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Weinglossar Buchstabe E

Das Weinglossar ist ein klassisches Lexikon. Es erklärt in kurzen Texten die Begriffe der Weinwelt.

Echter Mehltau

Echter Mehltau (auch Oidium oder powdery mildew) bezeichnet eine Pilzerkrankung, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts bekannt ist. In England und Nordamerika wurde ein Schlauchpilz entdeckt, der sich später rasant auf dem Festland Europas verbreiten sollte. In Frankreich und weiteren Ländern hatte der Echte Mehltau bereits 1854 große Schäden angerichtet und Ernten zerstört. Zu erkennen ist der Echte Mehltau an einem feinen Gewebe, welches die Pflanzen wie Spinnweben überzieht. Daraufhin breitet sich der Pilz aus und bedeckt die Blätter mit weißlichem Staub. Da der Pilz die Pflanze als Wirt nutzt, versorgt er sich mit Hilfe von Saugorganen, die er in die Blätter und Triebe treibt. Der Echte Mehltau kann für Kümmerwuchs, Verkrüppelungen, Triebsterben und Missernten sorgen. Es ist möglich, dass aus befallenen Trauben hergestellte Weine über einen deutlich schimmeligen Geruch sowie Geschmack verfügen. Heiße Temperaturen und trockenes Wetter sind für den als Schönwetterpilz bekannten Echten Mehltau ideal. Zur Bekämpfung und Vorbeugung steht inzwischen Schwefel zur Verfügung. Während amerikanische Rebsorten eher resistent gegen die Pilzerkrankung sind, verfügen europäische Sorten in unveredeltem Zustand über mangelhafte Widerstandsfähigkeit.

Edelfäule

Mit Edelfäule (auch Edelschimmel oder Edelpilz) gemeint ist der Befall bereits sehr reifer Weinbeeren mit dem Pilz Botrytis Cinerea. Dieser Befall ist bei Weißweinen erwünscht, wenn aus dem Lesegut ein edelsüßer Wein entstehen soll. Durch die Aktivität des Hefepilzes schrumpfen die Trauben und verlieren an Flüssigkeit. Zum Zeitpunkt der Verarbeitung sind sie rosinenähnlich und verfügen über einen hohen Zuckergehalt. Befällt Botrytis Cinerea junge Trauben, wird von Rohfäule gesprochen.

Edelrebe

Als Edelrebe bezeichnet werden die weltweit hochwertigsten und edelsten Rebsorten. In vielen Fällen entstehen aus Edelreben hochwertige Weine, die nicht selten reinsortig daherkommen. In der Cuvée erweisen sich diese Rebsorten als gerne gesehene Gäste, da sie die Qualität des gesamten Tropfen positiv beeinflussen können. Was als Edelrebe gilt, ist nicht gesetzlich definiert. Es kommt gelegentlich zu unterschiedlichen Auffassungen. Experten teilen nicht immer dieselbe Meinung. Viele jedoch sind sich einig, dass eine Edelrebe vor allem daran zu erkennen ist, dass sie in vielen Ländern und Klimazonen gute Ergebnisse liefert. Üblicherweise zu den Edelreben gezählt werden: Pinot Noir, Shiraz, Merlot, Nebbiolo, Cabernet Sauvignon, Riesling, Sémillon, Chardonnay, Chenin Blanc und Sauvignon Blanc.

Edelstahltank

Bei einem Edelstahltank handelt es sich um ein Behältnis, in dem Wein vergoren und gelagert werden kann. Die Vorzüge des Edelstahls zeigen sich hier in seiner Dichtigkeit. So minimiert die Aufbewahrung eines Weines im Edelstahltank das Risiko einer möglichen Oxidation.

Darüber hinaus erweisen sich Tanks aus Edelstahl als neutral – was den enthaltenen Wein und seine Aromatik vor Verfälschungen schützt. Abgesehen hiervon gelten Edelstahltanks als recht pflegeleicht und flexibel, was ihre Größe betrifft. Auch die Temperaturregelung fällt in Edelstahltanks meist deutlich leichter.

Edelsüß

Als edelsüß wird ein Wein bezeichnet, dessen Rohstoff von Edelfäule befallenes Lesegut war. Solche Tropfen verfügen über einen deutlich süßen Geschmack mit Honignuancen und gelegentlich einer leichten Bitterkeit. Das Mostgewicht des Lesegutes für einen edelsüßen Wein muss mindestens 110 Grad Oechsle oder 22 Grad KMW betragen haben. Auf der Suche nach einem edelsüßen Wein müssen Verbraucher einen Blick in die Riege der Prädikatsweine werfen. Dort finden sich solche Tropfen vor allem im Bereich der Auslese.

