten eigenen Jahrgang auf jeden Fall.

      Mit freundlichen Grüßen
      Alexander Gollan
      im Namen des Teams von Silkes Weinkeller

    1. Hallo Thomas,

      völlig richtig: Reife Trauben enthalten oft bereits genug natürlichen Zucker für eine Gärung. Ob du zusätzlich zuckern solltest, hängt vom Zuckergehalt (gemessen in Oechsle oder Brix) und dem gewünschten Alkoholgehalt des fertigen Weins ab.

      Für klassische Tafeltrauben ist manchmal ein kleiner Zuckerzusatz sinnvoll – genaue Mengen kann man aber nur berechnen, wenn man den Mostwert kennt. Es gibt dazu hilfreiche Tabellen und Rechner in einschlägiger Literatur.

      Mit freundlichen Grüßen
      Alexander Gollan
      im Namen des Teams von Silkes Weinkeller

    1. Hallo Thomas,

      eine sehr gute Frage – beim trockenen Weißwein liegt der Restzuckergehalt in der Regel unter 4 g/l. Der tatsächliche Zuckereinsatz bei der Herstellung hängt jedoch stark vom natürlichen Zuckergehalt der Trauben und dem angestrebten Alkoholgehalt ab. Wichtig ist auch, wann die Gärung gestoppt oder durchgegoren wird.

      Für genauere Werte lohnt ein Blick in Fachliteratur oder Hobbywinzer-Ratgeber – dort findest du auch Formeln zur Umrechnung.

      Mit freundlichen Grüßen
      Alexander Gollan
      im Namen des Teams von Silkes Weinkeller

  4. Hallo Silke,
    tolle und verständliche Anleitung.
    Ich möchte aus meinen roten Trauben Rotwein herstellen, also Maischegärung, müssen die einzelnen Trauben komplett von den Stielen entfernt werden, oder kann ich sie auch so zerkleinern?
    Beste Grüße Frank

    1. Guten Tag Frank,
      vielen Dank für Ihre freundliche Rückmeldung. Für die Rotweinbereitung per Maischegärung ist es wichtig, die Trauben von den Stielen zu trennen. In den Stielen befinden sich viele Gerb- und Bitterstoffe, die beim Gären in den Wein übergehen und zu einem unangenehmen, grünen Geschmack führen können.
      Daher gilt: Beeren abstreifen, dann zerkleinern und gären lassen. Nur in sehr kleinen Mengen können Stiele mitvergoren werden, wenn man einen besonders Tannin reichen Wein wünscht.
      Mit freundlichen Grüßen
      Arthur Krukenfelner
      im Namen des Teams von Silkes Weinkeller

  5. Hallo, unser fertiger Wein schmeckt oft nach Hefe. Haben schon verschiedene Hefen probiert. Was kann das Problem sein? Danke vorab für die Antwort, Gruß Claudia

    1. Guten Tag Claudia,
      ein Hefegeschmack im fertigen Wein entsteht meist durch, zu langes Stehen auf der Hefe, unzureichendes Klären oder Filtern, oder eine zu warme oder schnelle Gärung.
      Ziehen Sie den Wein nach der Gärung rechtzeitig vom Hefesatz ab, klären bzw. filtern Sie bei Bedarf und achten Sie auf eine gleichmäßige Gärtemperatur. So lässt sich der Hefeton vermeiden.
      Mit freundlichen Grüßen
      Arthur Krukenfelner
      im Namen des Teams von Silkes Weinkeller

    1. Guten Tag Dora,

      ja, grundsätzlich ist das möglich, allerdings gibt es ein paar Punkte zu beachten:

      1. Federweißer abziehen: „Abziehen“ bedeutet, dass Sie einen Teil des Traubensafts vorsichtig von den festen Bestandteilen (Schalen, Kernen, Rückständen der Maische) trennen. Dieser klare Saft kann dann sofort als Federweißer getrunken werden.

      2. Rest für Wein: Der übrige Saft kann weiter gären, um Wein herzustellen. Wichtig ist, dass er sauber und frei von Schmutz oder Schalenresten ist, damit keine unerwünschten Aromen entstehen.

