Wer sich abseits der Touristenhochburgen bewegt, erkennt schnell: Mallorca hat viel mehr zu bieten als Sand, Strand und Sangria. Vielerorts warten idyllische Dörfer, grandiose Landschaften, urige Bodegas und traumhafte Buchten darauf entdeckt zu werden. Die schönsten Fleckchen für Genussreisende.
Inhaltsverzeichnis
Auf der Weinstraße: Santa Maria del Camí
Nur 14 km nordöstlich von Palma liegt der kleine Ort Santa Maria del Camí. Ein beschauliches Stückchen Erde mit verwunschenen Gassen, einer barocken Kirche, kleinen Restaurants, die noch typisch mallorquinisches Essen servieren und … acht Bodegas! Santa Maria del Camí liegt nämlich mitten im Weinland Binissalem, einem der beiden Anbaugebiete auf der Insel, die die kontrollierte Herkunftsbezeichnung Denominación de origen (D.O.) tragen dürfen. Ein Erlebnis der besonderen Art ist der Besuch der Bodega Macià Batle, einem der ältesten und größten Weingüter Mallorcas, das sich auf Qualitätsweine aus traditionell mallorquinischen Rebsorten spezialisiert hat. Weinliebhaber können hier das ganze Jahr hindurch an Führungen teilnehmen sowie Wein und andere typische Leckereien wie Sobrassada, eine Art Paprikastreichwurst, oder Olivenöl aus eigenem Anbau verkosten.
Hängende Gärten: Banyalbufar
Schmale Serpentinenstraßen, gesäumt von geschichteten Trockensteinmauern, führen nach Banyalbufar, einem winzigen, malerischen Ort an der Westküste Mallorcas. Das Eindrucksvolle an Banyalbufar (was auf Arabisch soviel heißt wie „Weingarten über dem Meer“) sind die kunstvollen Terrassenhügel, die im 11. Jahrhundert von den Mauren angelegt wurden, um auch an der Steilküste Weinanbau zu betreiben. Dabei ging es den Arabern damals nicht um Wein, sondern nur um die Trauben als Tafelobst oder Rosinen – Ingredienzien, die sich bis heute in der traditionellen mallorquinischen Küche wiederfinden. Nach der Reblausplage in den 1880er Jahren wurden auf den Terrassen überwiegend Zitrusfrüchte und Gemüse angebaut. Doch nach und nach versuchen Winzer, dort die traditionellen Malvasia Rebstöcke wieder zu kultivieren. Die kleinen romantischen Restaurants und Terrassencafés in Banyalbufar bieten einen sensationellen Blick auf das Meer und traumhafte Sonnenuntergänge.
Kulturmetropole im Norden: Pollença
Etwas turbulenter geht es in Pollença, im Norden der Baleareninsel zu. Ende des 19. Jahrhunderts siedelten sich dort angesichts der schönen Lage des Städtchens am Fuße des großartigen Tramuntana Gebirges und angezogen vom einzigartigen Licht und dem Farbspiel der Umgebung zahlreiche Künstler und Intellektuelle an. Ein Flair, das sich die Stadt bis heute bewahrt hat. Zahlreiche Galerien und Museen, wie das Museo Dionís Bennàssar, sowie Kultur- und Musikveranstaltungen machen die Stadt zur Kulturmetropole des Nordens. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die römische Steinbrücke Pont Romà und die 365 Stufen zur Spitze des Kalvarienberges, von wo aus man einen sagenhaften Blick über die Bucht von Port de Pollença, das Tramuntana-Gebirge und die vorgelagerten Weinberge genießen kann. Apropos Genuss: Pollença ist ein Dorado für Koch- und Weinliebhaber. In schnuckeligen kleinen Läden bekommen Foodies hier die unterschiedlichsten Leckereien der Insel. Und auch die wohl derzeit besten mallorquinischen Weine werden in Pollença abgefüllt, zum Beispiel der Ca’n Xanet von Vinos y Vinedos Tramuntana.
Südseeromantik: Platja de Formentor
Nicht weit von Pollença entfernt (etwa 14 Kilometer Richtung Halbinsel und Leuchtturm Formentor) liegt Platja de Formentor, einer der schönsten Strände Mallorcas. Der feine, weiße Sandstrand ist gesäumt von duftenden Pinien, fast einen Kilometer lang und nicht verbaut – zumindest fast. Direkt am Strand mit seinem türkisblauen Wasser und der sensationellen Aussicht auf die Bucht gibt es nur das ehrwürdige Nobelhotel Formentor. Ein Luxusrefugium aus den 20er Jahren des vorangegangenen Jahrhunderts, das schon Gäste wie Charlie Chaplin und Winston Churchill beherbergte. Früher war der Traumstrand ausschließlich den Hotelgästen vorbehalten, doch heute ist er öffentlich zugänglich und vor allem bei einheimischen Badegästen sehr beliebt. Zum Hotel gehört auch das direkt am Meer gelegene Restaurant La Veranda und die Strandbar Platja Mar, wo leckere mediterrane Küche direkt am Strand serviert wird. Der Platja de Formentor bietet Genuss für alle Sinne.
Mallorca Weinempfehlungen
Wein entdeckte sie während ihrer Ausbildung zur Restaurantfachfrau für sich. Danach bildete sie sich weiter und arbeitete auf Weingütern in Europa und Übersee. Im stationären Handel kaufte und verkaufte sie viele Jahre Wein, sie moderierte Seminare und beriet Kunden. Die Sommelière liebt Weine, die anregen, gegen den braven Geschmack bürsten und für Gesprächsstoff sorgen.