D.O., ausgeschrieben Denominación de Origen, ist eine
spanische Herkunftsbezeichnung, die nicht nur für Wein, sondern auch für andere
landwirtschaftliche Produkte verwendet wird. Qualitativ entspricht die
spanische D.O. den Stufen QbA und VDQS. Aktuell verfügt Spanien über rund 66
verschiedene D.O. Regionen. Die Einhaltung der individuellen Vorgaben und
Kriterien einer Denominación de Origen wird sowohl von regionalen als auch
überregionalen Institutionen kontrolliert.
2009 wurde die D.O. laut EU-Weinmarktverordnung von der
Bezeichnung D.O.P (Denominación de Origen Protegida) abgelöst. Es ist
Weingütern jedoch weiterhin möglich, die bisherigen Bezeichnungen zusätzlich zu
D.O.P. zu nutzen.
Die Bezeichnung D.O.C. findet in verschiedenen Ländern
Anwendung und steht hierbei stets für eine Herkunftsbezeichnung, die letztlich
zur qualitativen Einschätzung eines Weines beitragen soll.
In Italien bedeutet D.O.C. ausgeschrieben „Denominazione di
origine controllata“, während sich hinter dem Kürzel in Portugal „ Denominação
de Origem Controlada“ verbirgt. In Spanien ist die D.O.C. als „Denominación de
Origen Calificada“ bekannt – wobei hier meist das Kürzel D.O.Ca. verwendet
wird.
Die Europäische
Weinmarktordnung regulierte die genannten Bezeichnungen im Jahr 2009 neu und
ersetzte D.O.C durch D.O.P. Die alten Kürzel genießen aber Bestandsschutz –
weswegen Winzer sie auch weiterhin verwenden dürfen.
Bei einem Deckwein (auch Deckrotwein) handelt es sich um
einen farbintensiven Rotwein, der aus sogenannten Färbertrauben entsteht. In
der Weinherstellung kommt Deckwein vor allem dann zum Tragen, wenn andere
Rebsorten dem Rotwein keine ausreichende Farbkraft angedeihen lassen können.
Je nach gesetzlicher Regelung darf ein Rotwein nur einen
bestimmten Anteil an fremden Rebsorten enthalten. In Deutschland liegt dieser
Wert bei rund 15 Prozent. Bei Deckwein genügt jedoch häufig bereits ein Anteil
von knapp fünf Prozent, um den gewünschten Farbeffekt zu erzielen.
Degorgieren (auch Dégorgement) beschreibt die Entfernung von Hefesatz, der sich während der Flaschengärung im Hals einer Schaumweinflasche sammelt. Dieser Handgriff wird nach der Remuage vorgenommen. Hierfür wird eine Flasche heute meist in ein Kältebad gehalten, sodass die Kohlensäure gebunden wird. Der Hefesatz gefriert und wird nach dem Öffnen des Kronkorkens aus dem Flaschenhals katapultiert. Dabei entsteht ein leichter Verlust, der später durch die Dosage ausgeglichen wird.
Beim Dekantieren wird ein Rotwein aus seiner Flasche in eine
Karaffe, einen Dekanter oder ein anderes Gefäß umgefüllt. Das Ziel hierbei ist
zumeist die Trennung des Weins von seinem Depot, das sich oft im Rahmen einer
langen Lagerung und Reifung gebildet hat.
Abgesehen von diesem Zweck wird ein Wein bisweilen auch
dekantiert, um ihn vor dem Genuss in Kontakt mit Sauerstoff zu bringen. Dies
ist vor allem bei Weinen der Fall, deren Alterungsprozess noch nicht weit
fortgeschritten ist. Hier dient das Dekantieren dazu, die enthaltenen Tannine
weicher werden zu lassen.
Der Begriff „Demi Muid“ (=halbes Ohm) stammt aus dem Französischen und beschreibt kleine Holzfässer. Das Volumen liegt bei rund 150 Litern. Zeitgleich verwenden einige südfranzösische Häuser Demi Muid für 600 Liter Fässer.
