Als Maischekuchen bezeichnet wird der Teil der Maische, der
sich im Rahmen der Gasbildung bei der alkoholischen Gärung auf der Oberfläche
des Mosts sammelt. Der Maischekuchen muss vom Winzer entweder per Hand oder
auch mit Hilfe spezieller Pumpen wieder untergedrückt werden, was die
Anreicherung des Weins mit Aroma- sowie Farbstoffen und Tanninen begünstigt.
Das Mäuseln (auch Hefeböckser) gehört zu den Weinfehlern. Insbesondere Weine mit geringem Säuregehalt sind anfällig für die Entstehung dieses Mangels. Typischerweise zeigt sich das Mäuseln im Bouquet eines Weins, das dann Noten von Ammoniak beziehungsweise Mäuseurin beinhaltet. Am Gaumen sorgt das Mäuseln häufig für eine unangenehme Bitterkeit. Grund für diesen Weinfehler ist die Bildung von 2-Acetyltetrahydropyridin durch den Hefestamm Brettanomyces in Kombination mit Milchsäurebakterien.
Mediterranes Klima (auch Etesienklima oder Mittelmeerklima) zeichnet sich durch Trockenheit und Hitze während des Sommers sowie milde Temperaturen und Regenfälle zur Winterzeit aus. Daher bietet dieses Klima beste Voraussetzungen für den Weinbau. Winzer müssen sich in den meisten Fällen lediglich Strategien aneignen, um besonders trockene und heiße Phasen zu überstehen.
Das mediterrane Klima ist nicht nur im Mittelmeerraum zu finden, sondern kann auch auf anderen Kontinenten vorherrschen. Vor allem in den nördlichen sowie südlichen Subtropenzonen nahe dem vierzigsten Breitengrad ist das der Fall. Hier gibt es viele Sonnenstunden, während die Jahresdurchschnittstemperatur bei rund 14 Grad liegt.
Eine große Weinflasche, deren Volumen bei rund sechs Litern
liegt, wird als Methusalem (im Bordeaux auch Impériale) bezeichnet. Die
Füllmenge dieser Flasche entspricht umgerechnet acht Normalflaschen à 0,75
Litern. In Methusalem-Flaschen abgefüllt wird in den meisten Fällen Champagner.
Bei Milchsäure (auch 2-Hydroxypropionsäure) handelt es sich um eine organische Säure, die nicht in Weinbeeren enthalten ist. Sie bildet sich erst im Rahmen der malolaktischen Gärung, während nicht nur Zucker in Alkohol, sondern auch Apfelsäure in Milchsäure umgewandelt wird. In Rotweinen ist Milchsäure deutlich erwünschter als in Weißwein, da sie bei hellen Tropfen für den Verlust einer reichen Frucht-Aromatik verantwortlich sein kann.
Die Milchsäuregärung (auch biologischer Säureabbau oder
malolaktische Gärung) beschreibt den Vorgang der zweiten Gärung vor allem bei
der Herstellung von Rotwein – seltener auch bei weißen Tropfen. Zu diesem
Zeitpunkt ist die alkoholische Gärung bereits abgeschlossen.
Während der Milchsäuregärung greifen Milchsäurebakterien die
Apfelsäure im Wein an und sorgen für die Umwandlung in Milchsäure. Diese
wiederum zeichnet sich durch einen milderen Charakter aus. So lässt die
Milchsäuregärung den Säuregehalt eines Weins sinken und begünstigt einen
samtigen und vollmundigeren Charakter. Da diese Charaktereigenschaften vor
allem bei Rotwein geschätzt werden, ist die Milchsäuregärung bei Weißweinen nur
in seltenen Fällen zu finden.
Den Saft, der beim Pressen des Lesegutes nach der Ernte
gewonnen wird, bezeichnen Winzer als Most oder auch Keltersaft. Er ist noch
nicht vergoren und stellt daher die Grundlage für den weiteren
Vinifikationsprozess dar. Erst beim Keltern wird der Traubenmost von den festen
Bestandteilen getrennt. Im Umgang mit
Most ist Fachkompetenz gefragt, denn sowohl oxidative Prozesse als auch
spontane Gärungen und die Entstehung von Weinfehlern resultieren nicht selten
aus der fehlerhaften Behandlung des Traubensaftes.
Rund um die Behandlung des Mostes und seine Zusammensetzung
enthält das deutsche Weingesetz zahlreiche Vorgaben.