      3. Gärkontrolle: Da die Gärung bereits teilweise gestartet sein könnte (je nach Lagerung), sollten Sie die weitere Gärung regelmäßig kontrollieren, um den Alkoholgehalt und Geschmack zu überwachen.

      4. Temperatur: Für eine kontrollierte Weinbereitung sollte der Restsaft kühl, aber nicht zu kalt gelagert werden, damit die Hefe aktiv bleiben kann.

      Mit dieser Methode können Sie sowohl Federweißer als auch Wein aus derselben Charge herstellen.

      Mit freundlichen Grüßen
      Arthur Krukenfelner
      im Namen des Teams von Silkes Weinkeller

  6. Ich habe die Anleitung nicht richtig gelesen und habe das Kaliumpyrosulfit direkt mit Der Hefe und dem Zucker hinzugefügt. War das ein grober Fehler, oder ist der Wein noch zu retten ?

    1. Guten Tag Dirk,

      wenn Kaliumpyrosulfit (Kaliumdisulfit) direkt zusammen mit Hefe und Zucker hinzugefügt wurde, kann das Sulfit die Hefen stark hemmen oder abtöten, da es als Konservierungsmittel wirkt. Das bedeutet, dass die Gärung möglicherweise nicht startet oder sehr schwach verläuft.

      Ob der Wein noch zu retten ist, hängt davon ab, wie viel Sulfit verwendet wurde und wie die Gärung bisher aussieht:

      Keine Gärung sichtbar: Die Hefe könnte abgestorben sein. In diesem Fall kann man versuchen, mit frischer Hefe nachzuimpfen, nachdem das Sulfit etwas abgebaut ist (etwa 1–2 Tage abwarten, ggf. Geschmack prüfen).

      Gärung hat begonnen: Dann läuft sie zwar verzögert, der Wein sollte aber noch fertig vergären.

      Zusätzliche Hefe kann also gegeben werden, wenn die ursprüngliche Hefe gehemmt wurde. Dabei sollte man warten, bis sich das Sulfit etwas abbaut, frische Hefe nach Packungsanleitung verwenden und vorsichtig unterrühren, um die Gärung wieder in Gang zu bringen.

      Mit freundlichen Grüßen
      Arthur Krukenfelner
      im Namen des Teams von Silkes Weinkeller

    1. Guten Tag Herr Vostrel,

      ja, man kann die Trauben auch am nächsten Tag pressen. Wichtig ist, dass sie bis dahin kühl und möglichst trocken gelagert werden. Ganze, unverletzte Beeren halten sich über Nacht problemlos. Sind die Trauben jedoch bereits gequetscht, beginnt die Gärung schnell, und es können sich unerwünschte Aromen entwickeln. Daher gilt: Wenn eine Verzögerung notwendig ist, die Trauben kühl lagern und am Folgetag zügig verarbeiten.

      Mit freundlichen Grüßen
      Ihr Team von Silkes Weinkeller

  7. Ich habe nur ein bescheidenes Spalier im Garten. Aber dieses Jahr sind relativ viele Trauben dran. Ich schätze mal es werden so 5 kg guter Trauben. Reicht das für einen Versuch, daraus Wein zu machen? Aus reiner Experimentierfreude.

    1. Hallo Herr Behnisch,

      ja, aus 5 kg Trauben lässt sich durchaus ein kleiner Weinansatz herstellen – perfekt für ein Experiment im heimischen Keller. Sie können damit, je nach Sorte und Saftausbeute, etwa 3,5 bis 4 Liter Most erwarten. Nach der Gärung und dem Abziehen vom Bodensatz bleiben am Ende rund 3 Liter fertiger Wein, also etwa vier Flaschen à 0,75 l.

      Für den Einstieg und aus reiner Experimentierfreude ist das ideal: Sie können den gesamten Ablauf – von der Maischegärung über das Abpressen bis zum Abfüllen – einmal komplett durchspielen, ohne dass es gleich um große Mengen geht. Auch wenn die Ausbeute überschaubar ist, bekommen Sie so ein gutes Gefühl für die Arbeitsschritte und können im nächsten Jahr, falls die Ernte größer ausfällt, schon mit Erfahrung ansetzen.

      Viel Spaß und Erfolg bei Ihrem kleinen Weinprojekt!

