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Weinglossar Buchstabe T

Das Weinglossar ist ein klassisches Lexikon. Es erklärt in kurzen Texten die Begriffe der Weinwelt.

Tafelwein

Als Tafelwein bezeichnet wird Wein, dessen qualitative Merkmale der niedrigsten Stufe des deutschen Qualitäts-Systems entspricht. In anderen Ländern kann bei Tafelwein auf besondere Prüfungen verzichtet werden und auch die Verwendung von Rebsorten und deren Herkunft ist frei gestaltbar. In Italien ist hier die Bezeichnung „Vino da tavola“, in Frankreich „vin de table“ und in Spanien „Vino de la mesa“ üblich.

Das deutsche System jedoch erkennt ausschließlich zugelassene Rebsorten an und schreibt außerdem einen Mindestalkoholgehalt von fünf Volumenprozent vor. Nach der Anreicherung mit Alkohol darf deutscher Tafelwein nicht weniger als 8,5 Volumenprozent Alkohol enthalten. Das Lesegut wiederum darf aus dem gesamten EU-Gebiet stammen. 

Was die Bezeichnung betrifft, so darf deutscher Tafelwein weder Ortsnamen noch Namen von Lagen und Anbaugebieten tragen. Auch von amtlichen Prämierungen ist Tafelwein ausgeschlossen.

Tankwein

Als Tankwein wird häufig ein Wein bezeichnet, dessen Gärung in großen Tanks erfolgte und bei dessen Reifung und Ausbau keine Holzfässer zum Einsatz kamen. Das Entspannen von Tankwein bei einer Lagerung und einem Druck von fünf bis acht Bar ist ein mögliches Verfahren bei der Herstellung von Perlwein.

Temperaturregelung

Die Temperaturregelung ist eine bedeutende Methode bei der Herstellung von Wein. Der Winzer trägt hier während der Gärung bewusst Sorge für eine bestimmte Temperatur, um Maische- oder Gärdauer und letztlich auch den Charakter des fertigen Weines zu beeinflussen.

Allgemein gilt: Eine Gärung bei niedriger Temperatur ermöglicht fruchtbetontere Weine und finessenreiche Charaktere – während höhere Temperaturen für intensiveren Geschmack und kräftigere Farbe sorgen.

Tempranillo

Bei Tempranillo handelt es sich um eine rote Rebsorte, die auf eine weltweite Rebfläche von rund 232.544 Hektar kommt. Besonders beliebt ist Tempranillo jedoch in Spanien und Portugal – wobei die Sorte hier je nach Anbaugebiet unterschiedliche Namen tragen kann. Es wird vermutet, dass Zisterziensermönche die Rebe einst nach Rioja brachten, von wo aus sie sich dann weiterverbreitete. Die Entstehung des Namens lässt sich auf den spanischen Begriff „temprano“ – zu Deutsch „früh“ – zurückführen und beschreibt die vergleichsweise frühe Ausreifung des Lesegutes.

Tempranillo wird sowohl für reinsortige Weine als auch für rote Cuvées wie Rioja verwendet. Das Lesegut weist dicke Schalen auf und steckt voller Gerbstoffe. Gedeihen die Reben auf kalkhaltigem Boden und tragen Winzer Sorge für eine effektive Ertragsminderung, erreicht Tempranillo Spitzenqualitäten. Dann zeigen sich die Weine tiefrot, reich an Tannin und mild. Typische Noten sind dunkle Beeren und Würz-Töne, die sich dank des beliebten Ausbaus im Barrique mit Nuancen von Tabak, Karamell und Röstaromen vereinen.

Terroir

Unter Terroir versteht die Weinwelt einen Begriff, der verschiedene Faktoren miteinander verbindet. Bezeichnet wird mit dem Wort Terroir, in welcher Umgebung Weinreben heranreifen. Details wie Klima, Bodenbeschaffenheit und Charakter der Lage sind hierbei ausschlaggebend. Sie liefern wichtige Hinweise darauf, welche geschmacklichen und charakterlichen Besonderheiten ein Wein ausbildet.