Einpfahlerziehung

Bei der Einpfahl-Erziehung (auch Gobelet-Erziehung) wird ein Rebstock an einem Pfahl aufgestellt. Seine Fruchtruten bindet der Verantwortliche so nach unten, dass ein herzförmiger Bogen entsteht. Diese Form der Rebenerziehung ist besonders alt und heute vor allen Dingen in Weinregionen rund um das Mittelmeer zu finden.

Einzellage

Die Einzellage war bis zur Einführung der Katasterlage in 2014 die kleinste Flächeneinheit im Deutschen Weinbau. Das Deutsche Weingesetz von 1971 beschreibt die Einzellage als gesonderte Rebfläche, die für den Anbau von Lesegut für gleichwertige Weine dient. Einzellagen gehören meist zu Gemeinden oder Kreisen innerhalb größerer Anbaugebiete und sollen die Orientierung und Unterscheidung verschiedener Tropfen am Markt erleichtern. Einzellagen tragen daher häufig besondere Namen mit historischem Charakter.

Insgesamt gibt es in Deutschland mehr als 2.700 eingetragene Einzellagen. Ihre Fläche kann von unter einem Hektar bis hin zu einem größerem Umfang von mehr als 200 Hektar reichen. 

Eiswein

Ein Eiswein entsteht, wenn das Lesegut in den Tagen vor der Ernte bei wenigstens -7 Grad Celsius gefroren ist. Winzer lesen die Trauben daher nicht wie üblich im Spätsommer, sondern warten damit bis in den Winter hinein. Durch das Gefrieren und direkte Pressen verliert der Most deutlich an Wasser, was ihn konzentrierter macht. So entstehen im Weingut süße Tropfen mit dichtem Aromenprofil und stabiler Säure.
Eiswein ist in Deutschland den Prädikatsweinen zugehörig, wird aber auch in Österreich und in Kanada produziert. In Deutschland gilt die Rebsorte Riesling als besonders beliebt für Eisweine. Der erste Eiswein überhaupt soll 1830 in Bingen-Dromersheim hergestellt worden sein.

Entalkoholisierung

Bei der Entalkoholisierung wird einem Wein Alkohol entzogen. Ab einer Reduktion von rund zwanzig Prozent ist hierbei die Rede von Entalkoholisierung. Am weitesten verbreitet ist das Verfahren der Vakuumrektifikation. In der Weinwelt ist die Umkehrosmose, Elektrodialyse oder Membranmethoden ebenfalls bekannt. Wichtig ist bei diesem Vorgang, dass zwar Alkohol, nicht aber Aromatik verloren geht.

Entrappen

Der Vorgang des Entrappens (auch Abbeeren oder Rebeln) bezeichnet das Trennen der Weinbeeren von den dazugehörigen Stielen und Stielansätzen. Dieser Handgriff ist wichtig, um einen zu dominanten Einfluss von Gerbstoffen während der Gärung zu vermeiden. Würden Winzer ihre Trauben nicht entrappen, so käme es unter Umständen zu einer unerwünscht starken Adstringenz oder auch zu einer übermäßigen Bitterkeit im fertigen Wein.

Entschleimen

Beim Entschleimen (auch statische Klärung, Absetzen, Vorklären) setzen sich Trübstoffe des Mosts ohne Einwirkung von außen ab. Die einzige Kraft, die hier wirkt, ist die Schwerkraft. Mit ihrer Hilfe sinken Bestandteile von Kernen oder auch Schalen und andere Partikel auf den Boden des Gefäßes. So entsteht ein trubstoff-freier Most. Dies ist für die weitere Weinherstellung von besonderer Wichtigkeit, da auf diese Weise Weinfehler vermieden werden können und die Gärung ohne negativen Einfluss ablaufen kann.

Entwicklungspotenzial

Der Begriff Entwicklungspotenzial findet sich in der Weinwelt an mehreren Stellen. Meist werden hiermit die Möglichkeiten eines fertigen Weines zur weiteren Entwicklung beschrieben. Dies kann auf den Wein direkt nach seiner Gärung und vor der weiteren Reifung in Fässern zutreffen – aber auch auf Weine, die nach der Abfüllung auf ihre Trinkreife warten. Ein Wein mit Entwicklungspotenzial wird sich dann im Laufe der Zeit weiter verbessern.

 

Erdig

Als erdig bezeichnet wird eine Geruchsempfindung, die Weinkenner bei der Degustation des Bouquets feststellen. Es handelt sich hierbei um eine mineralische Note mit Anklängen erdiger Nuancen, die häufig auch an Rote Bete erinnert.