Demi Sec ist die französische Bezeichnung für einen halbtrockenen Wein. Entscheidend für die Wahl dieser Bezeichnung ist der Restzuckergehalt. Bei Schaumweinen gelten 32 bis fünfzig Gramm pro Liter und bei Stillweinen zwölf bis achtzehn Gramm je Liter. Wichtig ist, dass die Gesamtsäure den Restzuckergehalt um maximal zehn Gramm unterschreitet.
Denominação de Origem Controlada
Die Bezeichnung „Denominação
de Origem Controlada“ beschreibt die höchste Stufe des portugiesischen
Qualitätssystems. Das System wurde zum Zeitpunkt der Aufnahme Portugals in die
Europäische Union im Jahr 1986 aufgestellt und hat bis heute Gültigkeit. Als
Vorläufer der Denominação de Origem Controlada gilt die Bezeichnung „Região
Demarcada“.
Ein portugiesischer Wein, der diese Bezeichnung tragen
darf, muss unter Berücksichtigung zahlreicher Vorgaben produziert werden. So
schreibt das Gesetz nicht nur Anbauregionen, Ertragsmengen und auch Rebsorten
vor, sondern liefert wichtige Hinweise zu Reifung und Ausbau sowie der Entstehung
besonderer regionaler Weintypen. Das Herkunftssiegel wird erst nach eingehender
Prüfung durch lokal verantwortliche Behörden erteilt.
Unter einem Dessertwein verstehen Kenner einen süßen bis
edelsüßen Wein oder auch Likörwein. Der Begriff ist nicht gesetzlich geregelt
und kann sowohl für weiße als auch für rote Tropfen verwendet werden. Er
unterstreicht vor allem die Tatsache, dass süßere Weine wie
Trockenbeerenauslesen, Eiswein oder Beerenauslesen mit Vorliebe zum Dessert
serviert werden. Grundlage für die Entstehung eines Dessertweins ist Lesegut
mit einem vergleichsweise hohen Mostgewicht oder auch edelfaule Weintrauben.
Da der Gehalt an Restzucker im Wein auf hohem Niveau liegt,
verfügen Dessertweine in der Regel über einen moderaten Alkoholgehalt.
Internationale Weine, die als Dessertwein auf den Tisch kommen, werden häufig
mit Alkohol angereichert, um einen vollmundigeren Geschmack zu erzielen.
Die Erschaffung der Deutschen Weinstraße ist eine der wohl
ältesten Marketing Maßnahmen des Weinbaus in der Region Pfalz. Um dem eigenen
Anbaugebiet zu gesteigerter Bekanntheit zu verhelfen, wurde der Aufbau der
Deutschen Weinstraße im Jahre 1935 beschlossen. Dass dieses Vorhaben von Erfolg
gekrönt war, zeigt die Attraktivität der Deutschen Weinstraße auch heute noch.
Mit einer Länge von rund 85 Kilometern führt die Deutsche
Weinstraße von Bockenheim bis nach Schweigen, wo das „Deutsche Weintor“ den
Übergang nach Frankreich markiert. Sie durchquert folglich die Pfalz von Norden
nach Süden und erweist sich als bedeutendes Tourismus-Ziel. Wanderer, Radfahrer
und Weinliebhaber besuchen die Deutsche Weinstraße vor allem zur Hauptsaison
zwischen Frühjahr und Herbst, da die angrenzenden Gemeinden hier mit
zahlreichen Veranstaltungen und Festen locken.
Als Berufsorganisation der Winzer Deutschlands trägt der
Deutsche Weinbauverband e.V. (auch DWV) Sorge für einige essenzielle Aufgaben.
So vertritt der Verband die Interessen seiner Mitglieds-Winzer sowohl im In-
als auch im Ausland und kooperiert dabei mit dem Deutschen Raiffeisenverband
und dem Deutschen Bauernverband. Auch fachliche Beratung rund um den Weinbau
und die wirtschaftliche Förderung der Weinbau-Branche stehen im Fokus aller
Bemühungen.
Der DWV hat seinen Sitz in Bonn. Entstanden ist die heutige
Organisation aus dem im Jahre 1874 gegründeten Deutschen Weinbauverein. Der
Namenswechsel und die Einführung strengerer Kriterien bei der Auswahl von
Mitgliedern erfolgten 1913.