      Herzliche Grüße
      Ihr Team von Silkes Weinkeller

    2. Guten Morgen
      Wieviel muss ich bei 10 kg blaue Trauben an Zucker und Hefe zugeben
      Ich habe es noch nie gemacht, habe einen großen Glasballon und auch die Glasspirale
      Danke

      1. Guten Morgen Jürgen,

        wie schön, dass du dich an die Weinherstellung wagst! Mit 10 kg blauen Trauben lässt sich durchaus eine kleine Menge Rotwein ansetzen. Wie viel Zucker und Hefe du benötigst, hängt vom natürlichen Mostgewicht deiner Trauben ab.

        Bei Hefe reicht meist eine kleine Menge Reinzuchthefe (ca. 0,5–1 g pro Liter). Die Zuckermenge sollte individuell angepasst werden – das lässt sich mit einer Mostwaage gut ermitteln. Für den Einstieg empfehle ich dir, dich in entsprechender Fachliteratur zur Hobby-Weinbereitung umzusehen – dort findest du auch praktische Schritt-für-Schritt-Anleitungen.

        Mit freundlichen Grüßen
        Alexander Gollan
        im Namen des Teams von Silkes Weinkeller

  8. Hallo und guten Tag
    Ich habe eine Frage: wenn ich mit Maische ansetze, wann presse ich ab? Wie lange ruht dann der Wein , eventuell gärt er nach? Wann fülle ich dann in Flaschen ab?
    Freue mich auf die Antwort, die Trauben sind fast reif 😉

    1. Hallo und guten Tag Dörte,

      schön zu hören, dass Ihre Trauben bald reif sind! Wenn Sie die Maische ansetzen, geben Sie die gequetschten Trauben in einen sauberen Behälter und lassen Sie diese einige Tage gären – am besten abgedeckt, damit keine Fruchtfliegen hineinkommen, aber nicht luftdicht verschlossen, damit die Gärgase entweichen können. Bei normaler Kellertemperatur dauert diese Maischegärung meist vier bis zehn Tage. Rühren Sie in dieser Zeit einmal täglich um, damit die Schalen nicht oben austrocknen und kein Schimmel entsteht.

      Sobald die Gärung etwas nachlässt und die gewünschte Farbe erreicht ist, pressen Sie die Maische ab. Das gelingt im Hobbybereich mit einer kleinen Handpresse oder einer kleinen Korbpresse. Der junge Wein kommt anschließend in ein sauberes Glas- oder Metallgefäß mit Gärröhrchen, wo er in Ruhe zu Ende gärt. Meist blubbert es dort noch ein paar Tage bis Wochen, bis aller Zucker vergoren ist.

      In den nächsten Wochen und Monaten setzt sich am Boden ein Bodensatz aus Hefe und Trubstoffen ab. Ziehen Sie den Wein zwei- bis dreimal vorsichtig davon ab, um ihn zu klären und frisch zu halten. Abgefüllt wird erst, wenn der Wein völlig ruhig ist und keine Gärung mehr stattfindet.

      Viel Erfolg und Freude bei der Weinbereitung!

      Herzliche Grüße
      Ihr Team von Silkes Weinkeller

  9. Wir Trinken sehr gerne Wein. Sie lieber Trocken und ich Lieblich. Leider können wir hier nichts anbauen. Den Wein selber herstellen finden wir eine tolle Idee. Aber vielleicht irgendwann.
    Liebe Grüße Mari und Didi

    1. Wow, das klingt echt spannend! 🍇 Ich hab noch nie selbst Wein gemacht, aber der Artikel hilft mir auf jeden Fall, das mal zu probieren. Die Anleitung klingt super einfach und verständlich. Besonders interessant finde ich, dass man die richtigen Trauben auswählen muss, weil das ja bestimmt den ganzen Geschmack verändert. Und auch, dass man einen guten Platz braucht, um den Wein zu machen, hätte ich nicht gedacht.

      Ich hab zwar noch nicht alles verstanden, aber der Artikel macht Lust, es mal auszuprobieren. Vielleicht könntest du noch ein paar Tipps geben, was man bei der Weinherstellung auf keinen Fall falsch machen darf.🍷
      Liebe Grüße
      Franzi

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