Ermitage

Der Begriff Ermitage kann in Bezug auf den Weinbau gleich zweifach erläutert werden:

1. In der ersten Definition beschreibt Ermitage (auch Hermitage) einen Wein, der aus dem Rhônetal stammt. Ausschließlich ein Weinberg liefert die Trauben für diese Tropfen, die sowohl in roter als auch heller Tönung auf den Markt gelangen. Weißer Ermitage wird aus den Rebsorten Marsanne und Roussanne gewonnen und überzeugt mit trockener und zeitgleich üppiger Eleganz. Sein rotes Pendant nutzt die Vorzüge der Rebsorte Syrah und präsentiert sich sehr energiereich und von tiefgründiger Natur.

2. Abgesehen hiervon trägt die Rebsorte Marsanne im Kanton Wallis (Schweiz) den Namen Ermitage. Ihre Rebfläche ist mit rund 33 Hektar recht klein, was den entstehenden Wein jedoch nicht minder begehrt macht. Aus ihr entstehen sowohl trockene als auch edelsüße Weißweine, die bis weit über die Grenzen des Kantons hinaus geschätzt werden.

Erstbelegung

Die Erstbelegung ist ein Fachbegriff, mit dem der Zustand eines Holzfasses für die Reifung und Lagerung von Wein beschrieben wird. Eine Erstbelegung liegt nur dann vor, wenn das jeweilige Fass zuvor noch nicht für die Reifung verwendet wurde – also neu ist. Die Unterscheidung der Anzahl von Belegungen ist wichtig, um das aromatische Potenzial eines Fasses definieren zu können. So kann das Holz im Rahmen der Erstbelegung sehr viel mehr Gerb- und Aromastoffe an den Wein abgeben als bei einer zweiten oder dritten Belegung.

Erste Lage

Als Erste Lage bezeichnet werden streng umgrenzte Weinlagen, die der Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) unter Zuhilfenahme seiner Regionalverbände definiert. Die Lagen selbst müssen sich durch herausragendes Potenzial und konstante Qualität hervortun – weswegen nicht jedes Weingut Erste Lagen besitzt. In der VDP Klassifikationspyramide folgt die Erste Lage auf den Ortswein und wird nur noch von der Großen Lage übertrumpft.

Damit ein Wein mit diesem Prädikat auf den Markt gelangen darf, ist es Winzern vorgeschrieben, ausschließlich zugelassene Rebsorten auf besagtem Weinberg zu kultivieren und die Erntemenge auf höchstens sechzig Hektoliter je Hektar Fläche zu begrenzen. Darüber hinaus sind für Erste Lage-Weine auch selektive Handlese und traditionelle Herstellung sowie Verarbeitung vorgesehen. Zum Zeitpunkt der Lese müssen die Trauben in vollreifem Zustand sein. Erst nach einer offiziellen Verkostung seitens der Prüfkommission des VDP darf ein Wein das Prädikat Erste Lage tragen.

Erstes Gewächs

Erstes Gewächs bezeichnet einen Riesling oder Spätburgunder-Wein aus dem Rheingau, der aus Trauben hergestellt wird, die auf hochwertigen Weinbergen (sogenannten Ersten Lagen) heranreiften. Bevor der Wein die Bezeichnung „Erstes Gewächs“ tragen darf, erfolgt eine Prüfung seitens des Rheingauer Weinverbundes, bei der unter anderem die Einhaltung des Mindestmostgewichtes kontrolliert wird.

In der Regel gelangen nur Trauben in Erste Gewächse, deren Mostgewicht dem einer Spätlese entspricht. Weitere Vorgaben zur Erlangung dieser Bezeichnung sind ein trockener Charakter, ein Hektarertrag im Weinberg von maximal 50 Hektolitern und der rebsortenreine Ausbau. Vorgaben hinsichtlich des Alkoholgehaltes belaufen sich auf wenigstens zwölf Volumenprozent für Rieslinge und 13 Volumenprozent für Spätburgunder-Weine. Darüber hinaus muss die Lese ohne maschinelle Hilfe erfolgt sein.

Erstwein

Die Begrifflichkeit des Erstweins (auch Grand Vin) hat ihren Ursprung im französischen Bordeaux. Hierbei handelt es sich um den hochwertigsten Tropfen eines Weinguts, da für seine Herstellung nur das beste Lesegut zum Einsatz kommt. Dem Erstwein unterstehen in qualitativer Hinsicht die Varianten Zweit- und Drittwein. In aller Regel rangiert ein Erstwein auf einem besonders hohen Preisniveau.