Tertiäraromen

Im Vergleich zu Primäraromen und Sekundäraromen bilden sich Tertiäraromen erst zum Ende der Weinherstellung hin. Sie entstehen folglich während der Ausbauphase, in der der Wein auf der Flasche oder in Fässern sowie Tanks reift. Mögliche Tertiäraromen sind daher stark abhängig von der Art des Ausbaus und können von Gewürznoten über Holznuancen bis hin zu Tönen von Trockenobst oder auch Karamell reichen.

Tinta de Toro

Tinta de Toro ist eine Bezeichnung für eine Spielart des Tempranillos. Ihre Beeren sind etwas kleiner als die des Tempranillos und verfügen über ein konzentriertes Aroma sowie eine intensive Färbung. Auch der Tanningehalt des Lesegutes liegt auf hohem Niveau. Tinta de Toro wird in der spanischen D.O. Toro angebaut. Hier erbringt die Traube dank ihres geringen Ertrages sehr konzentrierte und dichte Rotweine.

Tischveredelung

Bei der Tischveredelung handelt es sich um eine Veredelungs-Technik, bei der die Reben nicht im Weinberg behandelt werden (Unterlagsrebe und Edelreis werden nicht im Weinberg miteinander verbunden). Entsprechend ist die verwendete Unterlage zum Zeitpunkt der Veredelung nicht bewurzelt. Für eine Tischveredelung spricht in den meisten Fällen, dass sich der Vorgang mechanisieren lässt.

Toasting

Als Toasting bezeichnet wird das Anrösten der Innenseiten von Holzfässern, in denen später Wein (meist Rotwein) lagern soll. Das Anrösten erfolgt entweder über einem Eichenholzfeuer, per Gasbrenner – oder auch mit Hilfe von Infrarotstrahlung. Je nach Anröstungsgrad wird das Fass dieser Hitze länger oder kürzer ausgesetzt. Die unterschiedlichen Grade reichen von leicht über mittel bis hin zu stark. Über den Grad entscheidet die Tiefe, die das Toasting in der Fasswand erreicht. Bei leichtem Toasting genügen etwa zwei Millimeter, während für starkes Toasting rund vier Millimeter benötigt werden. Im Anschluss an den Röstvorgang wird das Fass mit Wasser befüllt und später entleert.

Durch das Toasting erhält der im Fass gelagerte Wein zusätzliche Aromen, die sich je nach Anröstungsgrad unterschiedlich präsentieren. Klassische Noten sind hier Vanille, Karamell, Gewürze sowie Rauch.

Das Holzaroma, das sich im Wein anreichert, ist bei schwachem Toasting deutlicher zu spüren als bei Fässern mit stark angerösteten Innenwänden.

Traube

Die Traube ist der wohl wichtigste Ausgangsstoff in der Weinwelt. Mit diesem Begriff bezeichnen Fachleute jedoch nicht die einzelnen Beeren, sondern Beerenbündel, die später gelesen werden. Unterschieden wird bei Trauben außerdem zwischen Winzertrauben für die Weinbereitung und Tafeltrauben, die in ihrer natürlichen Form gegessen werden können. Über die farbliche und geschmackliche Charakteristik der Trauben, ihren Wuchs und ihre Widerstandsfähigkeit entscheidet die Zugehörigkeit zu bestimmten Rebsorten.

Traubenbeere

Die Frucht des Rebstocks wird auch Traubenbeere genannt. Sie besteht zu einem Großteil aus Wasser, enthält jedoch auch verschiedene Säuren, Zucker, Farb-, Aroma- und Gerbstoffe. Das Zentrum der Traubenbeere bildet der Traubenkern. Je nach Verarbeitung werden Traubenbeeren mitsamt ihren Stielen vergoren – können jedoch auch zuvor entrappt werden.