Als Mostgärung bezeichnet wird ein Verfahren bei der
Weißwein-Produktion. Hier wird das Lesegut
nach dem Entfernen von Stielen gemahlen und anschließend gepresst. Nach
diesem Vorgang befinden sich Most und Trester in einem Behältnis. Bei der Mostgärung
werden Most und Trester vor der Gärung mittels Filtration voneinander getrennt,
sodass nur der Most vergoren wird. Üblicherweise nimmt die Mostgärung mehr Zeit
in Anspruch als die Maischegärung.
Als Mostkonzentration bezeichnet wird ein Verfahren, bei dem
Traubenmost im Rahmen unterschiedlicher Methoden spezifische Stoffe entzogen
werden. In den meisten Fällen wählen Winzer hier den Entzug von Wasser. Das
Ergebnis der Mostkonzentration ist also ein Ausgangsstoff für den Gärprozess,
der sich durch einen höheren Gehalt an Zucker und aromatischen Bestandteilen
auszeichnet. Die möglichen Verfahren zur Mostkonzentration sin die
Umkehrosmose, die
Cryo-Extraktion und
die Vakuum-Verdampfung.
Laut Weinrecht ist es erlaubt, die Konzentration des Mosts
um bis zu zwanzig Prozent zu erhöhen.
Die Mostkühlung ist ein Verfahren, das im Rahmen der
Herstellung von Wein zum Tragen kommt. Hierbei wird der Most auf
unterschiedliche Weisen gekühlt – was sowohl eine leichtere Kontrolle der
Gärung als auch die gänzliche Unterbrechung des Gärvorgangs ermöglicht. Hiervon
abgesehen dient die Mostkühlung auch der Ausscheidung von Weinstein.
Bei der Mostkühlung zum Einsatz kommen spezielle Gärtanks,
die mit Kühlmechanismen verbunden sind. Sowohl die Kühlung mit Wasser als auch
mit spezieller, glykolhaltiger Kühlflüssigkeit sind mögliche Optionen.
Als Mostwaage (auch Oechsle-Waage) bezeichnet wird eine Waage, die über einen Spindel- oder Senkmechanismus verfügt. Die Mostwaage dient der Ermittlung des jeweiligen Mostgewichts. Im Vergleich zu anderen Waagen verfügt die Mostwaage über eine integrierte Skala, mit deren Hilfe sich der Gehalt von Zucker und Extrakt bestimmen lässt. Das Ergebnis der Messung wird in Grad Oechsle angegeben.
Bei Muskateller handelt es sich um eine historische
Rebsorte, die schon vor Christi Geburt angebaut worden sein soll. Sie erreichte
Europa im zwölften Jahrhundert – wobei Kleinasien als ihre Heimat gilt. Heute
ist Muskateller der Oberbegriff für eine große Rebsorten-Familie, die mehr als
200 Mitglieder zählt. Je nach Gattung sind die Beeren dieser Sorten hell oder
dunkel gefärbt – wobei weiße Sorten im heutigen Weinbau vorherrschen. Eine der
berühmtesten Muskateller-Varianten wird als Gelber Muskateller bezeichnet.
Aus Muskateller entstehen meist hocharomatische Weine mit
einem charakteristischen Muskat-Ton im Bouquet. Sie werden sowohl trocken als
auch süß oder edelsüß ausgebaut.
Bei Muskatwein handelt es sich um eine Überkategorie für
Weine, die im Bouquet Noten von Muskat aufweisen. Zahlreichen Muskatweinen ist
ihre ganz eigene Aromatik und der typische Charakter eines Bukettweins
gemeinsam. So ändert ein Muskatwein seine bestimmenden Aromen auch dann nicht,
wenn er in verschiedenen Ländern oder Regionen produziert wird. Bekannte
Sorten, die bei der Erzeugung heller Muskatweine zum Einsatz kommen, sind Muskateller, Gelber
Muskateller, Muskat-Ottonel, Morio-Muskat und
Phoenix.
Im Bereich der Rotweine kommen Bukettweine und Muskatweine
seltener vor. Lediglich der Aleatico aus Italien und die deutschen Sorten
Muskat-Trollinger sowie Wildmuskat sind für ihren Muskatton bekannt.
Zeigt sich bei Rebsorten eine sogenannte Mutation, handelt es sich um die natürlich und spontan entstehende Veränderung der Erbinformation. Vor allem äußere Einflüsse wie Klima oder Bodenbeschaffenheit können Mutationen begünstigen, in deren Rahmen sich die Form der Blätter und auch das Erscheinungsbild des Lesegutes verändern. Starke Mutationen können in manchen Fällen sogar vollkommen neue Rebsorten entstehen lassen. Ein Beispiel für solche Ergebnisse ist der Grauburgunder, der eine Mutation des Spätburgunders darstellt.