Weinterrassen, Burgen und grüne Flusstäler: Die Weinkönigin von Saale-Unstrut herrscht über ein malerisches Panorama.

Die 13 Weinbaugebiete in Deutschland: Saale-Unstrut

Weinterrassen, Burgen und grüne Flusstäler: Die Weinkönigin von Saale-Unstrut herrscht über ein malerisches Panorama. Das war nicht immer so, denn das Weinbaugebiet führte die Tradition der jährlichen Wahl der Wein-Hoheit erst 1969 ein. Die Geschichte der Weinregion hingegen begann vor vielen Jahrhunderten. Ein Blick hinter die Kulissen verrät mehr.

Die historische Entwicklung der Weinregion Saale-Unstrut

Die erste Erwähnung des Weinbaus in der Region stammt aus dem Jahr 998. Kaiser Otto III. hatte das Potenzial der Landschaft früh erkannt. Ein bemerkbares Wachstum begann erst wenige Jahre später mit der Gründung des Klosters Sancta Maria Schulpforta. Mönche bauten die Weinkultur hier Anfang des zweiten Jahrhunderts aus.

In Saale-Unstrut war der Konsum von Wein nicht besonderen Anlässen vorbehalten. Daher konnten sich die Weinberge schnell vergrößern. Dass der Wein in diesen frühen Zeiten als Alltagsgetränk galt, lag an der schlechten Qualität des verfügbaren Wassers. Bis in das 16. Jahrhundert hinein wuchsen die Rebflächen daher auf insgesamt 10.000 Hektar an.

Für Rückschläge sorgten der Dreißigjährige Krieg und ungünstige klimatische Entwicklungen. Zwischen Ende des 17. und Anfang des 19. Jahrhunderts schrumpften die Rebflächen deutlich zusammen. Selbst die 1836 gegründete Naumburger Weinbaugesellschaft konnte hieran nichts ändern, wenngleich sie sich um verbesserte Qualität bemühte.

Als offizielle Stellen Saale-Unstrut 1887 zum ersten von der Reblaus befallenen „Seuchengebiet“ des Landes erklärten, rückten die Gedanken an Qualität weit in den Hintergrund. Infolge der Katastrophe reduzierte sich die Rebfläche auf 100 Hektar. Und auch wenn mit der amerikanischen Unterlage ein wirksames Mittel gegen die Reblaus gefunden war, erholte sich Saale-Unstrut nur langsam. Winzer bewirtschafteten ihre Weinberge bis in die sechziger Jahre hinein lediglich in ihrer Freizeit. Erst als der Staat den Weinbau förderte, lebte die Region wieder auf. Seit dem Mauerfall stehen hier alle Zeichen auf Erfolg.

Saale-Unstrut: Geografie, Geologie und Klima

Dass Saale-Unstrut in Mitteldeutschland liegt, sollte nicht über seinen Status als nördlichstes Qualitätsweinbaugebiet der Bundesrepublik hinwegtäuschen. So liegt die Region oberhalb des fünfzigsten Breitengrades. Dieser gilt als Grenze für den Weinbau. In Saale-Unstrut aber sorgen Mikro-Klimata jenseits dieser Linie für gute Bedingungen.

Die Flüsse Saale und Unstrut verliehen dem Gebiet seinen Namen. Heute umfasst die Rebfläche etwa 768 Hektar, die sich auf ganze drei Bundesländer aufteilen:

  • 644 Hektar liegen in Sachsen-Anhalt
  • 115 Hektar liegen in Thüringen
  • auf Brandenburg entfallen die verbleibenden zehn Hektar
Die Flusstäler und die Steilhänge verhelfen Saale-Unstrut zu einem vorteilhaften Klima.

Die Flusstäler und die Steilhänge verhelfen Saale-Unstrut zu einem vorteilhaften Klima. Immer wieder finden sich Wärmeinseln und Mikro-Klimata, in denen der Wein gut gedeiht. Außerhalb dieser Inseln sind Spätfröste möglich – die Winzer aber wissen hiermit umzugehen. Im Boden finden sich Buntsandstein, Kupferschiefer, Lösslehm und Muschelkalk. Mit rund 1.600 Sonnenstunden und 500 Millimetern Niederschlag gilt das Gebiet als sonnenreich und regenarm.

Saale-Unstrut unterteilt sich in vier Bereiche, zu denen vier Groß- sowie 47 Einzellagen zählen.

Die Bereiche sind

  • Schloss Neuenburg mit den Großlagen Freyburger Schweigenberg, Großjenaer Blütengrund und Naumburger Göttersitz
  • Mansfelder See mit der Großlage Höhnstedter Kelterberg
  • Thüringen
  • Werder

Die Einzellagen tragen Namen wie Naumburger Sonneck, Freyburger Herrenberg, Klobikau oder auch Hopfgarten.

Für die Winzer der Region ist die Arbeit in den Weinbergen oft eine Herausforderung. Gerade die Steillagen bewirtschaften sie von Hand, denn hier kann sich keine Maschine behaupten. Wer zur richtigen Zeit auf der Weinstraße Saale-Unstrut oder den Weinrouten „Mansfelder Seen“ und „Weiße Elster“ wandert, kann Zeuge des Aufwands werden, den die Winzer betreiben.

Wer zur richtigen Zeit auf der Weinstraße Saale-Unstrut oder den Weinrouten „Mansfelder Seen“ und „Weiße Elster“ wandert, kann Zeuge des Aufwands werden, den die Winzer betreiben.

Rebsorten und Weine: Saale-Unstrut im Glas

Die Weinregion Saale-Unstrut beherbergt über fünfzig Rebsorten. Da das Klima in der Region unbeständig sein kann, bevorzugen die Winzer frühreifende Varianten. Dennoch finden sich unter ihnen auch spätere Vertreter wie Riesling, diese dann an den vorteilhaftesten Plätzen.

Die beliebtesten Weißweinreben im Gebiet sind

  • Müller-Thurgau
  • Weißburgunder
  • Silvaner
  • Riesling

Unter den Rotwein-Reben finden sich Blauer Zweigelt, Spätburgunder, Dornfelder und Portugieser am häufigsten. Abgesehen von Rot– sowie Weißwein produzieren die Weingüter der Region je nach Klima sowie Jahrgang besondere Spezialitäten wie Eisweine und Auslesen.

Durch strenge Begrenzung der Erträge auf gerade einmal 55 Hektoliter je Hektar fördern die Winzer der Region hochwertige Qualität. Handlese, sorgfältige Pflege während des gesamten Jahres und die Wahl der richtigen Lagen tun ihr Übriges. So entwickelte sich der Saale-Unstrut-Wein zu einem beliebten Genuss, der bis über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt ist.

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