Darüber hinaus trägt auch die Strauchgattung Duranta den Namen Traubenbeere. Sie jedoch spielt im Weinbau keine Rolle.

Traubenkern

Der Traubenkern bildet das Zentrum jeder Weinbeere und zeitgleich deren Samen. Hierbei handelt es sich um einen kleinen, holzigen Kern, der über einen hohen Gerbstoffgehalt verfügt. Weitere Inhaltsstoffe eines Traubenkerns sind Glyzeride sowie Linolsäure.

Bei der Entstehung eines Weins im Rahmen der Maischegärung spielen Traubenkerne eine maßgebliche Rolle, da sie aufgrund ihres hohen Gerbstoffgehalts für Adstringenz oder auch Bitterkeit im Wein sorgen können. Winzer müssen aus diesem Grund nicht nur die Beerenhäute berücksichtigen, sondern die Dauer der Standzeit in Abhängigkeit vom Charakter der Kerne ermitteln, um unerwünschte Töne zu verhindern. 

Trinkreif

Ein Wein, der nach seiner Abfüllung in der Flasche gelagert wird, hat das Ende seiner Entwicklung noch nicht erreicht. Insbesondere bei hochwertigen Tropfen warten Weinkenner einige Zeit, bis sie den Wein ausschenken, da er erst dann als „trinkreif“ gilt. Trinkreif ist ein Wein dann, wenn er sein Potenzial im Rahmen der Flaschenreifung optimal ausgeschöpft hat.

Trinkreife

Als Trinkreife bezeichnet wird der Zustand eines Weines, in dem er sein optimales Potenzial ausschöpft. Besonders Weine mit hohem Lagerpotenzial benötigen auch nach dem Abfüllen auf die Flasche einige Zeit, um diesen Zustand zu erreichen. Das entsprechende Adjektiv ist trinkreif.

Trinktemperatur

Die Trinktemperatur ist eine bedeutende Variable bei der Degustation und dem Weingenuss per se. Sie beschreibt die optimale Temperatur, bei der ein individueller Wein seinen aromatischen Charakter in der Nase und am Gaumen entfalten kann. Je nach Wein fallen die Empfehlungen rund um die Trinktemperatur sehr unterschiedlich aus. So wird Schaumwein in der Regel bei einer Temperatur von sechs bis sieben Grad Celsius genossen, während das Spektrum bei Weißwein zwischen neun und 14 Grad Celsius liegt. Für Rotweine gelten Empfehlungen zwischen zwölf und 18 Grad.

Grundsätzlich gilt: Je schwerer und süßer ein Wein ist, desto wärmer sollte auch die Trinktemperatur ausfallen.

Trocken

Ein fertig vergorener Wein, der als trocken bezeichnet wird, verfügt über einen vorab definierten zucker'>Restzuckergehalt. Das europäische Weinrecht sieht für trockene Weine maximal vier Gramm Restzucker je Liter Wein vor. Es gibt jedoch eine Ausnahmeregelung, laut der ein Wein mit bis zu neun Gramm Restzucker ebenfalls als trocken gelten kann. Dies ist dann der Fall, wenn seine Säure höchstens zwei Gramm unter dem Restzuckergehalt liegt.

Schaumweine gelten dann als trocken, wenn ihr Restzuckergehalt bei 17 bis 35 Gramm je Liter liegt. Dies lässt sich mit der Tatsache begründen, dass die enthaltene Kohlensäure die Süße im Wein mindert, was höhere Zuckermengen tolerabel macht.

Trockenbeerenauslese

Bei einer Trockenbeerenauslese handelt es sich nach deutschem Weinrecht um einen Prädikatswein. Somit zählen Weine dieser Gattung zu den hochwertigsten Tropfen des Güteklassen-Systems.