Beim Deutschen Weinsiegel handelt es sich um ein Gütesiegel,
das die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft vergibt. Es gibt für einen Winzer
keine Pflicht, am Prüfungsverfahren zur Vergabe des Siegels teilzunehmen.
Entscheidet er sich dafür, wird sein Wein von einer unabhängigen Kommission
begutachtet und bewertet. Nur Weine, die wenigstens als „gut“ klassifiziert
werden konnten, erhalten dann das Deutsche Weinsiegel.
Während trockener Wein ein gelbes und halbtrockener Wein ein
grünes Siegel erhält, werden liebliche Tropfen mit einer roten Variante
versehen.
Als Dichte bezeichnet wird das Gewichtsverhältnis von Wein
zu Wasser, wobei von beiden Flüssigkeiten die gleiche Menge vorliegen muss.
Gemessen wird dann der Unterschied bei einer Temperatur von 20 Grad Celsius.
Üblicherweise findet die Ermittlung der Dichte im Rahmen amtlicher Prüfungen
statt, da sie auch für die Vergabe von amtlichen Prüfnummern in Österreich und
Deutschland notwendig ist.
Mit Digestif beschreiben Genießer eine Spirituose oder ein anderes alkoholisches Getränk, das im Anschluss an eine Mahlzeit serviert wird. Dies geschieht aufgrund der Vermutung, dass der Alkohol bei der Verdauung hilft. Diese Vermutung wurde inzwischen widerlegt. Beliebt als Digestif sind beispielsweise Portwein, edelsüße Weine, Grappa und andere Obstbrände.
Dionysos steht in der griechischen Mythologie als Gott der Freude, der Fruchtbarkeit, der Ekstase, der Trauben und auch des Weines. Zudem wird er als Spiegelung des Wahnsinns für eine Vielzahl besonderer Emotionen und Erlebnisse angesehen. Auch die Römer kannten Dionysos, nannten ihn jedoch meist Bacchus oder Bromios.
Dionysos soll der Abkömmling des Göttervaters Zeus und der Tochter des Königs von Theben gewesen sein und während seines Lebens die griechische Weinkultur geformt haben. Die Dionysien wurden im alten Griechenland zu seinen Ehren abgehalten. Diese Veranstaltungstage fanden in den Monaten März und April statt und wurden mit Speis‘ und Trank, Spielen, Opfern und Festzügen begangen. Der Wein stand hier im Zentrum und der Rausch galt als erstrebenswert. Abgesehen von den Dionysien gab es auch die Symposien, bei denen Dionysos Opfer gebracht wurden.
Dom Pérignon ist die Parade-Marke des Hauses Champagne Moët
& Chandon. Seine Bezeichnung erhielt dieser Champagner in Erinnerung an
einen gleichnamigen Mönch. Er lebte Erzählungen zufolge in der Abteil
Hautvillers, die Jean-Remy Moët 1823 erwarb. Die Namensrechte jedoch gingen
erst im Jahre 1930 an das Unternehmen über, seit 1936 gelangt der Champagner
Dom Pérignon als Prestige-Cuvée auf den Markt.
Dom Pérignon wird sowohl als Rosé als auch in Form
hellgelben Champagners vermarktet. Besonders gute Jahrgänge nutzt das Haus auch
für die Herstellung hochwertiger Vintage-Tropfen. Grundlage für den Dom
Pérignon sind dabei stets die Rebsorten Chardonnay und Pinot Noir.
Die Doppelprobe ist eine Maßnahme, die das Verhalten und die
Beurteilungen von Teilnehmern einer Degustation überprüfbar machen soll. Zu
diesem Zweck wird ein bestimmter Wein nach seinem ersten Durchgang noch einmal
verkostet und die Bewertung aufgenommen. Kommen die Degustatoren dann zu einem
deutlich abweichenden Ergebnis, kann dies für einen Mangel an Objektivität oder
auch Aufmerksamkeit sprechen.