Ertragsbegrenzung

Als Ertragsbegrenzung (auch Ertragsregulierung oder Ertragsreduktion) bezeichnet werden Maßnahmen, die die Anzahl des reifenden Lesegutes am Weinstock verringern. Das Ziel ist hier stets die Optimierung der gebotenen Qualität. Übliche Verfahren, die bei der Ertragsbegrenzung zum Einsatz kommen, sind das Ausdünnen und die Traubenteilung. Auch der Beschnitt der Rebstöcke im Winter ist eine beliebte Maßnahme. Durch die Wegnahme von Pflanzenteilen bildet der Rebstock weniger Weintrauben aus, die sich dann wiederum stärker mit Farb- und Aromastoffen anreichern.

Erträge lassen sich jedoch nicht nur durch das manuelle Eingreifen des Winzers reduzieren. Auch das Kultivieren und Pflegen von Rebstöcken mit einem Alter von mehr als 25 Jahren sorgt für niedrigere Erträge, da sich hier Jahr für Jahr weniger Trauben ausbilden, während die Qualität der einzelnen Trauben anwächst. Ebenso möglich ist es, durch spezielle Erziehungsverfahren und eine höhere Bestockungsdichte Einfluss auf die Ausbildung von Weintrauben zu nehmen. 

Klimatische Verhältnisse und die Bodenbeschaffenheit können natürliche Faktoren sein, die ertragsbegrenzend wirken.

Erzeugerabfüllung

Eine Erzeugerabfüllung ist ein Wein, der ausschließlich in einem Weingut hergestellt wurde. Mit „ausschließlich“ ist hierbei gemeint, dass auch das Lesegut auf den Flächen eines Gutes heranreifen konnte und Vinifikation sowie Abfüllung ebenfalls hier erfolgten.

Abgesehen hiervon darf ein Wein ebenfalls als Erzeugerabfüllung bezeichnet werden, wenn er von Winzergenossenschaften produziert wurde. In diesem Fall darf jedoch nur das Lesegut der Genossenschaftsmitglieder verwendet werden. 

Geregelt und genau definiert wird die Erzeugerabfüllung unter Paragraph 38, Absatz 4 der Deutschen Weinverordnung aus dem Jahr 1995.

Erziehungssysteme

Erziehungssysteme sind im Weinbau von besonderer Bedeutung. Sie geben vor, auf welche Art und Weise ein Winzer die Reberziehung durchführt. Zu den bekanntesten Erziehungssystemen gehören die Pfahlerziehung, die Buscherziehung und auch die Drahtrahmenerziehung.

Bei der Auswahl eines Erziehungssystems müssen Winzer auf verschiedene Aspekte wie die Lage des Weinbergs, die verwendete Rebsorte, das vorherrschende Klima und auch den geplanten Ertrag achten. Erziehungssysteme können die mechanische oder auch die manuelle Lese begünstigen.

Essigsäure

Eine flüchtige Säure, die im Rahmen der Oxidation von Äthylalkohol entsteht, ist die Essigsäure. Grundsätzlich enthalten sowohl Rotweine als auch Weißweine geringe Mengen an Essigsäure – wobei bestimmte Werte nicht überschritten werden sollten. Enthält ein Weißwein über 0,8 Gramm Essigsäure pro Liter, macht sich das negativ bemerkbar. Für Rotwein liegt die Grenze bei rund 1,2 Gramm Essigsäure pro Liter.

Ist zu viel Essigsäure in einem Wein enthalten, können sich unschöne Noten entwickeln, die an Terpentin erinnern. In der Weinsprache ist dann häufig die Sprache vom Essigböckser.

Essigstich

Riecht oder schmeckt ein Wein spürbar nach Essig, so handelt es sich um einen sogenannten Essigstich. Weine, die hiervon betroffen sind, weisen gelegentlich leichte Trübungen auf und entfalten am Gaumen ein unangenehm raues Gefühl. Daher ist der Essigstich nicht erwünscht und zählt zu den Weinfehlern. 

Der Essigstich entsteht, wenn im Rahmen der alkoholischen Gärung Bakterien den entstandenen Alkohol zu Essig umwandeln. Hierbei handelt es sich nicht nur um reine Essigsäure, sondern um weitere Nebenstoffe des Veresterungsvorgangs. Das Risiko für die Bildung eines Essigstichs steigt, wenn beschädigtes, faules und ungesundes Lesegut bei der Weinproduktion zum Einsatz kommt. Sind sich Winzer hinsichtlich des Zustands ihres Lesegutes unsicher, fügen Sie dem Most vor der Gärung Schwefelsäure zu und versuchen so, einen Essigstich zu verhindern.