Zur Herstellung einer Trockenbeerenauslese müssen Winzer einige Vorgaben erfüllen. So darf das Lesegut ein Mostgewicht von rund 150 Grad Oechsle nicht unterschreiten und muss darüber hinaus aus einem zuvor festgelegten Anbaugebiet stammen. Gleichermaßen ist es notwendig, nur zugelassene Rebsorten bei der Erzeugung dieser Weine zu verwenden. Davon abgesehen ist für Trockenbeerenauslesen Handlese vorgeschrieben, wobei nur vollreife und edelfaule Trauben ausgewählt werden dürfen. Sie sind zum Zeitpunkt der Lese bereits leicht eingeschrumpft und erinnern an Rosinen. Dies verleiht dem Wein eine edelsüße Note, weswegen Trockenbeerenauslesen gerne als Dessertwein gereicht werden.

Trockenbeerenauslese (Deutschland)

Eine Trockenbeerenauslese in Deutschland bezeichnet einen Wein, der als Prädikatswein vermarktet werden darf. Hierfür müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein: So ist es nötig, dass das Mostgewicht wenigstens 150 Grad Oechsle beträgt – und es sind nur bestimmte Anbauregionen sowie Rebsorten für die Herstellung zugelassen. Auch müssen die Trauben von Hand gelesen werden.

Die zugrundeliegenden Beeren sind vom Pilz Botrytis cinerea befallen, was ihnen einen edelfaulen Charakter verleiht und Flüssigkeitsverlust auslöst. Somit sind die aromatischen Bestandteile des Lesegutes schon vor der Verarbeitung im Weingut konzentrierter als in anderen Beeren. Die Trockenbeerenauslese wird in der deutschen Qualitätspyramide als zweithöchstes Prädikat geführt und wird nur von Eiswein übertroffen. Zu erkennen ist eine Trockenbeerenauslese aus Deutschland an ihrem warmen Bernstein-Ton, der süßen Aromatik und einem Alkoholgehalt zwischen fünf und acht Volumenprozent.

Trockeneis

Bei Trockeneis handelt es sich um Schnee aus Kohlensäure, den Winzer zur gezielten Kühlung verwenden können. Besonders häufig kommt Trockeneis zum Einsatz, wenn das Lesegut im Anschluss an die Lese bei hohen Umgebungstemperaturen in das Weingut transportiert werden muss. Die entstehende Kälte schützt dann vor unerwünschter Spontangärung und hält die Beeren frisch.

Tropfbewässerung

Die Tropfbewässerung (auch Tropfberegnung oder Tropfenbewässerung) ist eine Form der Irrigation, bei welcher der Winzer die Bewässerung seines Weinbergs effizient kontrollieren kann. Hierfür werden Schläuche mit gelochter Außenwand im Weinberg ausgelegt. Durch die feinen Löcher kann das Wasser dann langsam und wohldosiert zu den Rebstöcken geleitet werden. Das Pendant zur Tropfbewässerung ist die unkontrollierte Bewässerung.

Türkei

Die Türkei hat – trotz ihres Status als fünftgrößtes Trauben-Anbauland der Welt – im Weinbau nur eine geringe Bedeutung. Das liegt vor allem daran, dass die vor Ort kultivierten Weinbeeren nur zu maximal 2,5 Prozent für die Herstellung von Wein verwendet werden. Verwendungszwecke wie Rosinen- und Tafeltraubenproduktion überwiegen hier deutlich. Lediglich in Thrakien und im Marmargebiet spielt der Weinbau eine größere Rolle.

Dennoch ist die Türkei aufgrund ihrer historischen Verbindung zur heutigen Weinkultur untrennbar mit ihr verbunden. So gilt das Land als Ursprungsheimat der Rebe Vitis vinifera. Archäologische Funde bestätigen, dass die Kulturrebe hier schon 4.000 vor Christi zu finden war. Dennoch entwickelten sich Ambitionen in der Weinherstellung erst um 1925, als der technische Fortschritt in der Türkei Einzug hielt. Heute hat das Land eine riesige Anzahl von 500 bis 1000 verschiedenen Rebsorten im Portfolio, von denen jedoch nur ein äußerst geringer Anteil bei der Weinherstellung verwendet wird.