Als Drahtrahmenerziehung bezeichnet wird eine
Reberziehungsmethode. Hier stehen die Rebstöcke in einem Weinberg entlang einer
angelegten Drahtzeile. Hierfür legt der Winzer zunächst Pfosten an und
verbindet diese dann mittels gespannter Drähte. An diesen Drähten können die
Rebstöcke dann im Laufe der Zeit emporwachsen.
Die Drahtrahmenerziehung genießt vor allem aufgrund ihrer
Einfachheit große Beliebtheit und löste die frühere Stockkultur ab. Sie
ermöglicht auch die maschinelle Bewirtschaftung von Weinlagen – was vor allem
bei Lagen mit geringerer Steigung eine wichtige Rolle spielen kann.
Die Drainage spielt für die Gesunderhaltung von Rebstöcken
im Weinberg eine besondere Rolle. Diese Bezeichnung beschreibt die Entwässerung
eines Weinbergs, um ein Überangebot an Feuchtigkeit zu verhindern. Es ist
möglich, die Drainage auch künstlich zu unterstützen. In vielen Fällen jedoch
sorgt der Schichtaufbau des Weinberg-Bodens für eine natürliche Drainage, da
beispielsweise Kies oder Sand überschüssiges Wasser ablaufen lassen.
Unter Düngung verstehen Winzer und Landwirte im Allgemeinen
die Anreicherung des Bodens mit Nährstoffen. Hierfür können mineralischer und
auch organischer Dünger zum Einsatz kommen – wobei auch die Form des
individuellen Weinbaus den Einsatz sowie die Auswahl einzelner Düngemittel
beeinflusst.
Grundsätzlich sollen durch Düngung sowohl das Wachstum des
Rebstockes als auch die Entwicklung von Weintrauben gefördert werden. Dabei
kann schon vor der Anlage eines Weinberges die sogenannte Grunddüngung
erfolgen. Nehmen Winzer in einem bereits gewachsenen Weinberg Düngungen vor,
wird dies als Kopfdüngung bezeichnet.
Im Weinbau ist es von größter Wichtigkeit, alle Maßnahmen
zur Düngung sinnvoll zu planen und dabei das natürliche Gleichgewicht des
Weinberges nicht zu schwächen.
Bei der
Durchlauf-Gärung wird nicht wie bei der gewöhnlichen Gärung eine bestimmte
Mostmenge fertig vergoren. Vielmehr handelt es sich um einen ständig
fortlaufenden Prozess, bei dem im unteren Bereich des Gärbehälters frischer
Most zugeführt wird, während sich im oberen Bereich bereits teilweise vergorener
Most befindet. Dieser teilweise vergorene Most wird dann regelmäßig entnommen
und in weiteren Behältnissen vergoren.
Durchrieseln (auch Durchreisen) ist ein unerwünschtes
Phänomen im Weinberg. Bei starken Regenfällen oder allgemein kühler Witterung
kommt es hier zu einer unvollständigen Befruchtung der Blüten am Rebstock. Die
Folge hiervon sind stark geminderte Erträge, da die einzelnen Trauben sehr viel
weniger Beeren tragen. Es gibt Rebsorten, die anfälliger für das Durchrieseln
sind als andere. Für manche Winzer kann dieser Vorgang existenzbedrohende
Ausmaße annehmen.
Das Dürkheimer Fass wurde im Jahr 1934 von Fritz Keller, einem Küfnermeister und Winzer aus Bad Dürkheim, gebaut. Heute ist es auch unter den Namen „Riesenfass“ oder „Größtes Fass der Welt“ bekannt. Um ausreichend Holz für das Dürkheimer Fass zu erhalten, mussten im Schwarzwald 178 Tannen von 40 Meter Höhe gefällt werden – wobei aus jeweils einem Baum eine Fassdaube entstand.
Das Ergebnis war letztlich ein Fass mit einem Volumen von rund 1,7 Millionen Litern, dessen Durchmesser ganze 13,5 Meter beträgt. Noch heute kann das Dürkheimer Riesenfass in Bad Dürkheim besichtigt werden – in seinem Inneren ist ein Restaurant untergebracht.